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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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begeistert. »Aber was willst du mir damit sagen?«
    »Das liegt doch auf der Hand!«, entgegnete Auriel mit einem Hauch von Vorwurf. »Oder weißt du das wirklich nicht?«

Kapitel 16 Ein
verlockendes
Angebot
    s kam noch schlimmer, als Lukas erwartet hatte. Die Nachricht von Lauras schwerem Unfall verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Internat, und beim Abendessen wurde er von allen Seiten mit Fragen und Vorwürfen bestürmt.
    Das war nicht weiter verwunderlich. So gut wie jeder Ravensteiner wusste von seinem Streit mit Ronnie Riedel und der wahnwitzigen Idee einer Wettfahrt mit dem Mountainbike. Außerdem war den meisten bekannt, dass Lukas seine Schwester mit Engelszungen zu dem Rennen überredet hatte. Deshalb gaben viele nun ihm die Schuld an ihrem folgenschweren Sturz bei der Übungsfahrt.
    Es wusste ja niemand, dass er Laura vorher noch angeboten hatte, die Sache abzublasen. Und wenn er jetzt darauf hinwies, würde man das als billige Ausrede abtun. Also ließ Lukas die Vorwürfe widerspruchslos über sich ergehen.
    Magda Schneider brachte es auf den Punkt: »Und ich hab dich immer für halbwegs schlau gehalten«, fuhr sie ihn an. »Aber jetzt weiß ich, dass du nur ein hirnloser Idiot bist!«
    Auch die anderen Mädchen aus Lauras Klasse geizten nicht mit Vorwürfen. Selbst Caro Thiele, die Laura nicht mal leiden konnte und so etwas wie ihre Erzfeindin war, bedachte Lukas so lange mit giftigen Blicken, bis er beschämt den Blick senkte und den Kopf einzog wie eine Schildkröte, die sich vor einem Unwetter verkriecht.
    Sie hatten ja alle Recht!
    Hätte er sich von Ronnie Riedel nicht provozieren lassen, wäre der Unfall nie passiert und Laura säße gesund und munter bei ihnen im Speisesaal. So aber erinnerte ihr leerer Platz Lukas noch zusätzlich an die Schuld, die er auf sich geladen hatte.
    Wenn ich nur wüsste, wie ich Laura helfen kann!, grübelte er unablässig, während er wie ein Häufchen Elend dasaß. Bald peinigte die Frage ihn dermaßen, dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
    Wie aus weiter Ferne drang die Stimme von Mr Cool an sein Ohr: »Wie lange muss Laura denn im Krankenhaus bleiben?«
    »Was hast du gesagt?« Verwirrt starrte Lukas den Jungen an, der zum ersten Mal an ihrem Tisch Platz genommen hatte. Philipp litt offenbar sehr unter Lauras Schicksal. Sein Gesicht war ungewöhnlich bleich, die Wangen wirkten eingefallen, fast wie bei einem Vampir.
    »Ich wollte wissen, wie lange Laura im Krankenhaus bleiben muss«, wiederholte Philipp leise.
    »Keine Ahnung.« Lukas zuckte hilflos mit den Schultern. »Solange die Ärzte nicht wissen, was ihr fehlt, können sie Laura auch nicht helfen. Und deshalb …« Er brach ab und starrte auf den vollen Teller. Der Appetit war ihm gründlich vergangen. Er hatte noch keinen Bissen angerührt.
    Auch Kaja stocherte lustlos in ihrem Essen herum. Der Vorfall hatte ihr einen heftigen Schock versetzt und ihr die Tränen in die Augen getrieben. Inzwischen wirkte sie schon wieder gefasster. Ein Telefonat mit ihrer Mutter, die Professor Doktor Doktor Groetelmeyer persönlich kannte und sein ärztliches Können in höchsten Tönen lobte, hatte sie wieder zuversichtlich gestimmt. Gerade wollte sie Lukas davon berichten, als sich der Direktor am Lehrertisch erhob und eine Glocke schwang – die gewohnte Ankündigung für eine Ansprache.
    Die Gespräche an den Tischen verstummten, das Geklapper der Bestecke und Teller verebbte, während die Ravensteiner, Schüler wie Lehrer, Aurelius Morgenstern erwartungsvoll ansahen.
    »Die meisten von euch haben sicherlich bereits gehört«, hob Professor Morgenstern mit kräftiger Stimme an, die trotz seines Alters auch ohne Verstärkung bis in den letzten Winkel des weitläufigen Speisesaales drang, »dass Laura Leander heute Nachmittag einen bedauerlichen Unfall erlitten hat. Um allen Gerüchten und Spekulationen vorzubeugen, möchte ich eines jedoch richtigstellen: Ja, es stimmt, dass Laura noch immer ohne Bewusstsein ist …«
    Mitleidiges Gemurmel erklang. Jungen und Mädchen steckten die Köpfe zusammen und blickten sich betroffen an. Auch am Lehrertisch waren ernste Gesichter zu sehen.
    »… was jedoch keineswegs bedeutet«, fuhr der Professor fort, »dass sie sich in Lebensgefahr befindet. Ich habe vorhin noch mit dem Chefarzt des Hohenstädter Krankenhauses telefoniert. Dieser hat mir versichert, dass im Moment kein Anlass zur Sorge besteht. Bereits morgen früh wird Laura von Professor Groetelmeyer

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