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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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zu vernachlässigen. »Bruder Dominikus hat gewiss Recht. Ich glaube auch, dass sie auf Aventerra zu finden sind. Aber denk daran: Wenn dir am Ende auch nur eines fehlt, war alle Mühe umsonst!«
    Laura schluckte. Wie sollte sie das nur schaffen? Diese Aufgabe erschien ihr plötzlich wie ein riesengroßer Berg, der sich vor ihr auftürmte.
    Höher als der Mount Everest!
    Auriel spürte ihr Unbehagen. »Ein letzter Rat noch«, sagte er. »Du wirst nur dann Erfolg haben, wenn du auch fest daran glaubst. Sobald du zauderst und den Mut verlierst, läufst du Gefahr zu scheitern. Das würde dich in allergrößte Gefahr bringen.« Er legte die Arme auf ihre Schultern und blickte das Mädchen bedeutungsvoll an. »Vergiss das niemals – versprochen?«
    »Versprochen«, flüsterte Laura. Dann umarmten sie einander zum Abschied. Laura schloss die Augen, und mit dem uralten Spruch auf den Lippen – »Strom der Zeit, ich rufe dich; Strom der Zeit erfasse mich! Strom der Zeit, ich öffne mich; Strom der Zeit verschlinge mich!« – trat sie die fantastische Reise an, die sie über die Grenzen der Welten hinwegtragen sollte.
     
    A ls das gleißende Licht schwand und das überirdische Brausen sich legte, spürte Laura einen kalten Lufthauch auf den Wangen. Das heisere Krächzen von Krähen drang an ihr Ohr. Laura schlug die Augen auf. Sie stand auf dem Balkon vor Borborons Thronsaal, der wie ein Adlerhorst weit über dem Burghof der Dunklen Festung schwebte. Schwarze Nebel drifteten um die hohen Türme, und ein riesiger Krähenschwarm drehte am düsteren Himmel seine Runden. Laura nahm das allerdings nur am Rande wahr, denn im selben Augenblick sah sie auch schon den Jungen, der in der Mitte des Thronsaals stand.
    Lukas!
    Sie trat näher ans Fenster, um die Vorgänge im Saal besser beobachten zu können.
     
    Lukas starrte gespannt auf den Sehenden Kristall, der sich vor ihm auf dem Tisch befand. Darin war das Klinikbett zu sehen, in dem die besinnungslose Laura ruhte. Eine Krankenschwester beugte sich eben über sie, wusch ihr das Gesicht und kämmte die Haare. Da erlosch der magische Stein wieder. Dennoch lag ein zufriedener Ausdruck auf dem Gesicht des Jungen, und er wandte sich dem Schwarzen Fürsten zu, der neben ihm wartete. »Danke, Herr. Danke, dass Ihr mir meine Schwester gezeigt habt. Ich freue mich ja so, dass Laura noch am Leben ist.«
    »Was hast du denn gedacht?« Borboron lächelte und tätschelte ihm die Wange. »Wir haben dir doch versprochen, dass sie wieder gesund werden wird, wenn du uns einen Gefallen erweist.«
    »Ich wüsste nicht, was ich lieber täte!« Lukas seufzte. »Wenn ich nur endlich erfahren dürfte, was ich für Euch machen soll.«
    »Keine Sorge, mein Junge«, erwiderte der Schwarze Fürst. »Das wirst du schon in wenigen Augenblicken!« Mit diesen Worten winkte der Tyrann den Fhurhur heran, der sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten hatte.
    Der Schwarzmagier ging auf den Jungen zu, ergriff seine Hand und führte ihn zum Kamin mit dem lodernden Feuer. Dort sah er Lukas eindringlich an. »Hör mir gut zu!«, schärfte er ihm ein. Sein erhobener Zeigefinger war lang und schmal wie eine gelbliche Nacktschnecke. »Alles, was du von nun an tun wirst, dient nur einem einzigen Ziel: deine Schwester vor der Ewigen Finsternis zu bewahren! Nur dieser eine Gedanke soll dich von jetzt an beherrschen. Das Leben eines anderen zu retten ist die edelste und vornehmste Aufgabe überhaupt.
    Alles, was du dazu unternimmst, kann deshalb nur gut und richtig sein. Verstehst du das, mein Junge?«
    »Aber natürlich, Herr!«, antwortete Lukas. »Es entspricht doch der Wahrheit!«
    »Du sagst es!«, krächzte das Männchen vergnügt. »Wenn dir jemand das Gegenteil einzureden versucht, darfst du ihm keinen Glauben schenken, unter keinen Umständen, hörst du? Sonst wird Laura sterben!«
    »Das werde ich nicht zulassen, Herr!« Grenzenlose Sorge stand Lukas ins Gesicht geschrieben. »Niemals!«
    »Gut.« Der Fhurhur nickte zufrieden. »Ich werde dich jetzt zu Beliaal schicken. Der Herr der Finsternis weiß, wie die Gesundheit deiner Schwester wiederherzustellen ist. Wenn du ihm zu Diensten bist und seinen Anweisungen folgst, wird er dir helfen! Solltest du dich ihm allerdings widersetzen, werden die Mantikore dich zerreißen oder das schwarze Einhorn dich aufspießen.«
    »Ihr könnt Euch voll und ganz auf mich verlassen, Herr«, versicherte der Junge hastig. »Ich werde alles tun, um Lauras Leben zu

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