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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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ihre gewichtige Beute zum Wagen. Trotz größter Mühe konnte Ellerking sein Ächzen und Stöhnen nicht unterdrücken. Die Lichter im Pfarrhaus blieben dennoch aus, und so verschwand der Wagen wieder genauso unbemerkt im Dunkel der Nacht, wie er daraus aufgetaucht war.
     
    Siras Aussage rettete nicht nur Percy Valiant, der ohne sie schnurstracks in Untersuchungshaft gewandert wäre, sondern wahrscheinlich auch das gesamte »Festival of Summer and Light«. Ohne Percy wäre nämlich nicht nur das Musical geplatzt, sondern auch eine ganze Reihe weiterer Veranstaltungen wären unmöglich gewesen. Aber ein glücklicher Zufall hatte Sira ausgerechnet zu dem Zeitpunkt an der Turnhalle vorbeigehen lassen, als Percy und Sarah in der Mädchen-Umkleide aufeinander trafen. Sie hatte jedes ihrer Worte mitgehört und konnte deshalb bezeugen, dass Percy den Vorfall korrekt wiedergegeben hatte. Mehr noch: Sie hatte Sarah beim Verlassen der Turnhalle beobachtet und gesehen, dass ihre Kleidung zu diesem Zeitpunkt noch nicht zerrissen gewesen war. Sarah – oder wer auch immer – konnte sie also erst danach beschädigt haben.

    Als Bellheim die Schülerin daraufhin zur Rede stellte, gab sie nach anfänglichem Leugnen schließlich alles zu. Sie gestand, dass sie den Vorfall nur inszeniert hatte, um sich an Percy zu rächen. Weil der ihr die Hauptrolle des Musicals ohne gerechtfertigten Grund verweigert hätte.
    Da Percy auf eine Anzeige gegen Sarah verzichtete und Sira Blossom auch ein gutes Wort für sie einlegte, ließ der gestrenge Kommissar die Sache einfach auf sich beruhen, ausnahmsweise und ganz gegen seine sonstige Art und obwohl er damit eigentlich gegen das Gesetz verstieß! Aber offensichtlich besaß selbst er ein Herz, wenn auch nur in ganz, ganz seltenen Fällen.
    Damit konnten die Vorbereitungen für das FSL wie geplant weitergehen. Da der unschöne Zwischenfall der einzige seiner Art blieb und es zu keinen weiteren unliebsamen Überraschungen mehr kam, war Ravenstein am achtzehnten Juni, am Tag vor Festivalbeginn also, bestens auf die Ankunft der Gäste aus sechs Ländern vorbereitet.
    Die Leute von »SCIENCE TV« waren allerdings schon einige Tage früher angereist. Zu Lauras und Lukas’ großer Freude zählte auch Thomas Alias zum dreiköpfigen Filmteam. Dabei hätten sie ihn fast nicht wiedererkannt. Den feinen Zwirn, in dem er in Berlin stets aufgetreten war, hatte er durch eine fast jugendliche Freizeit-Kleidung ersetzt: Jeans, Polo-Shirt, Sneakers und ein Basecap, das natürlich umgekehrt auf seinem Kopf klebte. Anders als seine beiden Mitarbeiter, die mit dem Kamera- und Equipment-Truck angereist waren, hatte Thomas den weiten Weg in seinem Oldtimer zurückgelegt: einem Aston Martin DB5, Baujahr 1963 – das legendäre Modell, das James Bond in »Goldfinger« gefahren hatte!

    Das Projekt begeisterte den Sender-Chef nämlich so sehr, dass er höchstpersönlich die Regie übernommen hatte. »Filme machen war schon immer meine große Leidenschaft«, gestand er ihnen kurz nach
der Begrüßung. »Früher habe ich das auch regelmäßig getan. Aber seit ich die Geschäftsführung übernommen habe, muss ich mich nur noch mit Finanz- und Verwaltungsfragen herumschlagen und komme gar nicht mehr dazu.« Aus diesem Grunde hatte er die günstige Gelegenheit kurzerhand beim Schopf gepackt und sich für ein paar Tage aus dem hektischen Berlin abgeseilt.
    Genau wie Anna Leander, die das legendäre Festival, von dem ganze Schülergenerationen schwärmten, ebenfalls nicht verpassen wollte und daher für die Dauer des FSL Urlaub genommen hatte. Sehr zur Freude ihrer Kinder natürlich – und erst recht zu der ihres Mannes.
    Marius räumte deshalb auch freiwillig sein Apartment im Lehrerhaus und stellte es Thomas Alias zur Verfügung. Dabei hätte er ohnehin keine Nacht allein in Ravenstein verbracht, während Anna sich im Familienbungalow in Hohenstadt aufhielt.
    Thomas’ Mitarbeiter, der Tonmann und der Kameramann, mussten dagegen mit einem Zelt im Park vorliebnehmen. Was den toughen Burschen absolut nichts ausmachte. Von ihren zahlreichen Dienstreisen in aller Herren Länder und in alle möglichen Krisengebiete waren sie weit Schlimmeres gewohnt.
    Am Vorabend des FSL versammelte Miss Mary noch einmal die Leiter der verschiedenen Arbeitsgruppen im Lehrerzimmer: Musical-Regisseur Percy Valiant und Choreografin Sira Blossom; Marius Leander und den Deutschlehrer Magister Sebaldus, die die Spielleitung des Live-Rollenspiels

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