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Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Titel: Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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richtete er den Blick auf den kunstvoll gemeißelten Marmor der Kaminumrahmung in der vergeblichen Hoffnung, er würde ihm einen Hinweis liefern. »Ich bin ganz sicher, dass Fullertons Sturz vom Dach kein Unfall war. Mrs Lake fand das Häubchen, das der Mörder zur Tarnung trug. Doch der Mementomori-Ring, den ich auf dem Nachttisch entdeckte, war der Beweis, den ich wirklich brauchte.«
    »Jetzt möchten Sie wissen, wer von Fullertons Tod einen Nutzen haben könnte«, sagte Crackenburne mit nachdenklicher Miene.
    »Es sieht aus, als wolle der neue Mörder seinen Vorgänger nachahmen«, sagte Tobias. »Zu den wenigen Dingen, die wir von Zachary Eiland sicher wissen, gehört die Tatsache, dass er sich als Experten betrachtete. Er war nicht nur stolz auf die Strategien, die er ersann, um seine Morde auszuführen, er war auch regelmäßig auf Profit aus. Er war ein echter Geschäftsmann mit penibler Buchführung.«
    »Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass dieser Mörder einen
    Auftraggeber hatte, der ihn für Fullertons Tod bezahlte«, schloss Vale, dessen Interesse sichtlich wuchs.
    »So ist es. Wenn ich den Kunden identifiziere, könnte ich auch dahinter kommen, wer engagiert wurde, um den Mord auszuführen.« Im Moment war dies der einzige Punkt, der ihn kümmerte. Er hatte seine eigene Kundin und war entschlossen, Aspasia zu schützen.
    »Eine logische Folgerung.« Crackenburne grübelte.
    »Da wäre eine, wenn auch höchst unwahrscheinliche Möglichkeit.«
    Tobias wartete gespannt.
    »Fullerton war vor Jahren verheiratet«, fuhr Crackenburne fort. »Die Ehe blieb kinderlos. Nach dem Tod seiner Frau schien er sich mit seinen Geliebten und seinen Pferden zu begnügen. Man nahm an, dass Vermögen und Titel schließlich an seinen Neffen übergehen würden. Doch am Ende dieser Saison sorgte er für eine große Überraschung, als er seine Verlobung mit der kleinen Panfield bekannt gab.«
    Vale ließ einen Laut des Widerwillens hören. »Fullerton muss mindestens sechzig sein und die kleine Panfield hat kaum die Schule hinter sich. Sicher ist sie nicht älter als siebzehn.«
    »Sie soll sehr hübsch sein und in ihrer naiven Unschuld bezaubernd, Eigenschaften, von denen sich viele Männer, die es besser wissen müssten, bestricken lassen«, sagte Crackenburne. »Was Fullerton betrifft, so hat er ein Vermögen und einen Titel zu bieten. Aus der Sicht von ehrgeizigen Eltern, denen daran liegt, den gesellschaftlichen Status der Familie zu heben, alles in allem eine hervorragende Partie.«
    Tobias ließ sich das durch den Kopf gehen. »Die Panfields hatten also guten Grund, sich zu wünschen, dass Fullerton seine Hochzeit erlebte. Bleibt also nur der Neffe als möglicher Verdächtiger. Sehr passend. Meiner Erfahrung nach ist Geld ein vortreffliches Motiv.«
    »Dieser Fall könnte anders liegen«, warnte Crackenburne ihn. »Der Neffe ist von Haus aus wohlhabend und außerdem mit der Dorlingate-Erbin verlobt.«
    »Sie wird eine stattliche Mitgift in die Ehe einbringen«, bemerkte Vale. »Sie haben Recht, Sir, es sieht aus, als hätte der Neffe keine drückenden finanziellen Sorgen.«
    Tobias überlegte. »Und was ist mit dem Titel?«
    »Der Neffe erbt von seinem Vater den Titel eines Earl«, erwiderte Crackenburne trocken.
    »Hm.« Fullerton war nur simpler Baron gewesen. Kein Titel, der einen Mord wert ist, wenn man Aussicht hat, Earl zu werden.
    »Zusätzlich hörte ich«, fuhr Crackenburne fort, »dass der Neffe ein generöser, umgänglicher Typ ist, der sich mit Hingabe seinen Landgütern widmet ... gewiss kein Mensch, der seinen Onkel durch einen gedungenen Mörder beseitigen lässt.«
    »Gibt es noch jemanden, der Grund hätte, Fullerton aus der Welt zu schaffen?«, drängte Tobias. »Ein unzufriedener Geschäftspartner? Jemand, der persönlichen Groll gegen ihn hegte?«
    »Nicht, dass ich wüsste«, antwortete Crackenburne.
    Vale schüttelte den Kopf. »Mir fällt niemand ein.«
    »Das heißt nicht, dass wir nicht eventuell jemanden übersehen.« Tobias sah Crackenburne an. »Könnten Sie wohl in dieser Richtung noch ein bisschen nachforschen?«
    »Natürlich.«
    »Fallen Ihnen aus jüngster Zeit Todesfälle ein, deren Umstände irgendwie verdächtig sind oder die unerwartet kamen?«, fragte Tobias.
    Crackenburne und Vale dachten eine Weile nach.
    Schließlich rückte Crackenburne sich ein wenig in seinem Sessel zurecht. »Der einzige Todesfall in der Gesellschaft, der mir in letzter Zeit überraschend erschien, war

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