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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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tagtäglich stattfindenden Übertritten, den großen Erfolgen der Geistlichen, die die Armen und Hilflosen zum Koran riefen.
    Das Muslim Center of Mexico war die wahrscheinlich am schnellsten wachsende islamische Studieneinrichtung und Koranschule der Welt – eine ausgedehnte Medrese. Das Center, weltweit nur als MCM bekannt, liegt in der Colonia del Valle.
    Scheich Abdulla verstand. Die Auserwählten würden über Mexiko in die USA einreisen. Beim Abendgebet dankte er Gott, dass er sie zu ihm geführt und sie weiter auf ihrem richtigenWeg geschickt hatte, damit sie, wie von allen heiß ersehnt, fortführten, was am Tag des Heils im September 2001 begonnen worden war.
    Commander Ramshawe wollte um alles in der Welt nichts zum ermordeten Janus einfallen. Er gab den Namen bei Google ein und stieß auf den doppelgesichtigen römischen Gott, der zugleich nach vorn und zurück schauen konnte. »Zwiespältiger Scheißkerl«, murmelte er vor sich hin, aber das war es dann auch schon. Die Römer lebten, soweit er wusste, so ungefähr zur Zeit von Christus, während der Prophet, womit seiner Meinung nach Mohammed gemeint war, erst 600 Jahre später die Bühne betrat. Wie zum Teufel konnte also der Prophet den Typen mit den zwei Schädeln eins drüberbraten? Jimmy stellte das Problem vorerst zurück und widmete sich dem MCM in der Colonia del Valle. Aber die Suche nach »MCM« ergab Treffer für einen US-Elektronikhändler, einen exklusiven Handtaschenhersteller und ein Musiklabel. Die Liste war endlos und uneinheitlich.
    Die Auserwählten näherten sich unterdessen auf einer Flughöhe von 3000 Metern der englischen Südküste. Es gab nichts zu essen an Bord, und noch war nicht abzusehen, ob die Maschine ohne Zwischenstopp irgendwo in Zentralspanien ihr Ziel erreichen würde. Die gesamte Flugstrecke betrug 2000 Kilometer, der Großteil davon führte über das offene Meer. Die Chartermaschine würde westlich von St. Malo auf die französische Küste treffen, die Ausläufer der Bretagne überfliegen, bevor es 450 Kilometer weit über die Biskaya in Richtung Bilbao ging. Und von dort waren es weitere 600 Kilometer über Spanien hinweg nach Córdoba, wo drei Schläferzellen aktiviert worden waren, die den vier Terroristen jede erdenkliche Hilfe zuteilwerden lassen würden.
    Mack Bedford hatte keine Ahnung, was schiefgelaufen war, ging aber von einer undichten Stelle bei der Polizei aus, was dazu geführt hatte, dass die vier Islamisten nicht am vereinbarten Ort abgeliefert worden waren. So war aus ihm, dem Jäger, ein Gejagter geworden. Und die vier auserkorenen Opfer waren irgendwie entkommen. Das alles waren schlechte Neuigkeiten; sein Job lag damit wieder auf Eis, bis die Terroristen erneut lokalisiert werden konnten.
    Er raste mit dem Jaguar durch das nächtliche Lancashire nach Süden.
    Russ Makin schenkte sich eine medizinische Ration Scotch mit Wasser ein und überlegte noch, wo zum Teufel Mack Bedford stecken mochte, als dieser kurz nach Mitternacht bei ihm auftauchte und nach Essen, Trinken, Unterkunft und Informationen verlangte. Makin hatte die ersten drei Dinge im Überfluss, mit dem Letzteren konnte er allerdings nicht dienen. Beide Männer waren sich jedoch im Klaren, dass Mack das Land am besten sofort verließ. »Im Moment können wir davon ausgehen, dass keiner jemals was davon erfährt«, sagte Makin. »Aber wir sollten kein Risiko eingehen. Die Polizei von West Yorkshire ist unterwandert, da treibt ein Spion sein Unwesen, der unsere Pläne zunichtegemacht hat. Ich habe vor einer halben Stunde mit dem Detective Superintendent gesprochen, er meint, sie würden der Sache auf den Grund gehen.«
    »Das will ich doch hoffen, verdammt noch mal«, sagte Mack. »Ich hätte auf der verfluchten Heide draufgehen können.«
    »Du? Erscheint mir eher unwahrscheinlich«, erwiderte Russ. »Wie viele, sagtest du, sind dort aufgetaucht? Drei?«
    »Mehr hab ich nicht gesehen.«
    »Hattest du Angst?«
    »Nein, eigentlich nicht. Aber mir war klar, dass ich auf der Hut sein musste. Kann ich einen Drink haben?«
    »Schon unterwegs, schon unterwegs.«
    »Niemanden würde es kümmern, wenn ich mir ein paar Kugeln aus einer Kalaschnikow eingefangen hätte – und dich interessiert offensichtlich auch nicht, dass ich vor Durst umkomme!«
    Russ reichte ihm einen doppelten Scotch-Soda. »Ein Merlin-Helikopter der Navy wird dich um 6.30 Uhr zur RNAS Culdrose in Cornwall bringen. Dort startet eine Transportmaschine, die dich auf ihrem Weg

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