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Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Titel: Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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spreche.«
    Tobias grinste amüsiert. »Als ich dich heute auf der Flucht vor einem Schurken aus dem verdammten Friedhof laufen sah, warst du nicht annähernd so nervös.«
    »Wir sprechen von Lord Vale. In London gibt es Gastgeberinnen, die einen Mord begehen würden, um ihn in ihren Ballsaal zu bekommen, und nun sitzt er hier in meinem kleinen Salon.« Sie scheuchte ihn mit flatternden Handbewegungen hinaus. »Beeil dich. Unser Besuch soll nicht das Gefühl kriegen, dass man ihn zu lange warten lässt. Ich will Mrs Chilton sagen, dass sie extra Gläser bringen soll.«
    »Bitte sie auch, ein paar kleine Johannisbeertörtchen aufs Tablett zu legen, ja?« Tobias nahm die Cognacflasche und ging gemächlich zur Tür. »Ich glaube, sie sprach davon, dass ein paar übrig waren.«
    »Ach, sehr gut. Hinaus mit dir.« Er ging den Korridor entlang zum Salon. Sie wandte sich nach links und eilte in die Küche.
    »Cognacgläser für die Herren, Mrs Chilton«, sagte sie. »Und Mr March möchte Johannisbeertörtchen.«
    Mrs Chilton hob den Teekessel. »Ja, Madam. Ich komme gleich mit dem Tablett. Gehen Sie schon zu den Gästen.«
    »Ja, natürlich.«
    Sie holte tief Luft, fasste sich und ging den Korridor zurück, um durch die offene Salontür einzutreten - mit dem gehörigen Maß an Selbstsicherheit, wie sie hoffte.
    Vale stand mit Tobias am Fenster. Joan saß auf dem Sofa. Jede Falte ihres zarten azurblauen Kleides war mit vollendeter Präzision und Anmut arrangiert.
    »Ach, da sind Sie ja, Mrs Lake.« Vale neigte den Kopf. »Ich muss sagen, für jemanden, der den Nachmittag damit zubrachte, auf dem Friedhof mit einem Verbrecher Katz und Maus zu spielen, sehen Sie wunderbar aus.«
    »Wie ich höre, hat Tobias Sie auf den letzten Stand gebracht.« Sie knickste.
    »Es ist Ihnen doch nichts zugestoßen?«, fragte Joan besorgt.
    »Nein, danke der Nachfrage.« Sie setzte sich in einen Sessel und hoffte, ihre Röcke würden so elegant fallen wie jene Joans. »Tobias und ich sprachen eben über die Motive des Verbrechers. Er glaubt, dass ich für den Mörder eine Komplikation darstelle und er mich nun dermaßen in Furcht und Schrecken versetzen möchte, dass ich meine Ermittlungen einstelle.«
    »Ihre Ermittlungen führen mich heute hierher.« Joan warf Vale einen Seitenblick zu. »Ich bringe Informationen, die hilfreich sein könnten. Tatsächlich konnte ich Seine Lordschaft fast überzeugen, dass diese Morde mit einigen vereitelten Ehen zusammenhängen.«
    Tobias sah Vale nachdenklich an. »Stimmt das?«
    »Ich kann es noch nicht glauben, dass die Todesfälle mit dem Scheitern bestimmter Hochzeitspläne in Verbindung stehen sollen«, sagte Vale, »doch muss ich zugeben, dass Joan auf die Namen dreier älterer Damen stieß, die tatsächlich plausible Mordmotive haben. Und es kann kein Zweifel daran bestehen, dass alle drei es sich leisten könnten, im Falle des Falles einen Mörder zu dingen.«
    Lavinia wurde von einem Hochgefühl erfasst. Aufgeregt sah sie Joan an. »Drei ältere Damen? Berichten Sie.«
    »Die erste ist Lady Huxford. Ich glaube, sie hatte guten Grund, den Tod Lord Fullertons auf Beaumont Castle in Auftrag zu geben. Sie wissen sicher, dass er sich kürzlich mit der Tochter Panfields verlobte.«
    »Ja, weiter«, drängte Lavinia.
    »Lady Huxford ist die Großmutter mütterlicherseits des Mädchens. Sie ist in den Sechzigern, also etwa gleich alt wie Fullerton. Einer äußerst verlässlichen Quelle zufolge verführte er sie seinerzeit während ihrer ersten Saison. Er beendete die Affäre, als sich ihm eine vorteilhafte Partie bot. Ihr Vater war reich genug, um einen anderen Bewerber für sie zu finden, ehe allgemein bekannt wurde, dass er sie benutzt hatte. Doch ihr Herz war gebrochen und sie verzieh Fullerton nie.«
    »Jahre später erfährt sie eines Tages, dass der Mann, der sie verführte, um die Hand ihrer Enkelin anhielt.« Lavinia sprach es voller Entsetzen aus. »Lady Huxford muss vor Wut außer sich gewesen sein.«
    »Doch konnte sie nichts sagen oder tun, um die Hochzeit zu verhindern. In der Familie hielten es alle für eine glänzende Partie. Sie konnte ja nicht mit der Wahrheit über ihre eigene Vergangenheit herausrücken. Selbst wenn sie es getan hätte, wäre es vergeblich gewesen.«
    Mrs Chilton trat mit dem Teetablett ein. Tobias schenkte Cognac ein und reichte Vale das Glas.
    »Wer ist die zweite Verdächtige auf Ihrer Liste möglicher Kunden?«, fragte er.
    »Die Witwe Lady Ferring«, antwortete

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