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Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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registriert war, was bedeutete, dass die Antwort vom Kraftverkehrsamt nichts brachte. Aber eine eilige Nachfrage motivierte zusätzlich jeden Beamten der State Police sowie in jedem Landkreis und in jeder Gemeinde in ganz Nordkalifornien, jeden Wagen sofort zu melden, auf den diese Beschreibung passte.
    Bishop forderte Shelton, den aggressiveren und wesentlich schnelleren Fahrer von ihnen auf, sich hinter das Steuer zu setzen.
    »Zurück zur CCU«, sagte er.
    »Er fährt also einen Jag«, überlegte Shelton. »Mann, dieser Bursche ist kein gewöhnlicher Hacker.«
    Nein, dachte Bishop. Aber das hatten sie auch vorher schon gewusst.
    Endlich war Triple-X wieder da.
    Triple-X: Sorry, aber so ein Kerl wollte unbedingt wissen, wie man die Passcodes für Bildschirmschoner knackt. Was für ein Luser.
    In den folgenden Minuten erzählte Gillette Triple-X in seiner Rolle als einsamer Teenager aus Texas, wie er einmal den Passcode für den Windows-Bildschirmschoner geknackt hatte, und verleitete den Hacker dazu, ihm Tipps zu geben, wie man es besser machte.
    Gillette kroch dem Guru sozusagen virtuell in den Hintern. In diesem Moment flog die Tür auf, und Frank Bishop und Bob Shelton kamen herein.
    »Wir sind dicht an Triple-X dran!«, rief ihnen Nolan aufgeregt entgegen. »Es sitzt ganz in der Nähe in einem Cybercafé in einem Einkaufszentrum. Er hat gesagt, er kennt Phate.«
    »Genaueres hat er nicht rausgelassen«, meinte Gillette. »Er weiß was, aber er hat Angst. Wir haben ihn fast aufgespürt.«
    »Pac Bell und Bay Area Online meinen, sie hätten ihn in fünf Minuten«, sagte Tony Mott und horchte in sein Headset. »Sie haben ihn schon eingekreist. Sieht ganz nach Atherton, Menlo Park oder Redwood City aus.«
    »Wie viele Einkaufszentren kann es dort geben?«, überlegte Bishop. »Das Sonderkommando soll sich in Bewegung setzen.«
    Bob Shelton griff zum Telefon und verkündete kurz darauf: »Die Jungs sind unterwegs und müssten in fünf Minuten im Einsatzgebiet sein.«
    »Mach schon, mach schon«, redete Mott auf den Bildschirm ein und fingerte mit einer Hand am Griff seiner Pistole herum.
    Bishop las die Zeilen auf dem Monitor durch und sagte: »Bringen Sie ihn wieder auf Phate. Vielleicht rückt er doch noch was Brauchbares heraus.«
    Renegade334: Mann, dieser Phate, kannich denn nix tun, dass er aufhört? Den würd ich gern mal am Arsch kriegen.
    Triple-X: Hör mal zu, mein Junge. Lass die Finger von Phate. Der kriegt DICH am Arsch.
    Renegade334: Meinst du echt?
    Triple-X: Phate ist der lebende Tod, Junge. Für seinen Freund Shawn gilt das Gleiche. Komm denen bloß nicht zu nahe. Wenn Phate dich mit Trapdoor erwischt hat, lösch deine Festplatte und fang ganz von vorne an. Such dir einen neuen Nick.
    Renegade334:Meinst du er kriegt mich? Hier in Texas? Wo hängt er denn rum?
    »Gut«, brummte Bishop. Aber Triple-X antwortete nicht sofort. Es dauerte ein paar Sekunden, bis folgende Nachricht auf dem Bildschirm erschien:
    Triple-X: Ich glaube nicht, dass er nach Austin kommt. Aber ich muss dir was sagen, mein Junge …
    Renegade334: Was?
    Triple-X:Dein Arsch ist auf jeden Fall dort in Gefahr, wo du gerade sitzt, du elender Heuchler – nämlich in Nordkalifornien!!!
    »Scheiße, er hat uns erwischt!«, entfuhr es Gillette. Wie, zum Teufel, hatte er das geschafft?
    Renegade334: Hey, Mann, ich sitz in Texas.
    Triple-X: Von wegen »hey, Mann«! Überprüf mal die Reaktionszeiten deines Anonymizer. ESAD!
    Triple-X loggte sich aus. »Verflucht noch mal!«, zischte Nolan. »Er ist weg«, sagte Gillette zu Bishop und schlug wütend mit
    der Handfläche auf den Monitor. Der Detective starrte auf die letzte Nachricht auf dem Schirm. »Was meint er mit Reaktionszeiten?« Gillette antwortete nicht gleich. Er gab mehrere Befehle ein und überprüfte den Anonymizer, den Miller gehackt hatte.
    »Herrgott noch mal!«, murmelte er, als er sah, was passiert war. Dann erklärte er es den Umstehenden: Triple-X war dem Rechner der CCU mit den gleichen elektronischen Pings auf die Spur gekommen, mit denen Gillette
ihn
ausfindig gemacht hatte. Der Anonymizer zeigte Triple-X an, dass Renegade in Austin saß, doch der Hacker hatte einen weiteren Test laufen lassen, der ergab, dass die Zeitspanne zwischen Such-Ping und Antwort-Ping von seinem Computer zu Renegade viel zu kurz für eine Hin- und Rückreise nach Texas waren.
    Ein ziemlich derber Fehler für einen Hacker, denn es wäre kein Problem gewesen, den Anonymizer mit einer kleinen

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