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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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zu
erscheinen. Sie schminkte sich dezent, und als sie
vom Spiegel zurücktrat, stand Francie schüchtern in der Tür und lächelte
zaghaft. Schweigend hielt sie ihr das Fläschchen Parfüm entgegen. »Danke,
Francie. Ich wollte es mir gerade holen«, sagte Catherine. Und eine Minute
später verkündete Marie, daß Clay da sei.
    Als Catherine die Treppe
hinunterging, musterten sich beide prüfend.
    Clay trug dunkelblaue Hosen und
einen hellblauen Pullover, der seinen gebräunten Teint gut zur Geltung brachte.
Es gefiel ihr, daß er immer so
geschmackvoll und nach der neuesten Mode gekleidet war, und sie fragte sich
wohl zum hundertstenmal heute, ob sie die
richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Als sie vor ihm zum Wagen ging,
beherrschte sie ein Gefühl der Unwirklichkeit, das sie auch während der Fahrt
nicht verließ, und sie wehrte sich innerlich gegen eine gewisse Vertrautheit,
die allein seine Anwesenheit bei ihr auslöste. Sie schwiegen, und nur einmal
fragte er kurz: »Haben die Mädchen das alles heute auch gemacht?«
    »Nein.«
Warum sollte sie lügen?
    Irgendwie wußte sie, daß sie zum
selben Lokal wie gestern fahren würden. Er parkte und stellte den Motor ab.
Doch er stieg nicht gleich aus, sondern saß wartend da. Sie konnte nur
schattenhaft sein Profil in der Dunkelheit sehen.
    Panik
ergriff sie und schnürte ihr die Kehle zu.
    Schließlich sah er sie an. »Haben
Sie ... haben Sie eine Entscheidung getroffen?«
    »Ja«,
brachte sie mühsam heraus.
    »Und wie haben Sie sich entschieden?
Wollen Sie mich heiraten?«
    »Ja, ich heirate Sie«, entgegnete
Catherine ohne Freude in der Stimme. Sie wünschte, er würde sie nicht ansehen,
und fragte sich, ob ihm ebenso elend zumute war wie ihr.
    »Dann sollten wir sofort die
Einzelheiten dieser Vereinbarung besprechen.«
    Sein nüchterner Ton brachte sie in
die Wirklichkeit zurück. »Sie wollen wohl keine Zeit verschwenden?«
    »Nein, das
möchte ich nicht. Immerhin sind Sie im dritten Monat schwanger. Das ist wohl
auch in Ihrem Interesse?«
    »Ja«, log sie und blickte auf ihren Schoß.
    Er lachte nervös. »Kennen Sie sich
mit Hochzeitsfeiern aus?«
    »Überhaupt nicht.« Sie sah ihn hilflos an.
    »Ich auch nicht. Wollen wir zu
meinen Eltern fahren und mit ihnen reden?«
    »Jetzt?« So früh hatte sie dieses
Zusammentreffen nicht erwartet. Aber was konnte sie schon tun? Einmal mußte es
doch sein.
    »Hören Sie, Catherine. Meine Eltern
sind keine Ungeheuer oder Menschenfresser. Ich bin sicher, sie helfen uns.«
»Was müssen sie nur über mich und meine Eltern denken? Sie können doch nicht
vergessen, was mein Vater ihnen angetan hat. Können Sie nicht verstehen, daß
ich Angst habe, ihnen gegenüberzutreten?«
    »Doch.«
    Beide saßen da und dachten eine
Weile nach. Aber keiner von ihnen wußte, wie man eine Hochzeit arrangierte.
    »Meine
Mutter weiß, wie man so etwas macht,«
    »Ja. Sie
wird mich vor die Tür setzen.«
    »Sie kennen sie nicht, Catherine.
Sie wird darüber sehr glücklich sein.«
    »Sicher«,
entgegnete sie mürrisch.
    »Nun,
zumindest erleichtert.«
    Schließlich sagte Catherine
seufzend: »Nun, dann wollen wir es hinter uns bringen.«
    Clay fuhr sofort los. Die Straßen
führten durch elegante Villenviertel, bis er in die ihr schon vertraute
Einfahrt einbog und anhielt.
    Catherine betrachtete sich nervös im
Spiegel und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Clay konnte ihre
Gedanken lesen.
    »Du siehst gut aus ... komm«, sagte
er und gebrauchte zum ersten Mal seit jener Nacht wieder das vertraute Du. Als
sie das Arbeitszimmer betraten, blickte Angela auf. Ihr Herz machte einen
freudigen Sprung. Sie hatte die beiden nicht erwartet. Sie waren wie
Sonnenkinder, groß, blond und gutaussehend. Wie schön erst ihr Kind werden
mußte! »Stören wir?« fragte Clay. Sein Vater sah vom Schreibtisch auf, wo er irgendein Schriftstück
studiert hatte. Angela nahm ihre Lesebrille ab und erhob sich. Auch Claiborne
stand auf. Er wirkte völlig verblüfft. Beide starrten Catherine an, und sie
fühlte, wie ihr das Blut in die Wangen schoß. Am liebsten hätte sie sich hinter
Clay verkrochen.
    Dann sagte Clay: »Es ist höchste
Zeit, euch einander auf geziemende Weise vorzustellen. Mutter, Vater, das ist
Catherine Anderson. Catherine, meine Eltern.«
    Einen
Augenblick lang herrschte beklemmende Stille. Dann ging Angela auf Catherine
zu. »Willkommen, Catherine«, sagte sie und streckte ihr ihre makellose,
juwelengeschmückte Hand

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