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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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Neonlicht verfärbte sein Gesicht
auf merkwürdige Weise. Sie sah ihn an, wußte aber nicht, was sie sagen sollte.

19
    Catherine war von der luxuriösen Ausstattung
der Suite überwältigt. Der Raum war elegant und geschmackvoll in den Farben
Austernweiß und Wedgwoodblau gehalten. Das kühle Blau der Wände schmückten
perlenförmige Verzierungen, die sich in der Mitte zu einem bezaubernden
Pflanzenornament vereinigten. Das Muster wiederholte sich auf den beiden
Doppeltüren, die in den Wandschrank und ins Bad führten. Die alabasterfarbenen
französischen Möbel hoben sich dekorativ von dem blauen Plüschteppich ab. Neben
dem enormen Bett standen zwei Stühle und ein Tisch im Louis-XVI-Stil mit
zierlich geschwungenen Beinen und einer ovalen Marmorplatte. Auf dem Tisch
stand ein üppiges Bukett weißer Rosen, deren Duft schwer in der Luft hing.
    Catherine ging zu dem Blumenstrauß,
sah den grünen Umschlag darin und warf Clay einen fragenden Blick zu.
    »Ich weiß nicht, von wem er ist.
Öffne ihn«, sagte er.
    Auf der Karte stand nur: »Mit
unserer ganzen Liebe, Mutter und Vater.«
    »Er ist von deinen Eltern.« Sie gab
ihm die Karte.
    »Wie nett«, murmelte er und steckte
die Karte wieder in die Rosen. Dann knöpfte er seine Smokingjacke auf, stemmte
die Hände in die Hüften und betrachtete den Raum. »Hübsch«, sagte er nur.
    »Mehr als hübsch«, widersprach sie,
»eher überwältigend.«
    Auf der Frisierkommode standen ein
Korb mit Früchten und ein Eiskübel mit einer grünen Flasche. Clay nahm die
Flasche, las das Etikett und stellte sie wieder zurück. Dann lockerte er den
Knoten seiner Smokingschleife und öffnete den obersten Hemdknopf. Sie wandte
den Blick ab.
    »Kann ich
deinen Mantel aufhängen?« fragte er.
    »Oh ... oh, natürlich«, stammelte
sie, denn ihr war völlig entgangen, daß sie ihren Mantel noch immer krampfhaft
festhielt.
    Als er die Hand danach ausstreckte,
wich sie einen Schritt zurück.
    »Sei nicht so ängstlich«, sagte er
lakonisch. »Ich will nur deinen Mantel aufhängen.«
    »Ich bin nicht ängstlich. Ich weiß
nur nicht, wie ich mich verhalten soll.«
    Er öffnete den Wandschrank und
hängte ihren Mantel und seine Jacke hinein. »Du bist nervös. Vielleicht hilft
dir ein Glas Champagner darüber hinweg.«
    »Das glaube ich nicht.« Sie ging zur
Frisierkommode und betrachtete den Korb mit Früchten und die Flasche. »Von wem
sind die Früchte?«
    »Ein Geschenk des Hotels. Möchtest
du eine Frucht?« Er stand jetzt neben ihr und griff nach einer Birne.
    »Nein,
nein, auch keine Birne. Ich bin nicht hungrig.« Als sie ihm wieder auswich,
warf er die Frucht ein paarmal in die Luft, hielt sie dann in seiner Hand,
während er Catherine ansah.
    »Kein Champagner, keine Frucht . ..
wie willst du dir nur die Zeit vertreiben?«
    Sie stand mitten im Raum, als hätte
sie Angst, auch nur mit einem Möbelstück in Berührung zu kommen, und sah ihn
verständnislos an. Er seufzte, legte die Frucht in den Korb zurück und trug
ihre Koffer zum Bett.
    »Da wir nun einmal hier sind,
sollten wir das Beste daraus machen.«
    Er knipste das Licht im Bad an und
machte eine einladende Handbewegung.
    »Bitte,
nach Ihnen.«
    Da begann Catherine plötzlich zu
lachen. Es begann als lautloses Kichern tief in ihrer Kehle, und ehe sie diesen
Impuls unterdrücken konnte, prustete sie schallend los. Clay stand noch immer
vor der Badezimmertür, reagierte zunächst mit einem hilflosen Schulterzucken
auf diesen unvermuteten Heiterkeitsausbruch und stimmte dann in ihr Lachen ein.
»Na, komm schon, Weib! Ich versuche galant zu sein, was mir von Minute zu
Minute schwerer fällt.«
    Die angespannte Atmosphäre zwischen
ihnen hatte sich gelöst.
    »Oh, Clay, wenn dein Vater uns sehen
könnte, würde er sein Geld zurückverlangen. Sind wir wirklich in der Hochzeitssuite
des Regency?«
    »Ich denke
schon.« Er schaute sich belustigt um.
    »Und hast du uns eben als Mr. und
Mrs. Clay Forrester am Empfang eingetragen?«
    »Ich denke
schon.«
    Sie warf einen Blick zur Decke, als
würde sie den Himmel anflehen. »Hilfe, ich werde verrückt!«
    »Das
solltest du öfter tun«, sagte er lächelnd.
    »Was? Verrückt werden?« Sie kicherte
und drehte sich einmal im Kreis.
    »Nein, lachen. Oder nur lächeln. Ich
hatte schon befürchtet, du würdest die ganze Nacht keine Miene verziehen.«
»Habe ich keine Miene verzogen?« fragte sie und schnitt eine Grimasse.
    »Dein Gesicht war ausdruckslos und
undurchdringlich. Du versteckst

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