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Lauras Liebhaber

Lauras Liebhaber

Titel: Lauras Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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verzichtet hatte. Solange der Blazer geschlossen war, sah sie hübsch und ordentlich aus, wie ein braves Mädchen mit dunklen Augen und wildem Haar, aber nun, mit geöffnetem Blazer, würde selbst Chloe sofort über sie herfallen wollen.
    »Um Himmels willen, knöpf ihn sofort wieder zu. Das törnt ja sogar mich an.«
    Laura lachte zufrieden auf.
    Chloe schloss kurz die Augen. »Laura, du spielst mit dem Feuer. Reiz ihn lieber nicht zu sehr, ich kenne Robert schon länger.« Sie hielt inne. »Ach, was rede ich da, du wirst es ja sowieso tun.«
    Laura nickte voller Genugtuung und goss sich noch etwas Kaffee in einen To-Go-Becher.
    Chloe überlegte kurz, ob sie Robert vorwarnen sollte, doch dann verwarf sie den Gedanken wieder. Er hatte sich auch nicht bei ihr gemeldet. Sollte er doch sehen, was er davon hatte.
    Laura war ein bisschen aufgeregt, als sie das Haus verließ, weil sie sich so aufgetakelt vorkam, dabei hatte sie lediglich ihre Augen etwas mehr geschminkt als sonst. Sie sah ja nicht aus wie ein Zirkusclown. Mit jedem Meter und jeder anderen Frau, der sie begegnete und die auch geschminkt war, fühlte sie sich selbstsicherer. Sie würde einfach im Kurs ein wenig mit diesem Jamie flirten und dann weitersehen.
    Ihr Herz begann, schneller zu schlagen, als sie den Kursraum betrat. Drinnen saßen tatsächlich schon zwei Mädchen, die sie freundlich anlächelten. Laura nahm wieder ganz außen Platz, und eins der Mädchen meinte: »Ich schätze, Mr Culpers Regel sorgt ganz schön dafür, dass wir uns beeilen, stimmt’s?«
    Laura lachte höflich und hatte Angst, dass die beiden ihr an der Nasenspitze ansehen würden, dass sie mit Robert geschlafen hatte.
    Schließlich trudelten nach und nach die anderen Studenten ein. Ein gutaussehender Typ namens Simon stellte sich ihr schüchtern vor und fragte, ob er sich neben sie setzen dürfe. Sie lächelte ihn an, und gerade in dem Moment, als sie sich die Hände schüttelten, betrat Robert den Raum. Sie brauchte sich nicht umzudrehen, sie erkannte es daran, dass alle Gespräche gleichzeitig verstummten. Sie hielt Simons Hand eine Sekunde länger fest als nötig und strich ihre Haare zurück.
    Robert kam langsam durch den Raum nach vorn und begrüßte die Studenten. Er schaute in die Runde, und er musste sich echt zusammenreißen, damit sein Blick nicht an Laura hängenblieb. Er hatte sein Wochenende hauptsächlich mit Selbsthass und zu viel Alkohol verbracht. Irgendwann hatte er begonnen, Laura aus dem Gedächtnis zu zeichnen, doch das hatte ihn nur noch wütender gemacht. Ihm war schon klar gewesen, dass er einen Fehler gemacht hatte, als er den Club verließ – doch er hätte nicht zurückgehen können. Laura jetzt in seinem Kurs zu sehen überraschte ihn. Sie hatte die Aura einer wütenden Frau, die verletzt worden war.
    Mechanisch leitete er den Unterricht und stellte das Modell für den Tag vor – seine Regel aus der letzten Stunde erwähnte er mit keinem Wort. Der Kurs schien vollständig zu sein. Wer war der Kerl, der neben Laura saß und sie anzuhimmeln schien?
    Er wehrte sich mit aller Macht, aber konnte nicht verhindern, dass sein Blick zu Laura ging. Sie stand zu ihm gewandt hinter ihrer Staffelei, doch der Winkel war so günstig, dass er sie ganz sehen konnte. Das musste sie mit Absicht gemacht haben. Und warum war sie überhaupt hier? Er fluchte innerlich und wollte wegschauen, doch er konnte es nicht.
    Plötzlich sah sie ihn an, etwas Aufforderndes lag in ihrem Blick. Sie knöpfte ihren Blazer auf. Robert ballte seine Hand zur Faust und hielt den Atem an. Sie lächelte süßlich und begann zu zeichnen. Jedes Mal, wenn sie den Arm hob und oben am Blatt etwas skizzierte, bewegte sich ihr entzückender Busen mit. Ihre Nippel waren hart und drückten gegen den zarten Stoff der Bluse – den zarten, durchsichtigen Stoff der Bluse, korrigierte Robert sich in Gedanken.
    Sie war hier, um sich zu rächen, eindeutig. Sie malte und beachtete ihn gar nicht mehr, der Blazer offen, ihre Brüste präsentierend. Er wollte aufstehen und sie zurechtweisen, aber ihm war bewusst, dass das nur unnötige Aufmerksamkeit auf sie beide lenken würde. Sie stand seitlich zu allen anderen Kursteilnehmern, und nur er konnte sie von vorn sehen. Für alle anderen sah es immer noch aus, als sei sie korrekt angezogen.
    In seinem Kopf arbeitete es fieberhaft, als die Tür zum Kursraum aufflog und Jamie hereinkam. Zu spät, wie schon letzte Woche.
    »Ah, Sie beehren uns auch wieder, wie

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