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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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und reckte Laura erneut das hässliche Raubvogelgesicht entgegen. »Hör gut zu!«, zischte er sie an. »Durch den Sehenden Kristall verfolgen wir jeden deiner Schritte. Wenn du auch nur den Versuch wagen solltest, mit Elysion oder den anderen Hunden des Lichts in Verbindung zu treten, wird dein Bruder augenblicklich sterben – und du auch!«
    Laura schluckte.
    Der Kerl meinte es ernst, kein Zweifel!
    »Unser Arm reicht bis auf den Menschenstern, wie du wissen müsstest«, fuhr der Fhurhur fort. »Ein Wink von uns, und unsere Verbündeten werden deine hilflose körperliche Hülle dort auf der Stelle töten.« Er richtete sich wieder auf. »Wenn du dir also einen Gefallen tun willst, hältst du dich von nun an aus allem heraus. Dann bleiben dir wenigstens noch ein paar Tage, bis du auf immer in die Ewige Dunkelheit eingehst!«
     
    M r Cool war der Verzweiflung nahe. Seit über einer Stunde saß er schon an Lauras Bett und wartete sehnsüchtig auf ein Lebenszeichen von ihr, und sei es auch noch so winzig.
    Doch nichts tat sich, überhaupt nichts!
    Nur das kaum wahrnehmbare Heben und Senken ihres Brustkorbs und die Anzeigen auf den medizinischen Geräten am Kopfende des Bettes bezeugten, dass sie noch lebte. Und dennoch: Laura erweckte fast den Eindruck, als befände sie sich bereits in einer anderen Welt!
    Aber das durfte einfach nicht sein!
    Philipp schluckte und wischte sich den nassen Schleier von den Augen, bevor er den Blick wieder auf Laura richtete.
    Ihr Gesicht war weiß wie Wachs, die Haare in den letzten Wochen kaum gewachsen. Die neue Kurzhaarfrisur ließ sie ein wenig älter wirken.
    Erwachsener!
    Und obwohl es ihr immer schlechter ging, war sie schöner denn je.
    Mr Cool war so in Lauras Anblick versunken, dass er die Schwester gar nicht hörte, die das Krankenzimmer betrat. Als die Frau mit der barocken Figur und den rötlichen Locken ihn ansprach, zuckte er erschrocken zusammen.
    »Du hast sie wohl sehr gern?«, fragte sie sanft. »Sonst würdest du nicht so häufig hier sitzen.«
    Der Junge nickte und wischte sich erneut über die Augen.
    »Und wie sieht es bei ihr aus?«
    Philipp räusperte sich. »Ich weiß nicht recht. Anfangs habe ich geglaubt, sie mag mich auch. Aber eines Tages war Laura wie verwandelt und wollte nichts mehr von mir wissen.« Er hob ratlos die Arme und ließ sie wieder fallen. »Keine Ahnung, warum.«
    Schwester Heike – der Name stand auf dem Schild an ihrem Kittel – sah verwundert aus. »Sie hat dir keinen Grund genannt?«
    »Nein.« Philipp schüttelte den Kopf. »Jedenfalls keinen richtigen.«
    »Dann kannst du noch hoffen, mein Junge.« Die Frau lächelte ihn aufmunternd an. »Läge es an dir, hätte sie das bestimmt gesagt. So gibt es noch eine Chance für euch beide, vorausgesetzt …« Sie brach ab und warf einen vielsagenden Blick auf die Patientin.
    Mr Cool blieb das nicht verborgen. »Was glauben Sie denn?«, fragte er leise. »Wird Laura es schaffen?«
    Schwester Heike sah ihn lange an, bevor sie antwortete. »Soll ich ehrlich sein, mein Junge?«
    Philipp nickte.
    »Nur durch ein Wunder«, flüsterte sie. »Nur durch ein Wunder.«
     
    L ukas machte alles genau so, wie Beliaal es ihm aufgetragen hatte. Er versuchte erst gar nicht, auf eigene Faust in den Karfunkelwald einzudringen. Vielmehr ließ er sich am Waldrand nieder und wartete geduldig, bis die Flatterflügler ihn entdeckten.
    Er rührte sich selbst dann nicht von der Stelle, als ein merkwürdiger Wicht in einer bläulich schimmernden Kugel auf ihn zuschwebte und anbot, ihn auf schnellstem Wege zu Smeralda zu führen. »Glaub ihm kein Wort!«, hatte ihm der Herr der Finsternis eingeschärft. »Die Irrlichter tragen ihren Namen nicht umsonst. Ihre Aufgabe besteht einzig und allein darin, andere in die Irre zu führen. Die Flatterflügler dagegen werden dir helfen. Sie wissen genau, wie sehr die Einhörner euch Menschenkindern vertrauen.«
    Es dauerte nicht lange, bis drei silbrig leuchtende Wesen auf Lukas zuschwirrten. Sie ähnelten Libellen, trugen zwei durchsichtige Flügelpaare auf dem Rücken und besaßen gleich vier dünne Insektenbeine. Kein Zweifel – das mussten die Flatterwichte sein! Genauso hatte Laura die seltsamen Wesen beschrieben, die sie in der Nähe des Leuchtenden Tales vor dem Graumahr gerettet hatten.
    Laura!
    Das Herz des Jungen wurde schwer, als er an sie dachte.
    Hoffentlich konnte er Laura ebenfalls retten!
    »Sieh an, sieh an!« Der vorderste Flatterflügler sprach mit

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