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Lavendel und Blütenstaub

Lavendel und Blütenstaub

Titel: Lavendel und Blütenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Habersatter
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kann es mir nicht leisten", gab Stella schluchzend zu und schnäuzte sich geräuschvoll. "Meine Geldreserven sind bald aufgebraucht, der unbezahlte Urlaub frisst mich von hinten auf und vor mir liegt eine schwerkranke Mutter, die immer öfter immer mehr Schmerzen hat und zeitweise verwirrt wirkt."
    "Aber, wieso sagst du denn nichts? Oma gibt dir doch bestimmt Geld! Daran soll es doch nicht scheitern!"
    Stella winkte ab. "Sie hat mit der Krankheit genug zu tun. Da will ich sie nicht auch noch mit Geld nerven."
    "Du nervst doch nicht! Jeder sieht, dass du dein Bestes gibst. Wir müssen zusammenhalten! Was meinst du, Tantchen?" Aurelia lächelte aufmunternd. "Und jetzt gehst du raus und spielst mit Sebastian und Marina. Die freuen sich, dich zu sehen. Lenk' dich ein bisschen ab! Ich gehe nach oben und sehe nach Oma, einverstanden?"
    Stella nickte dankbar, wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser und ging nach draußen. Aurelia sah ihr nach. Fürs erste war die Situation wieder unter Kontrolle.
     
    Im Schlafzimmer war es ruhig. Anna lag in ihrem Bett und schlief. Aurelia setzte sich auf einen Stuhl und sah sie an. Vom Garten erklangen die Stimmen und das Lachen der Kinder nach oben. Die Sonne schien und der Wind wehte sachte die frischen Düfte des Gartens in den Raum.
     
     
    Anna
     
    Es roch so gut. So frisch und lebendig. Sie atmete tief ein. Sie hatte lange über die Träume nachgedacht und versucht, den Grund dafür zu erfahren. Warum träumte sie so lebendig? Warum träumte sie von Justus? Warum gerade jetzt? War die Krankheit schuld daran?
    Und noch etwas war ihr aufgefallen: Sie träumte häufiger, und auch länger. Hatte das eine Bedeutung?
    "An was denkst du?", fragte eine kindliche Stimme neben ihr.
    Sie blickte auf.
    "Du schaust so ernst", stellte Justus ungerührt fest. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. Seine Augen wirkten erfahren und weise. An der rechten Wange kam ein leichtes Grübchen zum Vorschein.
    Ach, wie sie ihn immer um dieses süße, spitzbübische Grübchen beneidet hatte!
    Sie lächelte. "Sieht es so besser aus?"
    "Ein bisschen." Justus lächelte ebenfalls.
    Minutenlang sahen sie sich schweigend an. Oder waren es Sekunden? Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren.
    "Warum bist du hier?", fragte sie schließlich zögerlich.
    Justus zuckte mit den Schultern und legte den Kopf leicht schräg. Mit wachen blauen Augen sah er sie an. "Weil du mich hereingelassen hast", erwiderte er. "Schon vergessen?" Er tippte ihr grinsend auf die Stirn und ließ sich neben sie auf die Bank gleiten.
    "Wo warst du in all den Jahren?"
    "Da draußen", antwortete er unbekümmert und deutete mit dem Finger zur Hecke.
    Sie sah ihn erstaunt an. "Warum jetzt? Warum kommst du gerade jetzt?", flüsterte sie.
    "Weil du mich brauchst, Schwesterchen. Du brauchst mich ganz viel", flüsterte Justus zurück und drückte sich an ihren Körper.
     
    Sie spürte Justus' Hände an ihrem Leib, wie er sich an sie drückte, so wie früher, wenn sie abends in einem Bett lagen, das sie sich teilen mussten. Sie wollte nach seinen Händen greifen, doch sie waren weg. "Justus!", rief sie und blickte erschrocken um sich.
    "Schon gut, Oma! Alles in Ordnung!"
    "Aurelia! Was machst du denn hier?" Noch immer verwirrt sah sich Anna um. Anstatt des Gartens umgaben sie die weißen Wände des Schlafzimmers.
    Aurelia kam zu Anna ans Bett. "Ich wollte dich besuchen kommen. Wie geht es dir?"
    Nur langsam fand Anna zurück in die Wirklichkeit. "Ich muss wohl geträumt haben." Sie fuhr sich mit den Händen über das Gesicht.
    "Tut dir etwas weh?"
    Anna fühlte in sich hinein. "Nein", sagte sie schließlich.
    "Hast du Hunger?"
    Anna schüttelte den Kopf. "Nein. Aber ich möchte aufstehen. Hilfst du mir?"
    Aurelia half Anna, sich zu waschen und anzuziehen. Gemeinsam gingen sie nach unten.
    Während Aurelia frischen Tee aufsetzte, ging Anna zur Terrassentüre und blickte hinaus. Am Ende des Gartens sah sie Stella, die Marina auf der Schaukel leicht anschubste und nebenbei mit Sebastian redete und lachte. Es war schön zu sehen, dass Stella sich ein wenig ablenken konnte.
    "Gute Idee, dass du mit den Kindern gekommen bist", sagte Anna und setzte sich an den Tisch.
    Aurelia stellte den Tee vor ihr hin. "Ich dachte, euch würde es ganz gut tun, einmal ein bisschen kindlichen Wirbel um euch zu haben." Sie zwinkerte ihrer Oma zu.
    Anna nickte lächelnd und trank einen Schluck.
    "Und, wie geht es dir so?", fragte Aurelia.
    Anna blickte ihre

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