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Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Titel: Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gelegenheit hatten, ein paar, hm, stille Augenblicke der Zwiesprache mit der Natur allein zu genießen, ehe sich die Katastrophe ereignete?«
    »Fullerton schaffte es, direkt an meinem Fenster vorbei zustürzen, als Mr March und ich uns ein paar Momente der Zweisamkeit stehlen konnten.« Die Erinnerung ließ Lavinia schaudern. »Er hat geschrien, Joan.« Sie atmete tief durch.
    »Ich nehme an, Sie meinen nicht Mr March.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Tobias vor den Toren der Hölle schreien würde, geschweige denn vor Überraschung, wenn ein Körper an seinem Fenster vorübersegelt. Nein, es war Fullerton, der schrie. Und es war ein Schrei, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.«
    »Das kann ich mir denken.« Joan trank einen Schluck Tee und senkte die Tasse. »Und Sie vermuteten sofort, dass es sich um einen heimtückischen Mord handelt.«
    »Es war ein Schluss, der sich einem geradezu aufdrängte. Und kurz darauf stießen wir auf einen Beweis.«
    Sie lieferte ihrer Freundin eine Schilderung der Ereignisse. Als sie geendet hatte, sah Joan sie mit einer Miene an, aus der ernste Besorgnis sprach.
    »Das ist nicht einfach nur ein neuer Fall, oder?«, fragte sie.
    »Nein.« Lavinia setzte ihre Tasse behutsam ab. »Ich will aufrichtig sein. Tobias glaubt, der Mementomori-Ring deute darauf hin, dass dieser neue Mörder ihn damit herausfordert und dass sie oder er ein tödliches Spiel spielt. Ich aber fürchte, dass das eigentliche Ziel des Schurken Rache ist.«
    »An Mrs Gray oder Mr March?«
    Lavinia zog die Schultern hoch. »Möglicherweise an beiden. In Wahrheit bin ich natürlich in erster Linie um Tobias' Sicherheit besorgt.«
    Joan zog die Brauen hoch.
    »Besagt diese Äußerung, dass Ihre neue Klientin Ihnen nicht sehr sympathisch ist?«
    »Mrs Gray ist sehr schön und eine Dame. Meine Intuition sagt mir, dass sie keine Skrupel kennt, ihre Reize einzusetzen, um einen Mann zu manipulieren, wenn ihr diese Taktik zielführend scheint.«
    Joans Mundwinkel zuckten nach oben. »Ich bezweifle sehr, ob diese Strategie bei Mr March zielführend wäre. Ich habe beobachtet, dass er und Vale in vielem ähnlich sind. Zu den Eigenschaften, die ihnen gemeinsam sind, zählt ein bemerkenswerter Grad an gesunder Urteilsfähigkeit. Keiner der beiden würde auf ein schönes Gesicht oder verführerische Allüren hereinfallen.«
    »Das ist mir klar, doch kommt hinzu, dass Tobias sich für die vergangenen Ereignisse verantwortlich fühlt. Er glaubt sich schuldig, Zachary Eiland auf den Weg gebracht zu haben, der ihn schließlich bewog, zum Meuchelmörder zu werden.«
    »Das ist absurd.«
    »Ja, natürlich.« Lavinia breitete die Hände aus, erleichtert, dass sie endlich ihre tiefsten Befürchtungen über den Fall äußern konnte. »Das erklärte ich ihm auch unmissverständlich.«
    »Das kann ich mir denken. Sie zögern ja selten, Mr March Ihre Meinung zu sagen. Ich könnte mir denken, dass er sich in diesem Fall nicht überzeugen ließ?«
    »Wenn es darum geht, Verantwortung für Ereignisse zu übernehmen, in die er verwickelt war, neigt Tobias leider dazu, fälschlich anzunehmen, er hätte die Sache besser bewältigen sollen.«
    Joan nickte weise. »Diesen Fehler beobachte ich ebenfalls an Vale. Meiner Erfahrung nach suchen Männer dieses Typs die Schuld oft bei sich, wenn etwas schief geht, selbst wenn es nicht in ihrer Macht stand, den Gang der Ereignisse zu ändern. Fielding hatte die gleiche Gewohnheit. Ich vermute, dass diese Neigung ein Charakterzug ist, der mit großer Willensstärke und Entschlossenheit Hand in Hand geht.«
    »Tobias macht sich zusätzlich Vorwürfe, weil er nicht eher erkannte, dass Eiland zum professionellen Killer wurde.«
    »Es ist am schwersten, das Böse in jenen zu sehen, von denen wir glauben, sie gut zu kennen.«
    »Wie wahr«, sagte Lavinia. »Nun, das war die ganze Geschichte, oder zumindest alles, was wir im Moment wissen. Wie Sie sehen, gibt es nur einen einzigen Ausweg aus diesem Durcheinander — wir müssen den Mörder finden.«
    »Und zu diesem Zweck möchten Sie herausfinden, wer von Fullertons Tod den größten Nutzen hat.«
    »Ja, ich bin gekommen, um Sie um Rat zu fragen, da Sie über ausgezeichnete gesellschaftliche Beziehungen verfügen.«
    »Lassen Sie mich kurz überlegen. Zweifellos wird Fullertons Neffe einen direkten Nutzen haben. Wenn ich mich recht erinnere, ist der junge Mann aber von Haus aus sehr vermögend und steht kurz vor der Heirat mit einer reichen

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