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Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Titel: Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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dass du in Mr March verliebt bist, und er scheint deine Gefühle zu erwidern. Ich hatte allen Grund anzunehmen, eure Beziehung würde zur Ehe führen.«
    »Allen Grund?« Lavinia merkte, dass sie den Vorhang zerknüllte. Vorsichtig ließ sie den Stoff los und glättete die Falten. »Nun, deine Annahme war falsch.«
    In Emelines Miene mischte sich nun Erstaunen mit Entrüstung. »Soll das heißen, dass Mr March das Thema einer Ehe nicht einmal angeschnitten hat?«
    »Nein, das hat er nicht.« Lavinia hob ihr Kinn. »Außerdem liegt kein Grund vor, warum er es tun sollte. Tatsächlich erwarte ich keinen Antrag seinerseits.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein, Tante Lavinia.«
    »Weißt du, Emeline, unser momentanes Arrangement kommt sowohl mir als auch Mr March sehr entgegen.«
    Emeline breitete die Arme aus. »Aber so wie die Dinge liegen, ist euer Arrangement wenig mehr als eine unkonventionelle Liaison, eine Affäre. Sie kann nicht ewig dauern.«
    Dieser rügende Ton ist äußerst irritierend, dachte Lavinia. »Ich sehe nicht ein, warum es nicht ewig so weitergehen könnte. Viele Frauen haben langfristige Liebesaffären.«
    »Du nicht, Tante Lavinia.«
    »Ach, verdammt, tu doch nicht so entrüstet.« Da sie das Bedürfnis nach einem zusätzlichen Gläschen Sherry als Medizin verspürte, ging sie an den Schrank und schloss die Tür auf. »Du weißt sehr gut, dass ich als Witwe diesbezüglich tun und lassen kann, was ich will, während eine junge Dame deines Alters und deiner Herkunft durch eine so unkonventionelle Liaison ruiniert wäre.«
    »Mir ist klar, dass die Gesellschaft für jede von uns andere Anstandsregeln vorsieht«, sagte Emeline steif. »Das bedeutet aber nicht, dass es anständig ist, wenn du deine ... deine Gunst Mr March gewährst, ohne dass über die Zukunft eurer Beziehung zwischen euch Einverständnis besteht.«
    »Ach Gott, Emeline, das hört sich ja an, als sei ich eine Halbweltdame.«
    Emeline hatte so viel Anstand zu erröten. »Das wollte ich damit keineswegs andeuten. Aber ich muss sagen, dass ich von Anfang an den Eindruck hatte, Mr March hätte ehrbare Absichten.«
    Lavinia goss Sherry in das bereits benutzte Glas. »Sie sind durchaus ehrenhaft.«
    »Ich verstehe nicht, wie du das sagen kannst, wenn er dir noch keinen Antrag machte.«
    »Ich kann nicht glauben, dass du dir anmaßt, mich im Hinblick auf Anstand und Benehmen zu belehren.«
    »Es betrübt mich, das sagen zu müssen, aber ich fürchte, man muss die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Mr March dich mit Absicht ausnützt.«
    Das war zu viel.
    »Ausnützen? Mich?« Lavinia leerte ihr Glas und stellte es fest hin. »Und dass ich diejenige sein könnte, die Mr March ausnützt ... auf diese Idee kommst du nicht?«
    Emeline schnappte verblüfft nach Luft. »Wie meinst du das?«
    »Betrachte die Sache einmal von meiner Warte aus.« Lavinia ging zur Tür. »So wie die Dinge jetzt liegen, habe ich alles, was eine Frau in meiner Situation sich nur wünschen kann. Ich erfreue mich einer engen Beziehung mit einem Gentleman, ohne dass ich die Opfer bringen müsste, die einer Ehefrau oft abverlangt werden. Ich behalte alle Rechte juristische und finanzielle. Ich kann nach Belieben kommen und gehen, ich habe ein eigenes Geschäft. Ich bin keinem Mann Rechenschaft schuldig. Ehrlich gesagt, Emeline, dieses Arrangement hat sehr viel für sich.«
    Emeline betrachtete sie sowohl stumm als auch entsetzt.
    Lavinia wartete nicht, bis ihre Nichte sich gefasst hatte. Sie ging hinaus in die Diele und lief rasch die Treppe hinauf.
    Erst in der sicheren Zuflucht ihres Schlafzimmers war sie im Stande, sich einzugestehen, dass sie vor Emeline das Blaue vom Himmel gelogen hatte.
    Die Vorteile, die sie eben aufgezählt hatte, genoss sie tatsächlich. Und es gab viele gute Gründe, weshalb sie unverheiratet besser dran war.
    Aber das alles war nicht der eigentliche Grund, weshalb sie eine Ehe mit Tobias fürchten würde.

Hewlett-Packard
    Kapitel 11
     
    D as Landleben bekommt Ihnen offenbar nicht, March.« Lord Crackenburnes buschige graue Brauen hoben sich über die Brillenränder. »Mal sehen, ob ich alles richtig verstanden habe. Im Verlauf der einzigen Nacht, die Sie unter Beaumonts Dach verbrächten, ereignete sich ein rätselhafter Todesfall, Sie fanden einen Beweis, dass ein neuer Mementomori-Mann am Werk ist. Und eine Dame aus Ihrer Vergangenheit brachte Sie vor Ihrer guten Freundin Mrs Lake in eine verfängliche Situation.«
    »Und das ist noch

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