Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Titel: Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
zwei, die ständig Kontakt pflegen. Die dritte ist Mrs Stockard. Da sie das Stadtleben nicht schätzt, verbringt sie sehr wenig Zeit in London und lebt auf einem der Güter ihres Sohnes.«
    »Gut, gut, gut«, sagte er leise.
    Sie drehte einer Sammlung römischer Münzen, die sie betrachtet hatte, den Rücken und musterte ihn eindringlich. »Was meinst du damit, Vale?«
    »Ich weiß nicht, ob es etwas zu bedeuten hat, doch sah ich
    Mrs Stockard zusammen mit Lady Huxford und Lady Ferring letzten Sommer in Bath, als ich den Mosaikboden einer römischen Villa untersuchte.«
    Joan kam mit erwartungsvoller Miene auf ihn zu. »Du hast sie zusammen gesehen? Hattest du den Eindruck, dass sie gute Freundinnen sind?«
    »Du kennst mich ja, meine Liebe. Mich interessierten weder die Gesellschaft noch diejenigen, die sich darin bewegen. Aber Bath ist ein so kleiner Ort, dass man die Leute, die sich zufällig dort aufhalten, kaum übersehen kann.«
    Sie lächelte verständnisinnig. »Und außerdem sind Sie von Natur aus ein guter Beobachter, Sir. Nun, was haben Sie über die drei Damen erfahren?«
    »Nicht viel. Ich begegnete ihnen mehrmals auf der Straße und ein-oder zweimal in einem Bücherladen.« Er zögerte. »Aus einer Bemerkung gewann ich den Eindruck, dass alle drei sich schon jahrelang regelmäßig in Bath zur Kur treffen.«
    Kurz nach fünf betrat Tobias gemächlich das Arbeitszimmer, just als Lavinia überlegte, ob sie sich ein zweites Gläschen Sherry als Arznei gönnen sollte. Erleichtert, ihn zu sehen, stand sie rasch auf.
    »Da bist du ja«, sagte sie. »Ich war schon in Sorge. Setz dich, Tobias. Ein Gläschen Sherry gefällig?«
    »Mach dir nicht die Mühe.« Er deutete auf das in Tuch gehüllte Päckchen unter dem Arm. »Wenn wir gemeinsam an einem Fall arbeiten, brauche ich ein wirksameres Stärkungsmittel.«
    Sie betrachtete das Päckchen mit Stirnrunzeln. »Was ist das?«
    »Französischer Cognac.« Er legte das Paket auf den Schreibtisch und entfernte das Tuch, unter dem eine dunkle Flasche zum Vorschein kam. »Smiling Jack war so nett und überließ mir eine Flasche aus seiner letzten Lieferung.«
    Sie sah ihm voller Interesse zu, als er die Flasche entkorkte und großzügig ein Glas einschenkte. »Glaubst du, dass er geschmuggelt ist?«
    Er zog eine Braue hoch. »In Anbetracht von Jacks ausgeprägter Abneigung, Zoll zu zahlen, kann man wohl davon ausgehen.«
    Er nahm einen Schluck und schaute sie an. »Ehrlich gesagt, war es mir nicht die Mühe wert, mich nach seiner Herkunft zu erkundigen. Möchtest du ein Glas?«
    »Nein danke, ich bleibe lieber bei meinem Sherry.« Sie ging an den Schrank, nahm die Karaffe und schenkte sich vorsichtig ein. Sekundenlang studierte sie die Höhe des Getränkes im Glas und schenkte nach. Der Tag war sehr anstrengend, überlegte sie.
    Tobias ließ sich in seinem bevorzugten Armsessel nieder und stützte den linken Knöchel auf einen Schemel. Sie setzte sich wieder in ihren Sessel.
    »Also gut«, sagte sie. »Heraus damit. Was hast du mit Sweet Ned gemacht?«
    »Ich übergab ihn Jack.«
    Erschrocken setzte sie das Glas ab. »Um Himmels willen, warum das?«
    »Der Junge muss ein etwas solideres Gewerbe lernen.«
    »Ja, schon, aber ausgerechnet von Jack? Soll er ihm beibringen, wie man eine Kneipe führt?«
    »Nein. Wenigstens nicht sofort. Zum Glück ist Jack dank der Verbindungen, die er sich in seinem alten Beruf schuf, mit einigen Schiffskapitänen bekannt. Im Moment befindet sich Sweet Ned auf dem Weg zu einer glänzenden Laufbahn auf See.«
    »Nach allem, was du mir von deinem Freund Jack berichtet hast, muss Ned zweifellos Mitglied einer Schmuggelbesatzung geworden sein.«
    »Du musst die gute Seite sehen. Wenn alles glatt geht, wird der Junge so viel verdienen, dass er sich in wenigen Jahren zur Ruhe setzen kann. Du und ich, meine Liebe, können nur hoffen, es ebenfalls tun zu können.«
    »Und wenn es nicht glatt geht?«
    »Mach dir deshalb keine Sorgen. Jack wird darauf achten, dass unser Ned mit einem erfahrenen Kapitän segelt, der sein Geschäft versteht.«
    Sie drückte den Kopf an die Sessellehne. »Er ist so jung, Tobias. Eigentlich noch ein Kind. Wahrscheinlich allein auf der Welt.«
    »Dein Mitgefühl für Ned kannst du dir sparen. Er dachte sich nichts dabei, dich für Geld mit einem Messer zu erschrecken. In ein bis zwei Jahren wäre er vermutlich bereit gewesen, dir für einen ähnlichen Betrag dieselbe Klinge zwischen die Rippen zu jagen.«
    »Ach, ich

Weitere Kostenlose Bücher