Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen
ihres Mieders. »Ich weiß, dass du gern lange Spaziergänge machst. Ich bin dir in Rom meilenweit gefolgt.«
»Das ist gesund. Lange Spaziergänge sind ausgezeichnet für die Gesundheit, Sir.«
Er schob das Mieder ihres Kleides herunter. »Ich weiß auch, dass du gern Gedichte liest.«
»Du hast an diesem Abend die Bücher in meinem Regal gesehen.«
Er berührte den silbernen Anhänger, den sie um den Hals trug, dann küsste er eine ihrer hart aufgerichteten Brustspitzen. »Ich weiß, dass du Pomfrey nicht erlaubt hast, dich zu seiner Geliebten zu machen.«
Diese Information wirkte wie ein kalter Regenguss. Sie erstarrte, ihre Hände lagen auf seinen Schultern, und sie starrte zu ihm auf.
»Du weißt von Pomfrey?«
»Jeder in Rom wusste Bescheid über Pomfrey. Er hat beinahe jede Witwe in der Stadt verführt und eine ganze Menge Ehefrauen noch dazu.« Tobias küsste das Tal zwischen ihren Brüsten. »Aber du hast sein Angebot schlicht abgelehnt.«
»Lord Pomfrey ist ein verheirateter Mann.« Du liebe Güte, sie klang äußerst prüde, selbst in ihren eigenen Ohren.
Tobias hob den Kopf. Seine Augen leuchteten in dem schwachen Licht der Lampen. »Er ist aber auch sehr reich und äußerst großzügig zu seinen Geliebten. Er hätte dein Leben um vieles angenehmer machen können.«
Sie erschauerte. »Ich kann mir nichts Unangenehmeres vorstellen, als Pomfreys Geliebte zu sein. Der Mann trinkt zu viel, und wenn er getrunken hat, hat er seine Launen nicht im Griff. Ich habe einmal gesehen, wie er einen Mann geschlagen hat, der ihn geneckt hatte, weil er betrunken war.«
»Ich war dabei, als er dir auf dem Markt begegnet ist. Ich habe gehört, wie er versucht hat, dich davon zu überzeugen, dir von ihm eine kleine Wohnung mieten zu lassen.«
Sie war entsetzt. »Diese schreckliche Unterhaltung hast du mitgehört?«
»Es war nicht sehr schwierig, deine Antwort auf sein Angebot zu hören.« Tobias' Zähne blitzten kurz auf. »Wenn ich mich recht erinnere, hast du deine Stimme ein wenig erhoben.«
»Ich war wütend.« Sie hielt inne. »Wo warst du?«
»Im Eingang eines kleinen Ladens.« Seine Hand glitt noch höher über ihren Schenkel. »Ich aß gerade eine Orange.«
»Du erinnerst dich an solche Kleinigkeiten?«
»Ich erinnere mich noch an jede Einzelheit dieses Augenblickes. Nachdem Pomfrey sehr aufgebracht weggegangen war, habe ich entschieden, dass die Orange, die ich gerade aß, bei weitem die beste Orange gewesen war, die ich in meinem ganzen Leben je gegessen hatte. Noch nie hatte etwas so süß geschmeckt.«
Er schloss die Hand über der heißen, feuchten Stelle zwischen ihren Schenkeln.
Heiß brannte es in ihrem Unterleib, und ihr Körper prickelte unter dem Ansturm der Gefühle. Sie sah an dem zufriedenen Blick in Tobias' Augen, dass er ganz genau wusste, was er ihr antat. Es war an der Zeit, dass sie den Spieß umdrehte.
»Nun, wenigstens weiß ich jetzt auch etwas von dir, Sir.« Sie umklammerte fest seine Schultern. »Du magst gern Orangen.«
»Ich mag sie schon. Aber in Italien sagt man, dass es keine Frucht gibt, die sich mit einer reifen Feige messen kann.« Er streichelte sie. »Ich denke, dem stimme ich zu.«
Sie erstickte beinahe, als sie in einer Mischung aus Wut und Lachen aufkeuchte. Sie hatte lange genug in Mrs. Underwoods Haushalt gelebt, um zu wissen, dass in Italien reife Feigen das Symbol des weiblichen Geschlechtsorgans waren. Wieder presste er seine Lippen auf ihre und brachte sie so zum Schweigen. Seine Hand löste Gefühle in ihr aus, die sie noch nie in ihrem Leben hatte. Als sie in seinen Armen erbebte und aufstöhnte, als sie noch mehr wollte, öffnete er den Verschluss seiner Hose.
Und dann war er zwischen ihren Schenkeln, er glitt näher, drang in ihren Körper ein und füllte sie vollkommen aus. Ohne Vorwarnung explodierte die Anspannung in ihrem Inneren plötzlich in einem so eindringlichen Gefühl, dass kein Dichter es hätte beschreiben können.
»Tobias?« Sie krallte die Hände in seinen Rücken. »Verdammte Hölle. Tobias. Tobias.«
Ein sanftes, raues Lachen, mehr ein Aufstöhnen als eine Antwort, kam aus seinem Mund.
Sie schlang die Arme um ihn, wieder und wieder rief sie seinen Namen. Er nutzte sein Gewicht, um noch tiefer in sie einzudringen.
Unter ihren Händen spannten sich die Muskeln in seinem Rücken an und wurden hart. Sie wusste, dass er kurz vor seiner eigenen Erfüllung stand. Impulsiv versuchte sie, ihn noch näher an sich zu ziehen.
»Nein«,
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