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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Schlüssel. Der Feuerbefehl würde nicht gleichzeitig kommen, aber... Er drehte seinen Startschlüssel nach rechts. Es funktionierte! Die Rakete hob ab. Das Röhren der startenden Nodong 1 war hundertmal lauter als die Bombendetonation unmittelbar neben dem Kommandowagen. Kong überprüfte die Anzeigen und nickte zufrieden - sie zeigten einen einsatzfähigen Gefechtskopf und ein voll funktionsfähiges Navigationssystem. Die Rakete war gestartet, war planmäßig auf Kurs. Er hatte es geschafft! Er drückte sofort die Taste NACHLADEN, die das automatische Transporter-Aufrichter-Starter-System aktivierte, und hastete ins Freie.
    Die Nodong 1 war längst nicht mehr zu sehen, als Kong den Kommandowagen verließ - er sah nur noch einen hoch nach Süden gewölbten weißen Abgasstreifen, der ihm zeigte, dass die Rakete auf Kurs war. Dann kontrollierte er den Nachladevorgang und wusste, dass er hier keine weitere Rakete abschießen würde.
    Die feindlichen Bomben hatten die Nodong 1 im Magazinwagen beschädigt, aus dem jetzt weißer und orangeroter Rauch - Treibstoff und Oxydator der Rakete - quoll. Als die zum Nachladen bestimmte Rakete sichtbar wurde, war ihr korrosiver Treibstoff größtenteils ausgelaufen. Sie würde binnen Minuten in Brand geraten, vielleicht sogar explodieren. Einheit Zwanzig war effektiv erledigt. Kong blieb nichts anderes übrig, als sich eine weitere Rakete zu suchen - oder zu irgendeiner noch loyalen Einheit zu flüchten.
    »Wir haben's geschafft«!«, hörte er hinter sich jubeln. Oberst Cho sprang von den Stahlstufen des Kommandowagens und rannte zu Kong hinüber. »Wir haben sie gestartet! Sie und ich, Hauptmann! Unser Auftrag ist ausgeführt. Wir haben befehlsgemäß gehandelt, und nun wird es Zeit, unsere Belohnung zu kassieren !«
    »Ja, Genosse Oberst«, sagte Kong. »Zeit für Ihre Belohnung.«
    Er zog seine Pistole, traf Oberst Cho mit zwei Schüssen in die Brust, und erledigte ihn mit einem Kopfschuss, als er zusammenbrach.
Kontroll- und Lagezentrum;
Flugplatz Osan, Republik Korea
(zur gleichen Zeit)
    Special Agent Law hielt augenblicklich ihre Mini-Uzi in der Hand, aber bevor sie die Vizepräsidentin erreichen oder ihre Waffe in Schussposition senken konnte, kamen mehrere Soldaten einer südkoreanischen Sondereinheit in den Beobachtungsraum gestürmt. Sie waren mit M-16 bewaffnet, die sie vor der Brust hielten - in Bereitschaft, aber ohne auf jemanden zu zielen. Hinter ihnen erschien General Park, der sich am Eingang aufbaute. Er trug jetzt eine Pistole am Koppel, hatte sie aber nicht gezogen. Law hob ihre Waffe...
    »Halt, Corrie!«, rief die Vizepräsidentin. »Nicht schießen!«
    Alle erstarrten. Corrie Law hätte leicht alle anwesenden Südkoreaner ummähen können - da ihre Waffen sichtbar waren, war die Bedrohung offenkundig, aber die Männer hätten sich nicht rechtzeitig verteidigen können. Sie alle sahen Laws kalten, ausdruckslosen Blick: keine Angst, kein Zögern, keine Gnade. Die Mündung ihrer Uzi bewegte sich keinen Millimeter. Ein Nicken der Vizepräsidentin würde genügen, damit sie jeden der Männer mit einem kurzen Feuerstoß durchsiebte, bevor sie ihre Waffen auch nur in Schussposition bringen konnten.
    »Sofort weg mit den Waffen, sonst schieße ich«, rief Law.
    »Was ist dort los, Ellen?«, fragte CIA-Direktor Plank am Handy.
    »Nicht, Corrie...«
    »Weg mit den Waffen, habe ich gesagt!«, wiederholte Law. Sie hob ihre Uzi, um das Visier nutzen zu können; die Mündung folgte jeder Bewegung von Laws Augen, während sie die Soldaten wachsam beobachtete. Sie trat zwischen die Männer und die Vizepräsidentin, achtete darauf, dass alle in ihrem Blickfeld blieben, suchte ihre wenigen Brocken Koreanisch zusammen und rief laut:
    »Mit ppali! Runter damit!«
    »Was geht hier vor, General?« fragte die Vizepräsidentin. Sie hielt ihr Handy hinter dem Rücken, weil sie wider besseres Wissen hoffte, Plank werde das Gespräch mithören können. »Was sollen die Soldaten hier? Wollen Sie uns gefangen setzen?«
    »Nein, Madam Vizepräsidentin«, antwortete Park. »Sie sind unser Gast - und eine Augenzeugin.«
    »Augenzeugin? Wovon?«
    »Beenden Sie die Verbindung mit Direktor Plank, dann kläre ich Sie gern auf«, sagte eine neue Stimme. Sie gehörte dem südkoreanischen Präsidenten Kwon Ki-chae, der jetzt den Beobachtungsraum betrat. Er befahl den Soldaten, ihre Waffen zu senken und den Raum zu verlassen; nur General Park blieb zurück.
    Vizepräsidentin Whiting hob das weiter

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