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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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murmelte sie.
    »Diese Sache? So nennen Sie das, was gerade zwischen uns geschehen ist?«
    »Nun?« Sie steckte eine Haarnadel zurück in ihr Haar. »Wie würden Sie das denn nennen?«
    »In einigen Gegenden ist es als Leidenschaft bekannt.«
    Leidenschaft. Dieses Wort nahm ihr noch einmal den Atem.
    Und dann setzte die Wirklichkeit ein.
    »Leidenschaft?« Sie warf ihm einen wütenden Blick zu.
    »Leidenschaft? Haben Sie etwa geglaubt, Sie könnten mich verführen, damit Sie mir meine Klientin stehlen können? Ist es das, worum es hier geht?«
    Eine entsetzliche Stille breitete sich im Arbeitszimmer aus.
    Einen Augenblick lang glaubte sie, dass er nicht die Absicht hatte, ihr zu antworten. Er betrachtete sie nachdenklich mit einem unergründlichen Blick, eine Ewigkeit lang, so schien es ihr.
    Dann endlich bewegte er sich. Er ging zur Tür des Arbeitszimmers und öffnete sie. Auf der Schwelle blieb er einen Augenblick lang stehen.
    »Glauben Sie mir, Lavinia«, sagte er, »mir ist niemals der Gedanke gekommen, dass ich Leidenschaft und Verführung benutzen könnte, um Sie irgendwie zu beeinflussen. Sie sind eine Frau, die ihre Geschäfte vor alles andere stellt.«
    Er ging hinaus in den Flur und schloss die Tür viel zu leise hinter sich.
    Sie lauschte auf seine Schritte auf dem Holzfußboden. Sie konnte sich nicht bewegen, bis sie hörte, dass er das Haus verließ. Als sich die Haustür hinter ihm schloss, hatte sie das Gefühl, aus einer hypnotischen Trance aufzuwachen.
    Sie ging zum Fenster und blickte lange Zeit in den vom Regen feuchten Garten.
    Tobias hatte in einer Sache Recht gehabt, dachte sie nach einer Weile. Es war nicht der Sherry gewesen.
    Der Kuss war ein Fehler, dachte er, als er die Treppe zu seinem Club hinaufging. Was zum Teufel hatte er sich dabei nur gedacht?
    Er zuckte zusammen. Das Problem war, dass er überhaupt nicht gedacht hatte. Er hatte zugelassen, dass die brodelnde Mischung aus Zorn, Frustration und Verlangen seinen Verstand ausgeschaltet hatte.
    Er warf seinen Hut und seine Handschuhe dem Portier zu und ging dann in den Hauptraum.
    Neville saß zusammengesunken in einem Stuhl in der Nähe des Fensters. In einer Hand hielt er ein Glas Ciaret.
    Die Flasche stand in der Nähe. Bei seinem Anblick hielt Tobias inne und fragte sich, ob es zu spät war, wieder zurück auf die Straße zu fliehen. Neville war der letzte Mann, den er heute sehen wollte. Er hatte keine guten Neuigkeiten für ihn, und Neville mochte keine schlechten Neuigkeiten.
    Wie auf ein Stichwort hob Neville in diesem Augenblick den Kopf, um noch einen Schluck aus seinem Glas zu nehmen. Er entdeckte Tobias. Seine dunklen Augenbrauen zogen sich verärgert zusammen.
    »Da sind Sie ja, March. Ich habe mich schon gefragt, wann Sie endlich auftauchen würden. Ich will mit Ihnen reden.«
    Zögernd änderte Tobias seine Richtung und ging durch den Raum zu dem Sessel, der dem von Neville gegenüberstand. »Ein wenig früh, Sie hier zu sehen, Sir«, meinte er. »Sind Sie hergekommen, um dem Regen zu entfliehen?«
    Neville verzog den Mund. »Ich bin gekommen, um mich zu stärken.« Er warf einen bedeutungsvollen Blick auf das Glas in seiner Hand. »Ich habe heute Abend eine unangenehme Aufgabe vor mir.«
    »Und was ist das für eine Aufgabe?«
    »Ich habe mich entschieden, meine Affäre mit Sally zu beenden.« Neville trank den Ciaret aus. »Sie ist mir zu anspruchsvoll geworden. Das werden sie alle früher oder später, finden Sie nicht auch?«
    Tobias musste einen Augenblick lang nachdenken, ehe ihm der Name bekannt vorkam. Dann erinnerte er sich daran, dass Neville ab und zu seine augenblickliche Geliebte erwähnt hatte.
    »Ah, ja, Sally.« Er sah, wie vor dem Fenster der Regen auf die Straße rann. »Nach allem, was Sie mir von ihr erzählt haben, würde ich denken, dass ein paar hübsche Schmuckstücke die zerzausten Federn wieder glätten.«
    Neville schnaufte verächtlich. »Es werden einige sehr hübsche, sehr teure Schmuckstücke sein müssen, die sie davon überzeugen, die Sache ohne eine hässliche Szene zu beenden. Sie ist ein gieriges kleines Ding.«
    Neugier brachte Tobias dazu, von dem Regen wegzusehen, um Nevilles Gesichtsausdruck zu betrachten. »Warum wollen Sie die Verbindung denn beenden? Ich dachte, Sie würden Sallys Gesellschaft genießen.«
    »Oh, sie ist ein sehr charmantes Wesen.« Neville zwinkerte ihm zu. »Sehr energiegeladen und äußerst kreativ, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Ich glaube, Sie haben

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