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Lauter reizende Menschen

Lauter reizende Menschen

Titel: Lauter reizende Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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Menschen«, lobte Jim. »Bei ihnen sind Annabel und die Kinder allerbestem aufgehoben.«
    »Ich finde sie auch ausgesprochen nett. Aber was meinte Howard eigentlich, als er von Sicherheit sprach und davon, daß die Tankstelle unbelastet sei. Trifft das für das Lager nicht zu?«
    »Nein. Es ist nur gepachtet«, erklärte Annabel. »Ich war sehr überrascht davon, daß er so leichthin davon sprach. Aber vielleicht haben die beiden gute Nachrichten. Ich fand nämlich, daß sie sich heute erheblich sorgenfreier gaben als sonst. Vorher schien doch manches schwer auf ihnen zu lasten. Man hat ihnen nämlich die Pacht gekündigt, und sie haben nicht Geld genug, um den Grund zu erwerben. Der Eigentümer war durchaus geneigt, sich über Zahlungsbedingungen zu unterhalten, aber dann muß wohl irgendein niederträchtiger Kerl sich hintenherum herangemacht und ein günstiges Angebot abgegeben haben, so daß die beiden das Lager möglicherweise aufgeben müssen. Das ist natürlich ein schrecklicher Gedanke, denn sie haben jeden Cent in die Anlage gesteckt und hängen sehr daran.«
    »Ein wahrer Jammer — wo sie doch so gut vorangekommen sind. Der neue Käufer muß wirklich gemein sein. Nun, ich muß fahren. Es gehört sich nicht, daß ich Len so lange allein lasse!«
    Jim begleitete sie zu ihrem Wagen.
    »Ich freue mich für Annabel, daß Sie hier sind. Kommen Sie doch bald einmal mit ihr auch zu den Stallungen hinauf!«
    »Herzlich gern!« Damit verabschiedete sich Lucia, und während sie davonfuhr, überlegte sie: >Wie glücklich doch die beiden sind, und wie verliebt! Daß man Annabel liebt, ist gewiß kein Wunder, aber erstaunlich ist immerhin, was sie an Jim findet. Er sieht weder gut aus, noch hat er etwas Interessantes an sich, schon gar nichts von einem Dichter!< schloß sie, während sie mit spöttischem Lächeln an ihre nun überwundene Verirrung zurückdachte. >Und mit dem goldigen Piloten ist er auch nicht zu vergleichen<, fügte sie ein wenig nachdenklicher hinzu — und war froh, daß sie über den Eindruck, den Nigel Howard auf sie gemacht hatte, lachen konnte. Darin sah sie einen Beweis dafür, daß sie aus ihrer Affäre mit Wayne Norton klüger hervorgegangen war.
    Jedenfalls war ihr der kleine Radioapparat, den Nigel hinten in den Wagen gelegt hatte, herzlich willkommen!
     

VIERTES KAPITEL
     
    Natürlich gingen Lens Wetten daneben, aber das machte ihm gar nichts aus. Ungebrochen ging er daran, fürs nächste Wochenende zu planen, und strahlte Lucia zuversichtlich an. »Es kommt der Tag, an dem ich einen Scheck mit einer dreistelligen Zahl heimbringen werde, Luce!«
    Lucia war sehr froh über sein Wettfieber und seine Freude an der Arbeit oben im Trainingsgestüt. Ohne diese beiden Anregungen wäre das Leben an der Tankstelle für einen jungen Menschen unerträglich gewesen. Darüber hinaus ließ er keine Möglichkeit aus, seine Kunden auszuhorchen, so daß er genauso informiert war über alles, was unter den Brückenbauern kursierte, wie über die neuesten Streiche von Jims Pferden. Offenbar verspürte er nicht den leisesten Drang, übers Wochenende zu verschwinden, obwohl Lucia ihn immer wieder dazu drängte. Er habe keinerlei Verwandte in diesem Teil der Welt, erklärte er, weil er mit Peter Rolfe aus dem Norden in die Fremde gezogen sei.
    »Wohin soll ich schon gehen, Luce? Hier bin ich zu Haus. Für Sie ist es doch auch schrecklich einsam! Allerdings lenkt das Öl Sie ein wenig ab!«
    Tatsächlich hatte Lucia noch immer nicht gelernt, was für Öl die verschiedenen Wagentypen brauchten. Glücklicherweise nahmen sich die meisten Fahrer einfach selbst die richtige Flasche, während Lucia sie mit Benzin versorgte. War wirklich einmal ein Kunde so unvernünftig, ausgerechnet profunde Ölkenntnisse von der Inhaberin zu erwarten, dann kam Len mit einem verschmitzten Zwinkern flink zu Hilfe.
    Natürlich schwirrte das ganze Land von Gerüchten über den Tod von Bert Davis. Lange hatte sich die Polizei an der Brandstätte umgesehen, und man war allgemein der Ansicht, daß sie sich keineswegs mit dem zufrieden gab, was man über den Ablauf des Unfalls zu wissen glaubte. »Irgend etwas stimmt da nicht, Luce!« flüsterte Len aufgeregt. »Es ist auch wahr, daß niemand den Alten recht leiden konnte; deshalb ist die Polizei wohl besonders scharf!«
    Und unter vier Augen vertraute Lucia Annabel an: »Ich glaube, da ist etwas faul! Heute früh hat bei uns ein Wagen getankt, und die beiden Männer, die darin saßen,

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