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Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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einigen Sekunden sagte er zu Bishop: »Für Sie. Charlie Pittman.«
    Bishop drückte auf die Lautsprechertaste.
    »Danke für den Rückruf, Officer Pittman.«
    »Kein Problem, Detective.« Die Stimme des Mannes klang in dem billigen Lautsprecher leicht verzerrt. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich weiß, dass Sie noch mit der Ermittlung im Fall Peter Fowler beschäftigt sind. Aber wenn wir das nächste Mal eine Operation planen, muss ich Sie zuvor bitten, dass Sie oder jemand anderer aus dem Bezirk sich zuerst mit mir in Verbindung setzt, damit wir uns abstimmen können.«
    Schweigen. Dann: »Wie bitte?«
    »Ich rede von der Operation im Bay View Motel. Gestern.«
    »Die …äh … was, bitte?« Die Stimme aus dem winzigen Lautsprecher klang verwirrt.
    »Herrje«, sagte Bob Shelton und schaute seinen Kollegen mit besorgtem Blick an. »Er weißüberhaupt nichts davon. Der Kerl, den du gestern getroffen hast, war gar nicht Pittman.«
    »Officer«, fragte Bishop jetzt nachdrücklicher, »haben Sie sich mir nicht vor zwei Tagen in Sunnyvale vorgestellt?«
    »Da muss ein Missverständnis vorliegen, Sir. Ich bin gerade in Oregon, beim Angeln. Ich bin schon seit einer Woche im Urlaub und bleibe noch drei Tage hier. Gerade eben habe ich im Büro meine Nachrichten abgerufen, Ihre Nachricht erhalten und Sie gleich zurückgerufen. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    Tony Mott beugte sich zu dem Lautsprecher vor. »Officer, wollen Sie damit sagen, dass Sie gestern nicht im Büro der Abteilung für Computerkriminalität waren?«
    »Ähm … nein, Sir. Wie gesagt, ich bin in Oregon. Angelurlaub.«
    Mott sah Bishop an. »Dieser Kerl, der sich für Pittman ausgibt, war gestern draußen vor unserem Gebäude. Er hat gesagt, er hätte hier einen Termin gehabt. Ich hab mir nichts dabei gedacht.«
    »Hier war er nicht«, sagte Miller.
    »Officer, gab es so etwas wie ein Memo hinsichtlich Ihres Urlaubs?«, wollte Bishop jetzt von Pittman wissen.
    »Klar. Wir schicken immer was rum.«
    »Auf Papier? Oder per E-Mail?«
    »Heute machen wir alles per Mail«, sagte der Beamte ein wenig verwundert. »Die Leute denken immer, die County Police lebt noch hinter dem Mond, aber dem ist nicht so.«
    Bishop erklärte ihm die Aufregung: »Wie es aussieht, hat jemand Ihren Namen benutzt. Mit falschem Dienstausweis, falscher Plakette und allem.«
    »Verflucht noch mal! Wieso das denn?«
    »Da bin ich mir nicht so sicher. Vermutlich hat es etwas mit einem Mordfall zu tun, den wir gerade bearbeiten.«
    »Was soll ich jetzt unternehmen?«
    »Rufen Sie Ihren Chef an, und geben Sie einen kurzen Bericht durch. Ansonsten bitten wir Sie, im Augenblick nichts zu unternehmen. Es wäre sehr hilfreich, wenn der Täter vorerst nicht erfährt, dass wir ihm auf der Spur sind. Vor allem: nichts mailen. Benutzen Sie ausschließlich das Telefon.«
    »Na gut. Ich rufe meine Zentrale gleich an.«
    Bishop entschuldigte sich bei Pittman für den Rüffel, legte auf und schaute besorgt in die Runde. »Und wieder sind wir social engineered worden.« Dann forderte er Mott auf: »Beschreiben Sie den Burschen, den Sie gestern gesehen haben.«
    »Dünn, Schnurrbart, dunkler Regenmantel.«
    »Der gleiche Kerl, den wir drüben in Sunnyvale gesehen haben. Was hatte er hier zu suchen?«
    »Sah aus, als käme er aus dem Büro, aber eigentlich habe ich ihn nicht aus der Tür kommen sehen. Vielleicht hat er nur rumgeschnüffelt.«
    »Das war Shawn«, sagte Gillette. »Er muss es sein.«
    Bishop pflichtete ihm bei und forderte Mott auf: »Wir beide versuchen sofort, ein Bild von ihm anzufertigen.« An Miller gewandt, fragte er: »Hast du einen Identikit hier?«
    Dabei handelte es sich um einen Materialkoffer, der Plastikfolien mit vielen unterschiedlichen Gesichtsmerkmalen enthielt, die beliebig miteinander kombiniert werden konnten, um Augenzeugen dabei zu helfen, das Aussehen eines Verdächtigen zu rekonstruieren – letztendlich war es ein Polizeizeichner in der Kiste.
    Aber Linda Sanchez schüttelte den Kopf. »Normalerweise machen wir nicht viel mit Phantombildern.«
    »Ich hab einen im Auto«, sagte Bishop. »Bin gleich wieder da.«
    Phate tippte in seinem Esszimmer-Büro zufrieden vor sich hin, als auf seinem Bildschirm ein Fähnchen hochschnellte und ihm anzeigte, dass er eine Mail erhalten hatte; eine, die an seinen privaten Usernamen Deathknell gerichtet war.
    Er sah gleich, dass sie von Vlast, seinem bulgarischen Freund, stammte. Eine Nachricht mit einem Attachment. Sie hatten

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