Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
Vom Netzwerk:
eine Weile regelmäßig Snuff-Bilder getauscht, aber jetzt schon länger nicht mehr, und er fragte sich, was sein Freund ihm geschickt haben mochte.
    Phate war neugierig, doch er musste sich noch eine Weile gedulden, denn er war geradezu begeistert von seiner letzten Ausbeute mit Trapdoor. Nach einer Stunde harter Arbeit beim Passwort-Knacken mit ausgeborgter Supercomputer-Zeit war es Phate schließlich gelungen, sich in einem Computersystem nicht weit von seinem Haus in Los Altos entfernt Root-Zugang zu verschaffen. Er hatte mit einigen Schwierigkeiten beim Zugang gerechnet, denn jeder, der erst einmal Root-Kontrolle über dieses Netzwerk hatte, konnte sehr vielen Menschen großen Schaden zufügen.
    Jetzt blätterte er gerade durch das Menü.
    Stanford-Packard Medical Center Palo Alto, Kalifornien Hauptmenü
Verwaltung
Personal
Patientenaufnahme
Patientendaten
Abteilungen nach Spezialgebieten
CMH
Krankenhausleitung
Tyler-Kresge Reha-Zentrum
Notaufnahme
Intensivstation
    Er ließ sich Zeit, bevor er sich für Punkt 6 entschied.
    Computergestützte medizinische Hilfsprogramme
OP-Planer
Medikamentendosierungund Einnahmepläne
ZentraleSauerstoff-Bevorratung
Onkologie: Chemo/Bestrahlungsprogramme
Patientendiätund Einnahmepläne
    Er wählte die Nummer 2 und drückte auf Enter.
    Auf dem Parkplatz der Abteilung für Computerkriminalität spürte Frank Bishop die Bedrohung, noch bevor er den Mann sah, der ungefähr zwanzig Meter von ihm entfernt stand, halb vom frühmorgendlichen Dunst eingehüllt.
    Bishop wusste, dass die fremde Gestalt gefährlich war, so wie man allein durch die Art und Weise, wie jemand vom Bürgersteig auf die Straße tritt, weiß, dass er eine Waffe trägt, und wie man weiß, dass einem hinter der Tür, am Ende der schmalen Gasse oder vom Vordersitz des angehaltenen Wagens Gefahr droht.
    Bishop zögerte nur einen winzigen Augenblick, ging dann jedoch weiter seines Weges, als hätte er nichts bemerkt.
    Er konnte das Gesicht des Fremden nicht deutlich sehen, war sich aber sicher, dass es sich um Pittman handelte. Nein – um Shawn. Er hatte sich schon gestern, als Tony Mott ihm begegnet war, hier aufgehalten, und jetzt trieb er sich schon wieder auf dem Gelände herum.
    Mit dem Unterschied, dass Shawn heute womöglich mehr vorhatte, als die CCU nur auszuspionieren. Bishop hatte ein merkwürdiges Gefühl.
    Also, kombinierte Frank Bishop, der Veteran der Straße, dass dieser Mann, wenn er sich hier herumgetrieben hatte, genau wusste, welchen Wagen Bishop fuhr, und dass er versuchen würde, ihn auf dem Weg zu seinem Wagen zu erwischen, dass er bereits alle Winkel, Schussmöglichkeiten und Hintergründe im Hinterkopf hatte.
    Also ging Bishop weiter auf sein geparktes Auto zu, klopfte sich auf die Taschen, als suche er nach den Zigaretten, die er schon seit Jahren nicht mehr rauchte, und blickte mit verdrossenem Gesichtsausdruck zum Himmel empor, um die Entwicklung des Wetters zu ergründen.
    Nichts macht Täter nervöser oder reizt sie mehr zur Flucht – oder zum Angriff – als plötzliche, unvorhergesehene Bewegungen von Polizisten.
    Er wusste, dass er zum Gebäude zurücklaufen konnte, aber in diesem Fall würde Shawn fliehen, und womöglich bot sich keine zweite Chance, ihn zu schnappen. Nein, Bishop würde diese Chance, den Partner des Mörders festzunehmen, ebenso wenig ignorieren wie die Tränen seines Sohnes.
    Weitergehen, weitergehen …
    Am Ende läuft es immer darauf hinaus …
    Eine undeutliche Bewegung vor ihm, als Shawn, der sich jetzt hinter einem riesigen Winnebago-Wohnmobil versteckte, um die Ecke spähte, um Bishops Position auszumachen. Er zog den Kopf sofort wieder zurück. Der Detective schlenderte weiter über den Asphalt und tat so, als habe er nichts gesehen.
    Als er den Winnebago fast erreicht hatte, duckte er sich nach rechts weg und zog seine altgediente Pistole aus dem Holster.
    Dann sprintete er, so schnell er konnte, um die Ecke des Wohnmobils und hob die Waffe.
    Und blieb wie angewurzelt stehen.
    Shawn war nicht mehr da. In den wenigen Sekunden, die Bishop benötigt hatte, um das Fahrzeug zu umrunden, war Phates Partner verschwunden.
    Auf der anderen Seite des Parkplatzes, zu seiner Rechten, schlug eine Autotür zu. Bishop wirbelte herum, ging in die Hocke und hob seine Waffe, erkannte jedoch, dass das Geräusch von einem Lieferwagen herrührte. Ein korpulenter Schwarzer zog eine Kiste von der Ladefläche und trug sie zum Gebäude der Firma nebenan.
    Wohin konnte Shawn

Weitere Kostenlose Bücher