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Lauter reizende alte Damen

Lauter reizende alte Damen

Titel: Lauter reizende alte Damen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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warum sollte sie…« Tommy verstummte.
    »Vielleicht musste Mrs Lancaster deswegen fort – damit sie uns nicht sagen konnte, dass es ihr nicht gehörte und sie es Tante Ada nie geschenkt hat.«
    »Ist das nicht etwas abwegig?«
    »Vielleicht. Aber das Bild ist in Sutton Chancellor gemalt worden. Das Haus auf dem Bild gehört zu Sutton Chancellor. Wir haben Grund zu der Vermutung, dass das Haus von einer Verbrecherbande als Versteck gebraucht wurde – oder wird. Mr Eccles soll der Kopf dieser Bande sein. Mr Eccles aber hat Mrs Johnson geschickt, um Mrs Lancaster fortzubringen. Ich glaube nicht, dass Mrs Lancaster jemals in Sutton Chancellor oder im Kanalhaus war oder ein Bild von ihm hatte. Wahrscheinlich aber hat sie jemanden im Sonnenhügel davon reden gehört. Mrs Kakao vielleicht? Sie fing an zu plappern – das war gefährlich –, also musste sie entfernt werden. Aber eines Tages werde ich sie finden!«
    »Das hohe Ziel der Mrs Thomas Beresford!«
     
    »Sie sehen erstaunlich gut aus, Mrs Tommy«, sagte Mr Ivor Smith.
    »Ich fühle mich auch gut«, erklärte Tuppence. »Aber es war natürlich sehr dumm, dass ich mich habe niederschlagen lassen.«
    »Dafür verdienen Sie einen Orden – und erst für die Puppe! Ich weiß nicht, wie Sie immer auf so etwas stoßen.«
    »Sie ist ein Jagdhund«, sagte Tommy. »Sie setzt die Nase auf eine Spur und rennt los.«
    »Wollen Sie mich etwa heute Abend von dieser Gesellschaft ausschließen?«, fragte Tuppence voller Argwohn.
    »Aber nein. Inzwischen hat sich ja schon einiges geklärt. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen beiden bin. Endlich kommen wir an diese Bande heran, die uns seit sechs Jahren mit ihren Einbrüchen zum Narren gehalten hat. Ich hab es Tommy bereits gesagt, als er kam, um sich nach unserem Freund, Mr Eccles, zu erkundigen: Verdächtigt haben wir ihn schon lange, aber er ist ein Mann, gegen den keiner gern aussagt. Er ist viel zu vorsichtig und versteckt sich hinter einem normalen Anwaltsberuf, in dem er ganz normal für ganz normale Klienten arbeitet.
    Und einer der wenigen Ansatzpunkte waren diese vielen Häuser. Ordentliche Häuser, in denen ordentliche Leute wohnen – nur, dass sie nie lange dort wohnten. Sie zogen bald wieder aus. Und nun haben wir – und das verdanken wir allein Ihnen, Mrs Tommy – zum ersten Mal wirklich eins dieser Häuser gefunden. Ein Haus, in dem ein Teil der Beute versteckt war. Es ist wirklich ein gutes System, Geld oder Schmuck in Rohdiamanten umzutauschen und diese zu verstecken. Wenn dann Gras über die Sache gewachsen ist, kann man das Zeug im Flugzeug oder mit einem Fischerboot ins Ausland schaffen.«
    »Und was ist mit den Perrys? Haben die etwas damit zu tun? – Hoffentlich nicht.«
    »Das kann man jetzt noch nicht sagen«, erklärte Mr Smith. »Aber ich fürchte doch, dass wenigstens Mrs Perry etwas weiß – oder früher gewusst hat.«
    »Sie meinen, sie könnte zu der Bande gehören?«
    »Das muss sie nicht unbedingt. Aber es könnte sein, dass diese Leute sie in der Hand haben.«
    »Warum?«
    »Was ich Ihnen jetzt sage, ist streng vertraulich. Bitte sprechen Sie nicht darüber: Unsere Polizei vermutet seit langem, dass Amos Perry für mehrere Kindermorde verantwortlich ist, die hier vor vielen Jahren begangen wurden. Er ist nicht normal. Die Ärzte halten es für möglich, dass er aus einem Zwang heraus Kinder umbringen könnte. Man hat ihm nie etwas nachweisen können, aber seine Frau bemühte sich etwas zu sehr, ihm immer hieb- und stichfeste Alibis zu verschaffen. Wenn nun skrupellose Verbrecher davon erfahren – möglicherweise auch etwas wissen –, haben sie die Frau in der Hand. Vielleicht haben sie sie gezwungen, das Haus zu mieten. Aber Sie kennen das Ehepaar ja, Mrs Tommy. Was halten Sie von den Leuten?«
    »Die Frau mochte ich«, sagte Tuppence. »Sie war – na, ich habe sie eine freundliche Hexe genannt. Wenn sie zaubern kann, zaubert sie Gutes und nicht Böses.«
    »Und er?«
    »Vor ihm hatte ich Angst. Nicht ständig, aber manchmal. Er wurde plötzlich groß und furchteinflößend. Ein oder zwei Minuten lang hatte ich Angst, ohne zu wissen, aus welchem Grund. Vielleicht, weil ich spürte, dass er nicht normal ist.«
    Mr Smith sagte: »Es gibt viele solche Menschen. Meistens sind sie ganz harmlos. Aber man weiß es eben nicht, und man, kann nie ganz sicher sein.«
    »Und warum gehen wir heute Abend ins Pfarrhaus zu Besuch?«
    »Um Fragen zu stellen, Leute zu sehen und Dinge

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