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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Klassensprecher gewählt hatte, hatte gegen die Lehrerin eine Chance. Als er sich für die Klasse einsetzen wollte, entzog Pinky ihm rüde das Wort und drohte ihm mit einem Verweis.
    »Oh, nö.« Empört sah Kaja Laura an. »Langsam rastet die völlig aus.«
    »Stimmt«, flüsterte Magda aus der Reihe dahinter. »Die hat wohl ihre Ta-«
    Aber da fuhr Pinky auch schon vom Pult aus dazwischen. »Wollt ihr wohl sstill ssein, da hinten!«, herrschte sie die Mädchen an. »Ein Wort noch – und ess gibt einen Eintrag inss Klasssenbuch!«
    In der gleichen Art ging es weiter. Die Lehrerin quälte ihre Schüler mit Aufgaben, die sie noch gar nicht durchgenommen hatten. Wenn die Kinder diese dann verständlicherweise nicht richtig lösten, überschüttete sie diese mit Hohn und Spott. Selbst wenn eine Lösung ausnahmsweise korrekt war, fand sie noch ein Haar in der Suppe und mäkelte daran herum.
    Pinky Taxus war an diesem Tag einfach unerträglich zynisch und ungerecht.
    Zu allen Schülern. Es gab nur eine einzige Ausnahme – und das war Laura Leander.
    Komisch, dachte das Mädchen. Warum lässt sie ausgerechnet mich in Ruhe?
    Da stimmt doch was nicht!
    Obwohl Laura mehrmals versuchte, sich in die Gedanken der Lehrerin einzuklinken, um den Grund für deren Verhalten herauszufinden, gelang ihr das nicht. Pinky Taxus lächelte ihr jedes Mal nur mit aufgesetzter Freundlichkeit zu und ließ sich nicht im Geringsten anmerken, ob sie etwas von Lauras wiederholten Versuchen, ihre Gedanken zu lesen, bemerkt hatte.
    Was die Sache nur noch verdächtiger machte!
    Obwohl Laura an diesem Tage also die Einzige war, die nicht unter Pinkys Launen zu leiden hatte, war auch sie heilfroh, als die Unterrichtsstunde sich schließlich dem Ende näherte. Kurz bevor die Klingel ertönte, klopfte jedoch noch jemand an die Tür, und zur Überraschung aller betrat Direktor Morgenstern das Klassenzimmer.
    Aurelius war nicht allein. In seiner Begleitung befand sich ein Mädchen.
    »Was soll das denn werden, zum Geier?«, maulte Magda Schneider verwundert, als der Professor die Hand hob und um Aufmerksamkeit bat.
    »Entschuldigt bitte die Störung«, sagte er, »aber ich möchte euch gerne eine neue Mitschülerin vorstellen. Das hier« – damit deutete er auf das schlanke Mädchen an seiner Seite, das die Klasse leicht verlegen anlächelte – »ist Saskia Burwieck. Sie kommt aus Hamburg und wird ab sofort unserer Internat besuchen. Ich hoffe, dass ihr euch darüber genauso freut wie ich.«
    Die Gesichter der Schülerinnen und Schüler ließen nicht erkennen, ob dies der Fall war. Ronnie Riedel jedenfalls zog eine Grimasse und musterte das Mädchen geringschätzig von oben bis unten. Max Stinkefurz, sein übergewichtiger Banknachbar, grinste wie ein Pfannkuchen auf Brautschau, bevor er sich zu Ronnie neigte und ihm ein paar Worte ins Ohr flüsterte, die offensichtlich witzig gemeint waren. Jedenfalls ließ Max sein allseits gefürchtetes Eselswiehern hören. Ronnie dagegen zog nur gelangweilt die Brauen hoch.
    Der Direktor tat so, als habe er das unhöfliche Benehmen der Schüler gar nicht bemerkt. »Ich möchte euch bitten, Saskia die schwierige Zeit der Eingewöhnung so leicht wie möglich zu machen, damit sie sich bei uns in Ravenstein schon bald genauso wohl fühlt wie ihr. Und dir« – er schenkte dem Mädchen erneut einen aufmunternden Blick – »wünsche ich alles Gute, viel Spaß und natürlich auch viel Erfolg. Und wenn du einmal ein Problem haben solltest, dann weißt du ja, wo du mich findest.« Damit verabschiedete er sich und verließ das Klassenzimmer.
    Pinky Taxus reichte der neuen Schülerin zur Begrüßung die Hand. »Herzlich willkommen, Ssasskia«, säuselte sie betont freundlich, konnte sich ein spöttisches Lächeln aber nicht ganz verkneifen. »Ich hoffe ssehr, dasss mehr in dir ssteckt alss in diessen Hohlköpfen hier. Wass allerdingss sstark zu vermuten ssein dürfte, wenn du mich fragsst. Und jetzst ssuch dir bitte einen Platzs«, sagte sie, nur um mit schadenfrohem Grinsen hinzuzufügen: »Du hasst die freie Ausswahl. Ssind ja genügend da!«
    Das Mädchen warf der Lehrerin einen versteckten Blick zu, in dem unverhohlene Abneigung zu lesen war. Saskia konnte die Taxus offenbar ebenso wenig leiden wie die anderen Schüler. Sie schaute sich suchend um und ging auf einen unbesetzten Tisch in der letzten Reihe zu.
    In diesem Augenblick ertönte die Schulglocke.
    Unterrichtsschluss!
    Der größte Teil der Klasse sprang sofort auf

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