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Lavendel und Blütenstaub

Lavendel und Blütenstaub

Titel: Lavendel und Blütenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Habersatter
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nur, weil du hier immer so viel zu tun hast und dein Auto schon ganz eingestaubt ist ..."
    Stella beäugte ihn misstrauisch.
    "Keine Angst, ich hab auch nichts angestellt!" Unschuldig hob er die Hände und grinste von einem Ohr zum anderen.
    Mit bloßem Oberkörper und nur mit lockeren Jeans bekleidet, die durch einen breiten schwarzen Gürtel an der Hüfte gehalten wurden, schleppte Jonathan einen großen Kübel Wasser nach draußen. Er hatte vorhin in der Küche ein Auto zu Frau Huber fahren gehört und die zündende Idee, das Auto seiner Mutter zu waschen. Den wahren Grund sagte er ihr lieber nicht. Und er hoffte auch, dass sie es nie erfahren würde. Sie würde ihn wohl sonst auslachen.
    Er pfiff fröhlich, während er den schäumenden Schwamm über das Auto gleiten ließ. Möglichst cool und lässig und gleichzeitig anmutig versuchte er den gröbsten Schmutz zu entfernen, was anstrengender war, als er gedacht hatte.
    Wann hatte er zuletzt ein Auto eigenhändig gewaschen? Noch nie? Er wusste es nicht. Beim nächsten Mal würde er aber wieder in die Waschanlage fahren, beschloss er. Das war weniger anstrengend.
    "Räkeln sich nicht normalerweise die Mädchen leicht bekleidet beim Autowaschen oder neuerdings auch die Jungs?"
    Jonathan fuhr erschrocken herum.
    Sybille lachte.
    Damit hatte er nicht gerechnet.
    "Ähh, hy!", sagte er stotternd. Seit wann stotterte er? Jonathan verfluchte sich innerlich. "Heißer Tag, oder?" Was war das für eine Frage? Er biss sich auf die Zunge, um nicht noch mehr Unsinn von sich zu geben.
    "Mhm", macht Sybille nur und nickte grinsend. Sie stand mit einem kurzen Rock und Tanktop bekleidet auf der anderen Straßenseite. Die Haare, die in roten Locken über die Schulter fielen, trug sie offen, nur die dunkle Sonnenbrille auf dem Kopf hielten die widerspenstigen Strähnen aus dem Gesicht. Jonathan war fasziniert von ihrem Aussehen.
    "Lang' nicht mehr gesehen", bemerkt Sybille.
    Nun war es an Jonathan zu nicken und mit "Mhm" zu antworten. Der Schwamm in seiner Hand tropfte unaufhörlich auf den Boden. Er warf ihn in den Kübel.
    "Wie geht's dir so?" Jonathan ging einen Schritt zur Straße. So standen sie sich gegenüber, ein jeder auf seiner Straßenseite, den anderen unauffällig musternd.
    "Ganz gut. Und dir?"
    "Auch ganz gut." Jonathan schwieg unsicher.
    "Warst ja das letzte Mal ganz schön schnell weg." Sybille grinste von einem Ohr zum anderen.
    Jonathan blickte unsicher zu Boden. Peinlich berührt dachte er an die Szene mit Frau Huber zurück. Als er vor einer Woche Sybille zur Haustür kommen gesehen hatte, war er fluchtartig zu Annas Haus zurückgegangen, beinahe schon gelaufen.
    "Ich musste noch ... ich war ..." Er gestikulierte mit den Händen und brach schließlich ab.
    Sybille ignorierte Jonathans hilflosen Versuch, Worte wie sinnvolle Sätze klingen zu lassen. "Wie geht es deiner Großmutter?", fragte sie stattdessen und deutete mit dem Kinn zum Haus hinter Jonathan.
    Er zuckte mit den Schultern. "Einmal besser, einmal schlechter."
    "Find' ich toll, dass sich deine Mutter so um sie kümmert."
    "Mhm."
    Betretenes Schweigen machte sich breit. Fieberhaft überlegte Jonathan, was er zu Sybille sagen könnte, doch sein Kopf war wie leergefegt. Er schwieg.
    "Und du? Was machst du so?"
    "Ich?" Jonathan blickte auf.
    "Ja, du! Oder ist hier noch jemand?" Sybille lachte neckisch und sah sich um.
    "Äh, ich ... ich ..." Was sollte er sagen? Dass er arbeitslos war und seit zwei Jahren nur fad herumhing?
    Zum ersten Mal in seinem Leben war es Jonathan peinlich, dass er es bisher zu nichts gebracht hatte.
    "Mal dies, mal das", antwortete er schließlich ausweichend und zuckte wieder mit den Schultern. "Ich hab gehört, du arbeitest als Grafikerin?", versuchte er von sich abzulenken.
    "Ja, bei der Städtischen Rundschau. Ist aber nichts Großes." Sie winkte bescheiden ab. "Nächstes Jahr habe ich Lehrabschlussprüfung, dann habe ich die Ausbildung geschafft."
    "Arbeitest du gerne dort?" Jonathans Interesse war geweckt. Grafiker zu sein hörte sich cool an. Sybille war bestimmt eine ganz tolle Grafikerin, dachte er beeindruckt.
    "Ja, eigentlich schon. Irgendwann will ich aber bei einer richtig großen Agentur arbeiten. Vielleicht im Ausland, das wäre toll!" Sybille blickte Jonathan begeistert an. Ihre grünen Augen blitzten und funkelten und Jonathan konnte ihr ihre Begeisterung für ihren Beruf richtig ansehen.
    In diesem Moment öffnete sich hinter Sybille die Haustür. Frau Huber stand

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