LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
gerunzelter Stirn an. »Was meinst du damit?«
»Ganz einfach: Es muss doch einen Grund haben, dass du ein so großes Geheimnis um die merkwürdigen Dinge machst, in die du ständig verwickelt warst. Ganz besonders zwischen deinem dreizehnten und vierzehnten Geburtstag, als du immer wieder für längere Zeit aus Ravenstein verschwunden bist, um dann plötzlich und ohne ein Wort der Erklärung wieder aufzutauchen … Was hast du da gemacht? Und warum hast du uns nie davon erzählt, wenn du nichts zu verbergen hast?«
»Weil es niemanden was angeht, deshalb!«, antwortete Laura mit finsterer Miene.
»Das behauptest du«, gab Caro ungerührt zurück. »Aber deswegen müssen wir das noch lange nicht glauben. Und es ist erst recht kein Beweis dafür, dass ich mit meiner Vermutung falschliege.«
»Und wenn schon.« Magdas Blick wanderte unsicher zwischen Laura und Caro hin und her. »Was sollte Laura denn davon haben, dass ihr in diesem Brunnen gefangen ward?«
Caro verdrehte die Augen. »Bist du so naiv oder tust du nur so? Das liegt doch auf der Hand: Weil Laura ganz heiß auf Tim ist und genau wusste, dass er ihr endlos dankbar sein würde, wenn sie ihn aus der vermeintlichen Lebensgefahr rettet!«
Dieser Vorwurf brachte Laura auf hundertachtzig. Sie musste sich regelrecht zusammenreißen, um Caro nicht an die Gurgel zu gehen. »Tickst du noch richtig?«, schrie sie stattdessen. »Das ist so schwachsinnig, dass es schon fast wehtut!«
»Das würde ich an deiner Stelle auch behaupten.« Caros Augen funkelten belustigt. »Schließlich ist Magda deine Freundin. Und wer würde schon öffentlich zugeben, dass man einer Freundin den Lover ausspannen will.« Sie streckte ihre Hand aus und streichelte Magda scheinbar mitfühlend über die Wange. »Tut mir leid, Magda, aber wie es aussieht, ist der Plan deiner sogenannten ›Freundin‹ …« In ihrem Mund hörte sich die Bezeichnung fast wie ein Schimpfwort an. »… bestens aufgegangen! Ich halte jede Wette, dass Tim die längste Zeit mit dir zusammen war!«
Während Laura angesichts der absurden Unterstellung nur fassungslos den Kopf schüttelte, machte Magda einen Schritt auf sie zu und starrte sie fuchsteufelswild an. »Eines garantiere ich dir, Laura: Wenn auch nur ein Wort von dem stimmt, was Caro eben erzählt hat, dann wirst du mich kennenlernen und wir sind die längste Zeit Freundinnen gewesen.«
»Aber, Magda«, rief Laura. »Du wirst diesen Unsinn doch nicht glau – «
Doch Magda ließ sie gar nicht ausreden. »Wenn du Tim auch nur mit dem kleinen Finger anrührst, bekommst du es mit mir zu tun. Merk dir das!« Noch ehe Laura antworten konnte, drehte Magda sich um und stiefelte zu ihrem Platz.
Laura war regelrecht erschüttert. Dass Magda ihr so eine Gemeinheit zutraute, machte sie schlichtweg fassungslos. Schließlich waren sie seit vielen Jahren befreundet! Als sie das böse Grinsen bemerkte, das sich auf Caros Gesicht breitgemacht hatte, hatte sie plötzlich das Gefühl, ersticken zu müssen, und schnappte verzweifelt nach Luft.
Was Caro nur noch breiter grinsen ließ.
Da erst bemerkte Laura, dass Caro gar nicht sie anblickte, sondern an ihr vorbeischaute. Als sie sich umdrehte, stand Coolio direkt hinter ihr. Offensichtlich hatte er jedes Wort ihrer Unterhaltung mitbekommen,
denn er starrte Laura für einen Augenblick wie versteinert an. Ein feuchter Schimmer lag auf seinen blauen Augen. Dann drehte er sich um und eilte aus dem Klassenzimmer, und auch der Gong, der in diesem Augenblick den Beginn der Stunde ankündigte, konnte ihn nicht aufhalten.
Laura wurde schwindelig, als ob die Welt um sie herum sich verzerrte. Ihre Beine drohten nachzugeben, und mit einem Mal hatte sie das sichere Gefühl, dass sie geradewegs auf eine Katastrophe zusteuerte.
Der Anruf traf Lukas völlig unvorbereitet. Er war gerade auf dem Weg zum Lehrerhaus, um seinen Vater zu bitten, sich den Nachlass von Professor Morgenstern ansehen zu dürfen, als plötzlich sein Handy klingelte. Die Nummer auf dem Display war ihm absolut unbekannt. Als der Anrufer seinen Namen nannte, traf Lukas fast der Schlag – nicht vor Schreck, sondern vor Aufregung und Freude.
»Hallo, Lukas.« Der Mann hatte eine angenehm sanfte Stimme. »Ich bin Thomas Alias, der Geschäftsführer …«
»… von ›SCIENCE TV‹, ich weiß«, sprudelte es aus Lukas hervor. »Mama hat mir schon von Ihnen erzählt.«
»Natürlich«, antwortete Herr Alias. »Das hätte ich mir ja denken können. Aber
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