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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Glaremore Castle nicht ungewöhnlich war, sodass er wahrscheinlich eine Abzweigung übersehen und sich irgendwie verfranzt hatte. Jedenfalls hatte Yannik viel länger gebraucht als eigentlich gedacht, und so hetzte er nun durch die raue schottische Landschaft in die Richtung, in der er Glaremore Castle vermutete, und hoffte inständig, dass er sich nicht täuschte.
    Aber so oder so: Bob Wallace würde ihn ganz schön aufziehen deswegen. Zumal sein Zimmerkamerad überhaupt nicht verstehen konnte – wie viele seiner Mitschüler übrigens auch –, dass Yannik freiwillig die Strapazen eines meilenweiten Dauerlaufs auf sich nahm. Wozu sollte das denn gut sein? Yannik war einer entsprechenden Diskussion allerdings immer ausgewichen. Weil sie sowieso nichts fruchtete. Entweder man hatte Spaß am Laufen oder nicht – und dass Percy Valiant, sein früherer Sportlehrer, ihm ein ums andere Male gepredigt hatte, dass sportliche Fitness ganz entscheidend dafür war, ob ein Wächter des Lichts seiner Aufgabe gerecht werden konnte oder nicht, durfte er Bob ja nicht erzählen. Und den anderen Mitschülern natürlich ebenso wenig.
    Endlich tauchten die ersten Ausläufer des riesigen Burgparks vor ihm auf. Nur wenig später schimmerten bereits die Turmspitzen von Glaremore Castle durch das dichte Laub der Bäume und Hecken. Erleichtert blickte Yannik auf die Pulsuhr an seinem Handgelenk: Wenn er noch ein bisschen Tempo zulegte und sich dann auch noch im Schnelldurchlauf duschte, würde er es gerade noch rechtzeitig zum Beginn des Abendessens schaffen. Er setzte schon zu einem lang gezogenen Schlussspurt ein, als er aus den Augenwinkeln zwei geflügelte Schatten ein gutes Stück abseits des Weges bemerkte. Durch die dunstigen
Schlieren, die über der Landschaft hingen, hielten sie geradewegs auf ihn zu.
    Eine bange Ahnung stieg in Yannik auf. Er blieb abrupt stehen und spähte mit zusammengekniffenen Augen in den nebligen Dunst. Nur wenige Sekunden später hatte er Gewissheit: Es waren tatsächlich die beiden Gargoyles, die Randy Rabid erst neulich auf ihn gehetzt hatte!
    Yannik schnappte nach Luft und hielt unwillkürlich den Atem an. Davonzulaufen wäre völlig sinnlos, die Monster waren schließlich viel schneller als er. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als hinter einem am Wegesrand aufragenden Findling Schutz zu suchen und darauf zu hoffen, dass die blutrünstigen Ungeheuer ihn in den Dunstschlieren nicht entdeckten. Doch auch der Nebel würde nicht verhindern können, dass sie sein warmes Menschenblut rochen …
    Fast ohne sein Zutun glitt Yanniks rechte Hand in die Tasche seiner Trainingsjacke und umklammerte das Fläschchen mit der Lichtrosen-Essenz, das Laura ihm vor ihrer fantastischen Rückreise nach Ravenstein geschenkt hatte. Seitdem nahm er das wundersame Elixier überallhin mit. Schließlich konnte niemand wissen, welche Teufeleien der tollwütige Randy noch aushecken würde. Es konnte also bestimmt nicht schaden, für alle Fälle gewappnet zu sein.
    Die geflügelten Monster kamen mit weit aufgerissenen Mäulern näher. Sie kamen Yannik irgendwie verändert vor, auch wenn er nicht hätte sagen könne, warum. Außerdem war das völlig nebensächlich! Viel wichtiger war, ob der tollwütige Randy sie erneut zum Leben erweckt hatte, damit sie ihn ein weiteres Mal attackieren. Oder waren sie diesmal in einer anderen Mission unterwegs? Für fast endlose Augenblicke schwebte Yannik zwischen Hoffen und Bangen. Dann endlich bemerkte er, dass die Gargoyles abdrehten und in Richtung Glaremore Meadows davonflogen. Sekunden später hatte der Nebel sie vollständig verschluckt.

    Yannik atmete erleichtert aus und wollte seinen Weg schon fortsetzen, als ihm plötzlich einfiel, aus welcher Richtung die geflügelten Monster gekommen waren – von Devil’s Cave, einer in der Nähe gelegenen düsteren Höhle, um die sich schaurige Legenden rankten. In früheren Zeiten, so erzählte man sich, wären darin okkulte Riten abgehalten und sogar Menschenopfer dargebracht worden. Selbst in jüngerer Vergangenheit seien immer wieder Bauern oder Wanderer in der Nähe der Höhle auf rätselhafte Weise verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Aber welcher Ort in Schottland hatte keine Spukgeschichte zu bieten? Im ganzen Land gab es doch kaum ein Gebäude, das nicht von irgendwelchen Geistern besessen war, und so hatte Yannik der schauerlichen Mär von Devil’s Cave bislang auch keine größere Bedeutung beigemessen.
    Aber was hatten die

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