Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
fliegt in ein paar Stunden ab, und wir bleiben dicht dahinter«, berichtete Dave.
    »Noch ein Tipp, Kumpel: Ich bin vor dem Start mit dem SOF rausgefahren und habe mir dabei euer Bugrad genau angesehen. Ich glaube, dass der Schnitt durch mehr als zwei Rippen geht - wahrscheinlich sind es eher fünf bis sechs. Nimm dich also in Acht, falls ihr bei der Landung noch Bomben an Bord habt. Ich verstehe, dass diese Jungs die maximale Punktezahl erzielen wollten, die sie auch erreicht haben, aber sie könnten mit ihrem Start gegen in Friedenszeiten gültige Sicherheitsbestimmungen verstoßen haben.
    Ich finde, sie hätten wenigstens den Crew Chief anfordern müssen, damit er sich den Reifen ansieht. Das wollte ich dich nur wissen lassen.«
    »Verstanden, Amarillo.« Patrick schüttelte den Kopf und hoffte, dass Seaver heimlich mithörte.
    »Na, wie war der Start, Muck? Du hast hoffentlich keine Helmtasche vollgekotzt?«
    »Der Start war fantastisch«, sagte Patrick. »Ich hatte ganz vergessen, wie rasant dieser Vogel ist. Kotzen muss ich vielleicht später im Tiefstflug.«
    »Wer Dreck macht, putzt ihn wieder weg«, erinnerte Luger ihn.
    »Euer Kommandant hat eine ganz schöne Show abgezogen. Die Leute in den beiden Spielkasinos müssen tolle Aufnahmen gemacht haben. Vom Boden aus war zu sehen, wie die Fensterscheiben geklirrt haben. Hey, pass auf, Muck, ich habe einen Anruf von zu Hause bekommen.« Damit war Dreamland gemeint. »Wir bereiten uns darauf vor, am ersten Tag der Luftangriffe auf südkoreanische Ziele im Rahmen des Manövers Team Spirit die Chinesen und Nordkoreaner abzuhören.«
    »Bisher alles okay?«
    »Normale Aktivität in China und Nordkorea - nicht ganz so normal im Süden«, antwortete Dave.
    »Wie das?«
    »Keine Ahnung. Einfach... auffällig viel. Alle sind ganz aufgeregt. Der Fernmeldeverkehr klingt so, als sei dies der große Schlusstag des Manövers, nicht der erste Tag, an dem jeder sich vorsichtig zurechtzufinden versucht.«
    »Team Spirit steht im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit«, stellte Patrick fest. »Massenhaft VIPs, auch aus Japan. Unsere niedliche Vizepräsidentin ist ebenfalls drüben.« Er zögerte kurz, während er angestrengt nachdachte. Eine innere Stimme sagte ihm, dass diese Nachricht überprüft werden musste. Er wusste nicht, warum, aber er wusste, dass das nötig war; er hatte die Erfahrung gemacht, dass er sich nie täuschte, wenn er auf diese leise innere Stimme hörte. Patrick drückte seine Sprechtaste: »Was haben wir am Himmel?«
    »Da muss ich erst nachfragen«, sagte Luger. »Am Himmel« bedeutete Satelliten. Durch einen ihrer Auftragnehmer hatte Patrick Zugriff auf verschiedene Foto-, Fernmelde-, Radar- und EM-Aufklärungssatelliten, die im Bedarfsfall binnen weniger Stunden über der koreanischen Halbinsel stationiert werden konnten. Da Dreamland kein aktiver Militärstützpunkt war - zumindest keiner, von dem die meisten staatlichen Stellen wussten -, hatten Patrick und sein Stab keinen Zugriff auf Satellitenbilder von CIA und Verteidigungsministerium, sodass sie sich auf eigene Aufklärungsmittel verließen. »Willst du mal inoffiziell hingucken, Muck?«
    »Wir schicken einen Carter und einen Ford über die Halbinsel und fangen an, diesen starken Fernmeldeverkehr zu analysieren«, entschied Patrick. Die von der Firma Sky Masters Inc., einem der kleinsten, aber wichtigsten Zulieferer der Air Force, konstruierten, gebauten und in die Umlaufbahn gebrachten Aufklärungssatelliten waren alle nach US-Präsidenten benannt. Satelliten des Typs Carter dienten zur Aufklärung von Fernmeldeverkehr; sie konnten Funk-, Fernseh-, Mobilfunk-, Mikrowellen-, Internet- und Satellitenverbindungen entdecken, aufnehmen und analysieren. Satelliten des Typs Ford waren Aufklärungssatelliten, die mit ihrem Millimeterwellen-Radar weltweit Objekte bis hinunter zur Größe eines Autos entdecken, lokalisieren und identifizieren konnten - selbst unter der Erde, in Gebäuden, unter Tarnnetzen oder unter Wasser. Da sie sich in erdnahen Umlaufbahnen befanden, kamen sie mit sehr geringer Sendeleistung aus. Eine ganze Konstellation dieser kleinen NIRT-Sats (»Need it right this second«-Satelliten), deren Trägerraketen von einem umgebauten Verkehrsflugzeug aus gestartet wurden, ließ sich binnen weniger Stunden an den Himmel bringen.
    »Wird gemacht, Muck«, bestätigte Luger. »Ich denke, dass wir ein paar oben haben, die wir schnell einsetzen können.«
    »Gut. Muss mich jetzt um meine

Weitere Kostenlose Bücher