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Laura - Venezianisches Maskenspiel

Titel: Laura - Venezianisches Maskenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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Domenicos Art zu stottern oder Sätze unvollendet zu lassen, aber diese Worte auszusprechen, fiel ihm schwer.
    Einer der Inquisitoren vergaß seine Würde und lachte. „Ein verliebter Ehemann, der seine Frau unerkannt verführt! Das ist etwas ganz Neues hier in Venedig!“
    Der capo winkte ab. „Ich ersuche Euch um mehr Respekt vor diesem Tribunal. Und Ihr, Domenico, gebt mir jetzt dieses Buch. Wenn es Beweise enthält, so muss es von uns gelesen werden.“
    Domenico reichte ihm zähneknirschend Lauras Tagebuch hinüber und nahm schließlich auf die mehrmalige, aber höflich formulierte Aufforderung auf einer Bank am anderen Ende des Raumes Platz. Neben ihm, in angemessenem Abstand, saß Ottavio.
    Die anderen blätterten im Tagebuch. Die ernsten Gesichter hellten sich auf und endlich, nach einer Ewigkeit, sah der Vorsitzende auf. Auf seinem ehrwürdigen, faltigen Gesicht ein kaum verhehltes Grinsen.
    „Darf ich dieses Tagebuch jetzt vielleicht sehen?“ Domenicos Stimme klang heiser vor unterdrücktem Zorn. Was zum Teufel stand in diesem Buch, das sie zum Lachen brachte? War es, weil er als gehörnter Ehemann und Dummkopf da stand? Der Dummkopf hätte ihn weniger geschmerzt, mit dieser Bezeichnung hatte er sich in den vergangenen Tagen selbst oft genug geschmückt, aber Lauras Untreue bestätigt zu finden, wäre weitaus schlimmer.
    „Sofort, Domenico, geduldet Euch noch ein wenig.“ Der alte Freund seines Vaters schüttelte den Kopf, als er die Seiten durchblätterte. „Was für eine Frau“, murmelte er ein über das andere Mal. „Welch ein liebenswertes, rührendes Geschöpf ...“
    „Signore ...!“
    „Geduldet Euch, Domenico, geduldet Euch. Es steht Euch weder zu, die Inquisitoren zu drängen, noch einen Mann, der Euer Vater sein könnte.“ Domenico verstummte, klopfte jedoch ungeduldig so lange mit den Fingern
    auf die Holzbank, bis die drei Männer wieder hochsahen. Der capo winkte ihn heran. „Ich denke, Domenico, mit diesen Dokumenten ist Eure Unschuld und die Eurer Frau mehr als bewiesen. Ihr könnt gehen und das Tagebuch mitnehmen.“ Sein Lächeln verwandelte sich abermals in ein Grinsen, als er sich ein wenig vorbeugte, um Domenico zuzuflüstern: „Ihr seid wahrhaftig der Sohn Eures Vaters, Domenico. Solche Streiche wären ihm ebenfalls eingefallen, so zurückhaltend er sich auch meist geben mochte. Und“, er zuckte mit den Schultern, „in unserer Gesellschaft, wo es als bäuerisch und fast vulgär gilt, seiner eigenen Frau den Hof zu machen und sie zu verführen, bleiben uns Männern oft nur recht ungewöhnliche Auswege.“ Er zwinkerte ihm zu. „Lasst Eure liebe Gattin ganz besonders herzlich von mir grüßen. Vielleicht haben meine Frau und ich die Freude, sie und Euch demnächst als Gast bei uns begrüßen zu dürfen. Ich bin sicher, meine Isabella würde sich freuen, Laura näher kennenzulernen.“
    Domenico versuchte, eine Miene der Höflichkeit aufzusetzen. „Es wäre uns eine Ehre, Signore. Aber nun verzeiht ...“
    „Signori“, bat Ottavio, der näher gekommen war, mit einem misstrauischen Blick zu Domenico, „lasst mich bitte vor ihm gehen. Er mag dann in einigen Minuten nachkommen, aber ...“
    Der capo hob verwundert die Hand. „Ich sehe keinen Grund dafür, Ottavio. Fürchtet Ihr Domenico etwa? Dazu gibt es keinen Anlass, eher für seine Dankbarkeit und für die Freundlichkeit, die Ihr ihm erwiesen habt, indem Ihr diese Briefe und dieses Tagebuch brachtet, die seine Unschuld beweisen.“
    „Nur zu wahr, Signore“, stimmte Domenico mit einem grimmigen Lächeln zu, während er das Paket mit Lauras Tagebuch und den Briefen entgegennahm und unter den Arm klemmte. „Ich kann es sogar kaum erwarten, meinem ehrenwerten Vetter meine Dankbarkeit zu bezeugen. Deshalb erlaubt, dass wir Euch jetzt verlassen. Ich möchte so schnell wie möglich zu meiner lieben Gattin, um ihr die frohe Botschaft zu übermitteln und ihre Sorge zu zerstreuen.“
    Er fasste Ottavio mit seiner freien Hand so fest am Arm, dass dieser sich ohne gröberes Handgemenge nicht losreißen konnte, machte eine höfliche Verbeugung Richtung der drei Inquisitoren und schleppte seinen sich windenden Vetter dann zur Tür hinaus, die von einem Diener geöffnet wurde.
    „Domenico ...“, Ottavio lächelte unsicher, „...wir sollten reden ... ich meine ...“
    „Wir werden reden.“ Domenicos Stimme klang entschlossen und kalt. „Aber erst draußen. Und dann sehr gründlich.“
    Er zerrte ihn hinter sich her, einen

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