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Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Telefon, ließ die Fingergelenke knacken und sagte: »Okay, Pac Bell ist bereit.«
    »Dann los«, nickte Gillette. Er tippte eine Nachricht und drückte auf Enter. Auf den Bildschirmen aller Anwesenden im #hack chatroom erschien folgende Zeile:
    Renegade334:Hey Triple, was geht ab?
    Was Gillette da gerade tat, nannte man
imping
– er gab sich für jemand anderen aus. In diesem Fall hatte er sich für einen siebzehnjährigen Hacker aus Austin, Texas, entschieden, ein Bürschchen ohne große Ausbildung, aber mit jeder Menge Chuzpe und jugendlicher Selbstüberschätzung ausgestattet – also genau einer von den Leuten, bei denen sich Triple-X besonders wohl fühlte.
    Triple-X:Alles klar, Renegade. Hab schon gesehen, dass du lauerst.
    In Chatrooms kann man sehen, wer alles eingeloggt ist, auch diejenigen, die sich nicht an der Unterhaltung beteiligen. Triple-X erinnerte Gillette daran, dass er wachsam war, mit anderen Worten: Mach keine Mätzchen mit mir.
    Renegade334: Ich bin an einem öffentlichen Terminal, ständig laufen Leute vorbei, das geht mir aufn Keks.
    Triple-X: Wo bist’n?
    Gillette warf einen Blick auf den Wetterkanal.
    Renegade 334: Austin, hier isses affenheiß.
    Schon mal hier gewesen? Triple-X:Nur in Dallas. Renegade334: Dallas ist Scheiße! Austin
    bringts voll!
    »Alles bereit?«, rief Gillette. »Ich versuche, ihn allein zu erwischen.«
    Ringsum bestätigendes Kopfnicken. Er spürte Nolans Bein gegen seines streifen, roch einen blumigen Duft, als sich Linda Sanchez zu seinem Bildschirm vorbeugte.
    Renegade334: Triple – was hältst du von ein bisschen IM.
    IM – instand messaging – koppelte ihre Rechner so, dass kein anderer ihre Unterhaltung mitlesen konnte. Eine IM-Anfrage deutete an, dass Renegade etwas Illegales oder nicht für alle Ohren Bestimmtes mit Triple-X besprechen wollte. Eine Versuchung, der nur wenige Hacker widerstehen.
    Triple-X:Warum? Renegade334: Kannich hier nicht näher erläutern.
    Kurz darauf öffnete sich eine kleines Fenster auf Gillettes Computer.
    Triple-X: Was geht ab?
    »Und los!«, sagte Gillette zu Stephen Miller, der sofort Hyper-Trace startete. Auf dem Monitor ging ein weiteres kleines Fenster mit einer Landkarte von Nordkalifornien auf. Begleitet von den dem Hacker so vertrauten Sonar-Pings, tauchten blaue Linien auf der Karte auf, die über die gesamte Westküste hüpften, während das Programm die Route von der CCU zu Triple-X zurückverfolgte.
    »Es sucht«, rief Miller. »Das Signal wandert … von hier nach Oakland … nach Reno … nach Seattle …«
    Renegade334: danke fürs IM, Mann. Ich hab ein Problem und weis auch nicht genau. Ich hab Angst. Dieser Kerl sitzt in meiner Kiste und man sagt, du bist der totale Wizard und hast vielleicht was gehört.
    Gillette wusste, dass man einem Hacker nicht genug um den Bart streichen konnte.
    Triple-X:Welcher Kerl? Renegade334: Nennt sich Phate.
    Keine Antwort.
    »Mach schon, mach schon«, flüsterte Gillette drängend. Geh nicht weg. Ich bin ein junger Bursche, der Schiss hat. Du bist ein Wizard. Hilf mir …
    Triple-X: Was ist mit imh? Ich meine, ihm.
    Gillette schaute auf das Bildschirmfenster, das zeigte, wie dicht HyperTrace dem anderen Teilnehmer bereits auf die Pelle gerückt war. Triple-X’ Signal sprang kreuz und quer durch die westlichen Staaten der USA. Schließlich blieb es im letzten Knoten stehen, dem der Bay Area On-line Services in Walnut Creek, direkt nördlich von Oakland.
    »Ich hab seinen Provider«, rief Stephen Miller. »Ein Einwähldienst.«
    »Verdammt«, murmelte Patricia Nolan. Das bedeutete, dass sie eine Fangschaltung der Telefongesellschaft in Anspruch nehmen mussten, um die letzte Verbindung vom Server in Walnut Creek zu dem Café in der Einkaufspassage zu lokalisieren, in dem Triple-X hockte.
    »Das schaffen wir«, sagte Linda Sanchez enthusiastisch wie eine aufgekratzte Cheerleaderin. »Du musst ihn nur noch eine Weile beschäftigen, Wyatt.«
    Tony Mott rief bei Bay Area On-line an und klärte den Leiter der Sicherheitsabteilung darüber auf, was vorging. Der Sicherheitschef wiederum rief seine eigenen Techniker an, die mit Pacific Bell in Verbindung standen, um die Verbindung von Bay Area zu Triple-X’ Aufenthaltsort zurückzuverfolgen. Mott hörte einen Augenblick zu und rief dann: »Pac Bell ist dran. Ziemlich viel los in diesem Abschnitt. Kann gut zehn, fünfzehn Minuten dauern.«
    »Zu lang, viel zu lang!«, sagte Gillette. »Sag ihnen, sie sollen sich beeilen.«
    Doch aus

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