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Lauras Liebhaber

Lauras Liebhaber

Titel: Lauras Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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Jamie gar keine Bedenken zu haben und zog sich sofort aus. Laura hingegen konnte nur auf ihre zitternden Hände starren. Sie war fast enttäuscht gewesen, als Robert sich abgewandt und zum Kurs gesprochen hatte – für einen Augenblick war es ihr so vorgekommen, als hätte sie sich nur für ihn ausgezogen. Jetzt kam sie sich schon wieder lächerlich vor, der Dozent interessierte sich ganz sicher nicht für eine kleine Studentin wie sie. Seinen Blick hatte sie sicher fehlinterpretiert; außerdem war er viel zu alt für sie. Sie hatte doch sonst auch nichts für ältere Männer übrig.
    Sie schüttelte den Kopf und versuchte, irgendwie dem Kurs zu folgen. Ihr Block lag vor ihr, und auch einen Stift hatte sie ausgewählt, nachdem sie sich wieder angezogen hatte. Ihr Herz schlug immer noch etwas schneller, aber ihre Hände hatten sich anscheinend beruhigt. Sie schlug eine neue Seite in ihrem Zeichenblock auf. Nun denn, einen einzigen Körperteil sollten sie sich aussuchen und skizzieren, dabei versuchen, Licht und Schatten einzufangen.
    Da jeder Kursteilnehmer eine andere Perspektive auf Jamie hatte, war es nachher mit Sicherheit interessant zu sehen, wie sich die einzelnen Werke unterschieden. Nächste Woche würden sie dann über die Theorie dazu sprechen.
    Robert erläuterte, warum er es sinniger fand, erst Praxis, dann Theorie und dann wieder Praxis zu behandeln. »Es ist viel aufschlussreicher, an etwas zu arbeiten und selbst mit den Problemen kämpfen zu müssen, die die Theorie behandelt. So sehen Sie dann anhand Ihrer eigenen Werke, woran Sie noch arbeiten sollten, und erkennen gleichzeitig, was Sie intuitiv richtig gemacht haben. Ich persönlich finde diese Verfahrensweise weitaus interessanter, als mir erst stundenlang Vorträge anzuhören, dann zu versuchen, etwas zu zeichnen, während ich eigentlich nur daran denken kann, was ich besser nicht tun sollte.« Zustimmendes Gelächter erklang, und Robert gab das Zeichen anzufangen.
    Laura betrachtete das Modell und war schockiert. Kein Wunder, dass Jamie sich so bereitwillig ausgezogen hatte. Sein Penis war ja geradezu riesig. Laura schüttelte unwillig den Kopf und starrte auf ihr Zeichenblatt. Hoffentlich hatte niemand bemerkt, dass sie gestarrt hatte. Sie hob den Kopf und schaute schnell in die Runde. Nein, niemand sah sie vorwurfsvoll an. Sie schaute wieder zu Jamie und vermied diesmal den Blick in seinen Schoß.
    Jamie bemerkte sie im Gegenzug auch nicht, da er zu sehr damit beschäftigt war, mit einer anderen Studentin zu flirten. Bildete sie sich das nur ein, oder war die Stimmung an der Akademie allgemein sehr erotisch aufgeladen? Sie nahm sich vor, Chloe das später zu fragen. Ja, richtig, Chloe. Sie war gespannt, was diese zu ihrem Erlebnis sagen würde.
    Laura entspannte sich langsam, denn sie liebte es, zu zeichnen und dabei ihre Gedanken schweifen zu lassen. In den ersten zehn Minuten des Kurses hatte sie sich gefragt, ob es überhaupt die richtige Entscheidung gewesen war, nach London zu kommen, um Malerei und Graphik zu studieren. Doch jetzt zweifelte sie nicht mehr daran.
    Robert hatte zufrieden registriert, dass Laura erschrocken den Blick von Jamies Schwanz abgewendet hatte. Er war wirklich irritiert gewesen, wie bereitwillig und schnell Jamie sich förmlich die Klamotten vom Leib gerissen hatte. Doch offensichtlich machte der Student in seiner Freizeit nichts anderes, als Gewichte zu stemmen – und dass er sich hier ausziehen und förmlich wie ein Steinzeitmensch mit dem Penis wedeln konnte, ersparte ihm vermutlich die zehn Minuten Konversation, die es ihn gekostet hätte, die Dame zwei Plätze weiter rechts in sein Bett zu locken. Die beiden flirteten schon die ganze Zeit, und es würde ihn nicht wundern, wenn das Blatt besagter Studentin gleich leer sein würde, da sie ihre Konzentration für etwas anderes benötigte. Robert ließ sich kurz neben jedem Studenten nieder und gab konstruktive Kritik und auch Lob. Einige der neuen Studenten waren wirklich talentiert.
    Noch fünf Studenten waren zwischen ihm und Laura.
    Laura war so in ihre Arbeit versunken, dass sie noch nicht einmal merkte, wie Robert neben ihr auf einem Stuhl Platz nahm. Sie hatte den letzten Tisch in der Reihe gewählt, und rechts von ihr saß niemand mehr. Dort hatte Robert sich hingesetzt und betrachtete nun ihr Blatt, dann sagte er: »Interessante Wahl.«
    Laura zuckte zusammen und brach aus Versehen die Mine ihres weichen Bleistifts ab. Robert fühlte sich ein wenig

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