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Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Ihnen helfen?«
    »Ist Ihr Mann zu Hause?«, erkundigte sich Bishop und hielt ihr seine Marke vor die Nase.
    »Ähm … ich …«
    »Was gibt’s denn, Kath?« Ein untersetzter Mann in Chinos und rosafarbenem Hemd kam mit einem Glas Scotch in der Hand zur Tür. Als er die Ausweise sah, die ihm die beiden Polizisten entgegenstreckten, stellte er das Getränk irgendwo hinter sich auf einem Tisch in der Diele ab.
    »Wir möchten uns nur kurz mit Ihnen unterhalten, Sir«, sagte Bishop.
    »Worum geht’s denn?«
    »Was ist los, Jim?«
    Er sah sie nervös an. »Keine Ahnung. Wenn ich das wüsste, hätte ich wohl nicht gefragt, oder?«
    Sie verzog das Gesicht und machte ihm Platz.
    »Es dauert nicht lange«, sagte Bishop. Er und Shelton wichen diskret ein paar Meter von der Tür zurück und blieben dann stehen.
    Cargill folgte den beiden Detectives. Als sie außer Hörweite waren, sagte Bishop: »Sie arbeiten für Internet Marketing in Cupertino, ist das richtig?«
    »Ich bin Bezirksleiter im Verkauf, ja. Was hat das hier …«
    »Es besteht Grund zu der Annahme, dass Sie möglicherweise ein Fahrzeug gesehen haben, dem wir im Rahmen der Ermittlungen zu einem Mordfall auf der Spur sind. Gestern ungefähr um neunzehn Uhr stand dieser Wagen auf dem Parkplatz hinter dem
Vesta’s Grill
, direkt gegenüber Ihrer Firma. Wir glauben, dass Sie ihn gesehen haben könnten.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das hat mich schon unsere Personalchefin gefragt, und ich habe ihr gesagt, dass ich nichts gesehen habe. Hat sie Ihnen das nicht mitgeteilt?«
    »Doch, das hat sie, Sir. Es besteht jedoch Grund zur Annahme, dass Sie nicht die Wahrheit gesagt haben.«
    »Also jetzt mal halblang, das ist doch …«
    »Sie saßen zur fraglichen Zeit auf dem Parkplatz hinter dem Firmengebäude in Ihrem Lexus, wo Sie Intimitäten mit Sally Jacobs aus dem Lohnbüro Ihrer Firma austauschten.«
    Der unbezahlbare Ausdruck der Verblüffung, der unweigerlich in jähes Entsetzen umschlug, bestätigte Bishop, dass er ins Schwarze getroffen hatte, doch Cargill sagte natürlich das, was er sagten musste: »Das ist völliger Unsinn!« Und nachdem er etwas gefunden hatte, womit er seine Glaubwürdigkeit untermauern konnte, fügte er hinzu: »Wer Ihnen das auch erzählt haben mag, ist ein Lügner. Ich bin seit siebzehn Jahren verheiratet. Außerdem … Sally Jacobs! Wenn Sie sie gesehen hätten, wüssten Sie, wie lächerlich dieser Gedanke ist. Sie ist das hässlichste Mädchen vom ganzen sechzehnten Stockwerk.«
    Bishop wusste, dass die Zeit drängte. Er rief sich in Erinnerung, wie Wyatt das Access-Spiel beschrieben hatte: Derjenige, der der Mörder war, musste in einer Woche so viele Leute wie möglich umbringen. Phate hatte sich wahrscheinlich schon sein nächstes Opfer ausgesucht. »Sir, Ihr Privatleben ist mir herzlich egal«, sagte er kurz angebunden. »Ich interessiere mich lediglich dafür, ob Sie gestern auf dem Parkplatz hinter dem
Vesta’s
einen Wagen gesehen haben. Er gehört einem mutmaßlichen Mörder, und ich muss wissen, was es für eine Marke ist.«
    »Ich
war
nicht dort«, sagte Cargill trotzig und warf einen Blick nach hinten zum Haus. Hinter einem Spitzenvorhang lugte das Gesicht seiner Frau hervor.
    Bishop blieb ganz ruhig: »Doch, Sie waren dort. Lassen Sie mich erklären, weshalb ich das weiß.«
    Der Mann stieß ein zynisches Lachen aus.
    »Eine helle Limousine, neueres Baujahr, so wie Ihr Lexus, stand gestern zu der Zeit, in der das Opfer auf dem Parkplatz hinter dem
Vesta’s
gekidnappt wurde, auf dem Firmenparkplatz hinter dem Gebäude von Internet Marketing. Ich weiß, dass der Chef Ihrer Firma die Angestellten dazu anhält, vor dem Haus zu parken, damit die Kunden nicht merken, dass die Belegschaft auf die Hälfte zusammengeschrumpft ist. Der einzige Grund dafür, auf dem hinteren Parkplatz zu parken, besteht darin, dass man etwas tut, was man vom Gebäude oder von der Straße aus nicht sehen soll. Das können illegale Transaktionen und/oder heimliche sexuelle Beziehungen sein.«
    Cargills Grinsen gefror ihm im Gesicht.
    »Da es sich nicht um einen öffentlichen Parkplatz handelt«, fuhr Bishop ungerührt fort, »kommen nur Firmenangestellte oder Kunden in Frage. Ich habe die Personalchefin gefragt, welcher Angestellte mit einer hellen Limousine ein Drogenproblem oder eine Affäre hat. Sie sagte mir, dass Sie sich mit Sally Jacobs treffen – was, nebenbei gesagt, so ziemlich jeder in der Firma weiß.«
    Cargill senkte die Stimme, sodass

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