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Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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seinen Tagen als Phone Phreak, als er noch selbst bei Pac Bell eingedrungen war, wusste Gillette, dass die Angestellten bei den Telefongesellschaften die Schaltungen in riesigen Räumen, die mit elektronischen Relais angefüllt waren, wahrscheinlich per Hand verfolgen und die Verbindungen visuell erkennen mussten, um einen Anruf bis zu seinem Ausgangspunkt zurückzuverfolgen.
    Renegade334:Ich hab von diesem absolut geilen Hack von ihm gehört, ich mein absolut geil, und ich hab ihn online getroffen und ich hab ihn danach gefragt, aber er hat mich nur gedisst. Hinterher sind n paar komische Sachen pasiert und ich hab von dem Code gehört, den er geschrieben hat, Trapdoor oder so, und jetzt binich total paranoyd.
    Eine Pause. Dann:
    Triple-X:Und was willst du wissen?
    »Er hat Angst«, sagte Gillette. »Ich spüre es.«
    Renegade 334: dieses Trapdoor-Teil, kann man damit wirklich in jede Kiste und dort alles ausschnüffeln, ich mein, absolut ALLES, und man merkt es nicht mal?
    Triple-X:Ich glaube nicht, dass es wirklich existiert. Das ist wie eine wahre Legende.
    Renegade334: Ich weis nicht, Mann, ich glaub, es existiert wirklich. Ich hab gesehn, wie meine scheiß Dateien aufgegangen sind, und ich wars nicht!
    »Da kommt was rein«, sagt Miller. »
Er
pingt
uns

    Wie Gillette vermutet hatte, hatte Triple-X seine eigene Version von HyperTrace auf die Reise geschickt, um Renegade334 zu überprüfen. Der von Stephen Miller gehackte Anonymizer würde Triple-X’ Maschine jedoch davon überzeugen, dass Renegade in Austin saß. Der Hacker musste genau diese Information erhalten haben, denn er loggte sich nicht aus.
    Triple-X: Warum machst du dir seinetwegen Sorgen? Du sitzt doch an einem öffentlichen Terminal. Dort kann er nicht an deine persönlichen Daten ran.
    Renegade334:Ich bin nur heute hir, weil meine blöden Eltern mir meinen Dell eine ganze Woche verboten haben, wegen meinen Schulnoten. Zu haus als ich online war, ging auf einmal das keyboard nicht mehr und dann gingen Dateien von allein auf. Ich bin fast ausgeflippt, also echt völlig.
    Wieder eine lange Pause. Dann meldete sich der Hacker wieder.
    Triple-X: Dazu hast du auch allen Grund. Ich
    kenne Phate. Renegade334: Echt? Woher? Triple-X:Hab erst kürzlich mit ihm in einem
    Chatroom geplaudert. Er hat mir geholfen, ein Script sauber zu kriegen. Paar Warez getauscht und so.
    »Dieser Typ ist Gold wert«, flüsterte Tony Mott. »Vielleicht kennt er sogar Phates Adresse«, meinte Nolan. »Fragen Sie ihn.«
    »Nein.« Gillette schüttelte den Kopf. »Wir müssen schön cool bleiben.« Einige Sekunden verstrichen ohne weitere Nachricht. Dann:
    Triple-X: BRB
    Regelmäßige Chatroom-Besucher haben, um Tippzeit und Mühe zu sparen, eine Reihe von Kürzeln entwickelt, deren Großbuchstaben ganze Redewendungen ersetzen. »BRB« heißt »Be right back«, also: Bin gleich zurück.
    »Hat er sich aus dem Staub gemacht?«, fragte Sanchez.
    »Die Verbindung steht noch«, erwiderte Gillette.
    »Vielleicht ist er nur mal schnell aufs Klo oder so. Pac Bell soll dranbleiben.«
    Er lehnte sich zurück, die Stuhllehne quietschte laut. Die Zeit verrann. Der Bildschirm blieb unverändert.
    BRB
    Gillette warf Patricia einen Blick zu. Sie machte ihre Handtasche auf, die so bauchig wie ihr Pullover war, zog ihren Nagelhärter heraus und fing an, ihn mit mechanischen Bewegungen aufzutragen.
    Der Cursor blinkte weiter. Der Bildschirm blieb leer.
    Die Geister waren wieder da, und diesmal waren es eine ganze Menge.
    Jamie Turner konnte sie hören, während er sich durch die Flure der St. Francis Academy schlich.
    Vielleicht stammten die Geräusche ja auch nur von Booty oder einem der anderen Lehrer auf Kontrollgang, die überprüften, ob sämtliche Fenster und Türen gesichert waren. Oder es waren Schüler auf der Suche nach einem Plätzchen, wo man heimlich eine Zigarette rauchen oder Gameboy spielen konnte.
    Aber Jamie hatte schon vorher an Geister gedacht, und er dachte auch jetzt an sie: an zu Tode gefolterte Indianer und an den Schüler und den Lehrer, die vor einigen Jahren von diesem verrückten Einbrecher umgebracht worden waren, der, wie Jamie erst jetzt einfiel, ebenfalls zur Gespensterbelegschaft gehörte, da die Polizei ihn in der alten Mensa erschossen hatte.
    Jamie Turner war zweifellos ein Produkt der Maschinenwelt, ein Hacker und Naturwissenschaftler, der wusste, dass es Gespenster und Sagengestalten nicht gab. Warum hatte er dann dermaßen Schiss?
    Plötzlich hatte er

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