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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Risiko einzugehen. Einen guten Tag wünsche ich Ihnen, March. Schicken Sie sofort eine Nachricht, wenn Sie Informationen über das Tagebuch bekommen. Mir ist es ganz gleichgültig, zu welcher Tages-oder Nachtzeit ich von Ihnen höre.«
    »Ich verstehe.«
    Neville nickte und ging zum Ausgang des Clubs.
    Tobias blieb noch eine Weile sitzen und betrachtete die Kutschen auf der nassen Straße. Das trübe Wetter draußen schien durch die Fensterscheiben in den Raum einzudringen und hüllte ihn in seinen grauen Nebel ein.
    Es wäre nett zu denken, dass eine Geliebte die Lösung für seine Ruhelosigkeit wäre, die ihn immer dann überfiel, wenn er über Lavinia Lake nachdachte. Doch er kannte die Wahrheit. Der Kuss am heutigen Nachmittag hatte seine schlimmsten Ängste bestätigt. Ein bequemes Bett und eine willige Frau, deren Leidenschaft gekauft war, würden nicht genügen, um die quälende Sehnsucht zu vertreiben.
    Nach einer Weile stand er auf und ging in den Kaffeeraum. Auf dem Weg dahin griff er nach einer Zeitung, die jemand auf einem Tisch liegen gelassen hatte.
    Crackenburne saß auf seinem üblichen Platz in der Nähe des Kamins. Er blickte nicht von der Times auf. »Ich habe gesehen, dass Neville in dem anderen Raum auf Sie gelauert hat. Hat er es geschafft, Sie in die Enge zu treiben?«
    »Ja.« Tobias sank in einen Sessel. »Wenn Sie so freundlich wären, wäre es mir lieber, wenn Sie das Vokabular der Jagd nicht anwenden würden. Es erinnert mich an die Unterhaltung, die ich gerade mit Neville hatte.«
    »Nun? Was haben Sie ihm für Neuigkeiten berichtet?«
    »Ich habe angedeutet, dass sich die Dinge gut entwickeln.«
    »Tun sie das?«
    »Nein. Aber ich sah keinen Grund, ihm das zu sagen.«
    »Hmmm.« Die Zeitung in Crackenburnes Hand raschelte. »Neville war zufrieden mit Ihrem angedeuteten Erfolg?«
    »Das glaube ich nicht. Aber glücklicherweise hatte er andere Dinge im Kopf. Heute Abend will er seiner Geliebten mitteilen, dass er ihre Dienste nicht länger braucht. Er ist auf dem Weg, ein Schmuckstück vom Juwelier abzuholen, mit dem er hofft, den Schmerz der Trennung ein wenig lindern zu können.«
    »In der Tat.« Crackenburne ließ langsam die Zeitung sinken. In seinen Augen lag ein nachdenklicher Blick. »Wir wollen hoffen, dass sein jüngstes Liebeslicht nicht das gleiche Schicksal ereilt wie das letzte.«
    Tobias, der gerade die Zeitung öffnen wollte, hielt mitten in der Bewegung inne. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Vor einigen Monaten hat Neville eine andere seiner kleinen Halbweltdamen abgewiesen. Ich glaube, er hatte für sie ein Haus in der Curzon Street gemietet, für beinahe ein ganzes Jahr, ehe er ihre Dienste leid wurde.«
    »Und was ist daran so außergewöhnlich? Es ist nicht unüblich für einen Mann von Nevilles Stellung und gesellschaftlichem Stand, dass er sich eine Geliebte hält. Es wäre ungewöhnlicher, wenn er es nicht täte.«
    »Das stimmt, aber es ist ein wenig eigenartig, dass die Frau sich in den Fluss stürzt, ein paar Tage nachdem sie beiseitegeschoben worden ist.«
    »Selbstmord?«
    »So sagt man. Offensichtlich hatte er der Frau das Herz gebrochen.«
    Tobias faltete langsam die ungelesene Zeitung wieder zusammen und legte sie auf die Armlehne seines Sessels. »Das ist ein wenig schwierig zu verstehen. Neville hat mir bei den verschiedensten Gelegenheiten erzählt, dass er seine Geliebten aus einem Bordell holt. Das sind doch gewerbsmäßige Dirnen.«
    »In der Tat.«
    »Solche Frauen leisten sich doch normalerweise keine großen Sentimentalitäten. Ich bezweifle, dass sie den Fehler machen würden, sich hoffnungslos in die Männer zu verlieben, die ihre Rechnungen bezahlen.«
    »Ich stimme Ihnen da zu.« Crackenburne widmete sich wieder seiner Zeitung. »Dennoch ging das Gerücht vor einigen Monaten, dass seine letzte Geliebte sich das Leben genommen hat.«

Hewlett-Packard
    9. Kapitel
    Am nächsten Nachmittag kam Tobias kurz vor zwei in der Claremont Lane an. Er sprang aus der Mietkutsche, sobald sie anhielt. Seine Finger umklammerten die Tür, als ein heftiger Schmerz durch seinen linken Oberschenkel fuhr. Er holte tief Luft, und der Schmerz ließ ein wenig nach.
    Er gewann sein Gleichgewicht wieder und stieg dann die letzte Stufe zur Straße hinunter.
    »Wir haben Glück.« Anthony sprang anmutig hinter Tobias aus der Kutsche. »Es hat aufgehört zu regnen.«
    Tobias warf einen Blick zu dem bleigrauen Himmel. »Aber nicht lange.«
    »Habe ich dir eigentlich schon

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