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Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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zurück und stellte den Funk auf die Einsatzfrequenz ein.
    Am Ende läuft es immer darauf hinaus …
    Aus dem Kopfhörer des Funkgeräts hörte er Johnsons laute Stimme: »Los, los, los!«
    Sämtliche Muskeln in Bishops Körper spannten sich an. Er beugte sich leicht nach vorne. Hatte Phate sie bereits erwartet? Kamen sie völlig überraschend? Was würde geschehen?
    Die Antwort lautete: nichts.
    Ein statisches Knacken kam aus dem Gerät, und Alonso Johnson sagte: »Frank, das Zimmer ist leer. Er ist nicht da.«
    »Nicht da?«, wiederholte Bishop ungläubig. Er fragte sich, ob jemand die Zimmernummern verwechselt hatte.
    Kurz darauf meldete sich Johnson über Funk zurück: »Er ist weg.«
    Bishop drehte sich zu Wyatt Gillette um, der immer noch auf dem Rücksitz des Crown Victoria saß und auf den Computerbildschirm starrte. Phate war immer noch online im Chatroom, und Trapdoor versuchte immer noch, den Ordner mit den Personalakten zu knacken. Gillette zeigte mit dem Finger auf den Bildschirm und zuckte die Achseln.
    »Wir sehen, dass er immer noch vom Motelzimmer aus online ist«, gab der Detective an Johnson weiter. »Er muss da drin sein.«
    »Fehlanzeige, Frank«, lautete Johnsons Antwort. »Das Zimmer ist leer, bis auf den Computer hier … und der hängt an einer Telefonbuchse. Außerdem haben wir ein paar leere Dosen Mountain Dew und ein halbes Dutzend Schachteln mit Computerdisks. Sonst nichts. Kein Koffer, keine Kleider.«
    »Okay, Al«, sagte Bishop. »Wir kommen vorbei und sehen es uns an.«
    Mehrere Polizisten waren in dem stickigen, engen Motelzimmer damit beschäftigt, Schubladen zu öffnen und Schränke zu durchsuchen. Tony Mott stand in einer Ecke und suchte so emsig wie die anderen. Der soldatische Kopfschutz stand ihm nicht ganz so gut wie sein Fahrradhelm.
    Bishop winkte Gillette zum Computer, der auf einem billigen Schreibtisch stand.
    Gillette setzte sich vor den Laptop und gab einen Befehl ein, der ihm verraten sollte, welches Programm gerade auf dem Rechner lief.
    »Ach, du Scheiße«, murmelte Gillette, als er das Ergebnis vor sich sah.
    »Was ist?«, fragte Bishop.
    Gillette zog das Kabel aus dem Modem. Die Unterhaltung brach ab. »Phate ist nie in diesem Chatroom gewesen. Es war der Computer selbst, der die ganze Zeit gequasselt hat.«
    »Dann hat er uns also glauben lassen, er sei hier«, schloss Bishop daraus. »Aber warum?«
    Sie debattierten noch eine Zeit lang darüber, doch keinem fiel eine schlüssige Antwort ein – bis Wyatt Gillette eher zufällig den Verschluss einer großen Sammelbox für CD-ROMS aufklappte und einen Blick hineinwarf. Dort entdeckte er ein olivfarbenes Kästchen mit der schablonierten Aufschrift:
    U.S. ARMY SPLITTERBOMBE ACHTUNG! EXPLOSIV! DIESE SEITE IN RICHTUNG FEIND.
    Es war auf einer schmalen schwarzen Box befestigt, auf der ein rotes Lämpchen heftig zu blinken begann.

26 Kapitel 00011010
    Phate hielt sich zurzeit
tatsächlich
in einem Motel auf, in einem Motel in Freemont, Kalifornien, und er saß
tatsächlich
vor einem Laptop-Computer.
    Allerdings war das Motel ein Ramada Inn, ungefähr drei Kilometer vom Bay View Motel entfernt, in dem Gillette – der verräterische Judas Valleyman – und die CCU-Bullen sowie eine ganze Armada von Spezialkommandos zweifellos in diesen Sekunden aus dem Zimmer stürzten, um der Splitterbombe zu entkommen, die bestimmt jeden Moment hochgehen würde.
    Aber nein, weit gefehlt. Das Kästchen war nur mit Sand gefüllt und diente zu nicht viel mehr, als jedem eine Heidenangst einzujagen, der dicht genug herankam, um das blinkende Birnchen aus dem Elektronikladen auf dem angeblichen Zünder zu erblicken.
    Selbstverständlich hatte Phate nicht vor, seine Gegenspieler auf diese Weise und zu diesem Zeitpunkt zu töten. Diese Taktik war zu plump und eines Phate nicht würdig, dessen Ziel darin bestand, wie ein Spieler im MUDGame Access nah genug an seine Opfer heranzukommen, um ihre pulsierenden Herzen zu spüren, bevor er sie mit einer Klinge durchbohrte. Abgesehen davon hätte die Ermordung mehrerer Polizisten das FBI im großen Stil auf den Plan gerufen, womit er gezwungen gewesen wäre, das Spiel hier im Silicon Valley aufzugeben. Nein, er gab sich damit zufrieden, Gillette und die Bullen von der CCU eine Stunde oder länger im Bay View zu beschäftigen, während die Sprengstoffspezialisten das ziemlich gemein aussehende Gerät aus dem Zimmer entfernten. Damit hatte er alle Zeit der Welt, um das zu tun, was er schon seit langem

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