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Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Titel: Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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war stolz auf seine Geschicklichkeit. Da er sich nicht offen in seinem Klub damit brüsten konnte, begnügte er sich damit, einen Mementomori-Ring unter den Habseligkeiten der Opfer zu hinterlassen.«
    »Gottlob bist du ihm auf die Schliche gekommen und konntest die Mordserie beenden.«
    »Natürlich wurde die ganze Affäre vertuscht. Es gab ja nie direkte Beweise für Verbrechen, und keine der beteiligten reichen Familien wollte den Skandal einer Untersuchung riskieren.« Tobias Ton verhärtete sich. »Oft denke ich, ich hätte das eine oder andere Leben retten können, wenn ich aufmerksamer gewesen wäre und schneller eingegriffen hätte.«
    »Unsinn.« Sie trat direkt vor ihn hin. »Genug davon, Tobias. Ich lasse nicht zu, dass du die Schuld bei dir suchst, weil du den Fall nicht sofort lösen konntest. Niemand wusste, dass es sich um Morde handelte, ehe du die Teile des Puzzles zusammenfügen konntest. Offenbar hast du einen ungewöhnlich raffinierten Mörder entlarvt, der sicher noch viele weitere Verbrechen begangen hätte, wenn du ihn nicht zur Strecke gebracht hättest.«
    Tobias umklammerte den Ring und schwieg.
    »Hat dieser Mann nur gemordet, weil es für ihn ein Sport war?«, fragte sie. »Oder hatte er irgendein verrücktes Motiv?«
    »Es kann kein Zweifel bestehen, dass Geld eine gewisse Rolle spielte. Für jeden Mord ließ er sich bezahlen. Die Transaktionen waren fein säuberlich aufgelistet, zusammen mit den Daten und den Beträgen, die er erhalten hatte. Er achtete sehr sorgfältig darauf, seine Klienten zu schützen, und hielt ihre Namen nicht schriftlich fest. Denen wiederum blieb die Identität des Mannes verborgen, den sie für einen kaltblütigen Mord gedungen hatten.«
    »Ein gedungener, professioneller Mörder«, flüsterte sie. »Was für ein grausiger Beruf. Der Mann war ein Gentleman, sagtest du?«
    »Allerdings. Er hatte einwandfreie Umgangsformen, ein Auge für Eleganz und sehr viel Charme. Bei Männern und Frauen gleichermaßen beliebt, mangelte es ihm nie an Einladungen. Als Mitglied zweier oder dreier Klubs war er in der guten Gesellschaft wohlgelitten.« Tobias warf einen Blick auf den kleinen Totenkopf. »Die höhere Gesellschaft war sein Jagdrevier.«
    » Jagdrevier. ; Was für ein unangenehmer Ausdruck.«
    »Er fand Klienten und Opfer unter den feinen Leuten. Für gewöhnliche Straßenräuber, Diebe und Mörder hatte er nur Verachtung übrig. Er selbst sah sich nicht als gewöhnlichen Verbrecher.«
    »Ja ... wie wir wissen gibt es jede Menge Verbrecher, die aus ehrbaren Kreisen stammen.« Sie hielt inne, von seiner gedrückten Stimmung noch mehr beunruhigt. Dieser nun schon drei Jahre zurückliegende Fall musste ihn persönlich stark getroffen haben. Ihre Intuition erwachte. »Tobias, kanntest du diesen
    Menschen, ehe du entdeckt hast, dass er für Geld mordete? Hast du ihn womöglich als Freund betrachtet?«
    »Es gab eine Zeit, da hätte ich Zachary Eiland mein Leben anvertraut. Tatsächlich gab es Gelegenheiten, als ich genau das tat.«
    Dieses unverblümte Eingeständnis erklärte alles.
    »Das tut mir Leid.« Sie berührte seine Schulter. »Die Wahrheit zu entdecken, muss für dich schrecklich gewesen sein.«
    »Es war unsere verdammte Freundschaft, die mich so lange daran hinderte, die Wahrheit zu sehen.« Er ballte die auf dem Schenkel ruhende Hand voller Selbstekel zusammen. »Er baute auf diese Verbindung und benutzte sie in dem tückischen Spiel, das er mit mir spielte. Er gab sogar vor, mir bei der Aufklärung der Morde zu helfen.«
    »Tobias, du darfst nicht reden, als hättest du versagt. Du hast den Fall gelöst.«
    Ohne auf ihre Worte zu reagieren, richtete er den Blick über die mondbeschienenen Wälder jenseits des Parks. »Crackenburne brachte uns zusammen. Er hatte Zachary an den Spieltischen beobachtet, da wir für einen speziellen Auftrag einen guten Kartenspieler brauchten. Er spürte auch, dass in Zachary das Wesen schlummerte, das einen guten Agenten ausmacht. Zachary liebte das Risiko.«
    »Ich verstehe.« In dem Bemühen, ihm wortlos Trost zu spenden, ließ sie ihre Hand auf seiner Schulter liegen. »Ich begreife noch immer nicht, warum dich das alles so tief berührt, Tobias.«
    »Ich muss zu meinem Bedauern sagen, dass ich es möglicherweise war, der ihn auf den Weg brachte, der ihn in weiterer Folge zu einem käuflichen Mörder machte.«
    »Aber das ist ja ungeheuerlich.« Erschrocken umfasste sie seine Schulter ganz fest. »Du kannst doch nicht im

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