LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
schon seit Tagen verschwunden, sodass wir langsam das Schlimmste befürchten müssen.«
»Genau das ist doch das Problem!« Laura sah die beiden eindringlich an. »Erinnert ihr euch denn nicht mehr, was vor gut vier Jahren passiert ist? Als ich für drei Monde nach Aventerra gereist bin, um das Schwert des Lichts wieder zusammen zu schmieden?«
»Du meinst … Dann taucht Bellheim wieder im Internat auf und macht Miss Mary die Hölle genauso heiß, wie er es damals bei Professor Morgenstern getan hat?«, sagte Lukas.
»Endlich kapierst du, worauf ich hinauswill!« Laura verdrehte genervt die Augen. »Der Direktor konnte dem Kommissar damals doch nicht erzählen, wo ich bin. Erstens, weil er es nicht durfte, und zweitens, weil Bellheim es ihm sowieso nicht geglaubt hätte.«
»Das ist absolut richtig, aber diesmal verhält sich die Sache doch ganz anders. Die Gofen haben sich aus freien Stücken aus dem Internat entfernt und sich zudem bei Attila Morduk abgemeldet. Und dafür, was sie in ihrer Freizeit treiben, ist die Internatsleitung nun wahrlich nicht verantwortlich.«
»Wo er recht hat, hat er recht!«, stimmte Kaja Lukas erneut zu. »Und das bedeutet, dass dieser Kommissar Miss Mary nicht das Geringste anhaben kann.«
»Da kennst du Bellheim aber schlecht.« Lauras Wangen wurden rot vor Empörung. »Wir haben doch oft genug erlebt, dass ihm jedes Mittel recht ist, um uns Wächtern einen Strick zu drehen und uns in Schwierigkeiten zu bringen.« Laura machte eine kleine Pause, um Lukas und Kaja Zeit zum Nachdenken zu geben. »Es reicht doch völlig aus«, fuhr sie dann fort, »wenn er hier auftaucht und Ermittlungen
aufnimmt. Das spricht sich bestimmt in Windeseile herum und macht seinen Weg durch die Presse – genau wie damals! Und dann stecken wir wieder bis zum Hals in der Sch … äh … im Schlamassel, wollte ich sagen.«
»Das wäre allerdings übel«, sagte Kaja. »Sehr übel sogar. Und wenn Eltern ihre Kinder dann wieder gleich massenweise vom Internat abmelden, sehe ich für die Zukunft von Ravenstein ziemlich schwarz.«
»Sag ich doch! Das wäre schlichtweg eine Katastrophe, ganz besonders für uns Wächter natürlich.«
Lukas schien nun doch nachdenklich geworden zu sein. »Und wie willst du das verhindern?«
»Gleich.« Laura winkte ab. »Vorher muss ich euch noch erzählen, was Caro mir an den Kopf geworfen hat.«
Kaja und Lukas hörten gespannt zu. Ihren Gesichtern war zu entnehmen, dass sie Caros Vorwurf genauso ungeheuerlich fanden wie Laura.
»Die ist jetzt wohl total ausgetickt!«, entrüstete sich Kaja.
»Genau!« Lukas nickte heftig. »Das ist nicht nur daneben, sondern völlig idiotisch!«
»Das glaube ich gar nicht.« Laura schüttelte den Kopf. »Ich bin fest davon überzeugt, dass da eiskalte Absicht dahintersteckt.«
Kaja blinzelte. »Aber wieso denn? Das ergibt doch gar keinen Sinn.«
»Das habe ich anfangs auch gedacht. Doch allmählich begreife ich den tieferen Zusammenhang.«
Aufgeregt ruckte Lukas ein Stück auf dem Stuhl nach vorn. »Da bin ich aber gespannt.«
Auch Laura beugte sich ein wenig nach vorn. »Was glaubt ihr wohl, was passiert, wenn diese Gerüchte Kommissar Bellheim zu Ohren kommen? Schließlich ist Caro nicht die Einzige, die diese abstruse Geschichte glaubt. Sie hat mittlerweile nicht nur Magda damit angesteckt,
sondern auch noch eine ganze Menge anderer Schüler; das habe ich beim Mittagessen mitbekommen. Wenn das so weitergeht, ist bald das ganze Internat davon überzeugt, dass ich die Schuld an Rudis Verschwinden trage. Und wenn dieser bescheuerte Kommissar dann auch noch etwas entdecken sollte, was tatsächlich in diese Richtung weist, irgendeinen abseitigen Hinweis oder ein klitzekleines Indiz, sitze ich ganz schön in der Tinte.« Sie biss auf ihre Unterlippe. »Wir müssen Bellheim deshalb unbedingt zuvorkommen und schnellstens herausfinden, was mit Rudi Lose wirklich passiert ist. Das ist meine einzige Chance, dieser üblen Rufmord-Kampagne zu entgehen.«
Zu Lauras großer Erleichterung nickte Lukas. Und auch aus Kajas Gesicht war die anfängliche Skepsis gewichen.
Noch ehe Laura weitersprechen konnte, ergriff Lukas das Wort. »Wie gut, dass ich schon mal ein wenig vorgearbeitet habe.« Mit zufriedenem Grinsen deutete er auf den Monitor. »Schaut mal, was ich im polizeiinternen Netz von Krohnburg entdeckt habe.«
Laura und Kaja sprangen auf, stellten sich hinter den Schreibtischstuhl und beugten sich über Lukas Schultern. Auf dem
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