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Lawinenexpreß

Lawinenexpreß

Titel: Lawinenexpreß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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los?« rief Elsa aus.
    »Zu viele Fahrzeuge kommen auf uns zu…«
    »Und außerdem werden die sowjetischen Satelliten unseren Kurs seit Bukarest verfolgt haben«, sagte Marenkow.
    Die Uhr der Instrumententafel zeigte 13 Uhr . Draußen war es fast dunkel. Durch das Dunkel näherten sich die Scheinwerfer zahlreicher Fahrzeuge, die auf die stehende Maschine zurasten. Feuerwehrwagen, drei Krankenwagen und der gepanzerte Lastwagen, der sie am vergangenen Donnerstag zu Molinaris geheimer Operationsbasis gebracht hatte, nachdem sie in Mailand gelandet – waren. Der gepanzerte Wagen erreichte sie als erster. Das Licht seiner Scheinwerfer strich über das Flugzeug, dann rollte der Wagen längsseits aus und ließ nur so viel Abstand, daß die automatische Treppenleiter ausgefahren werden konnte. Wargrave drückte auf den Knopf und stieß die Tür auf, als der Fahrer des gepanzerten Fahrzeugs ausstieg und die Treppenleiter mit einer Taschenlampe anstrahlte.
    »Machen Sie die verdammte Lampe aus«, brüllte Wargrave.
    Der Fahrer ließ die Lampe vor lauter Erstaunen und Furcht fallen. Wargrave befahl ihm heraufzukommen und verlangte seinen Ausweis. »Wir sind gekommen, um Sie abzuholen«, protestierte der Mann. »Der Flughafen ist von Militär umstellt…«
    Wargrave ignorierte den Protest, prüfte den Ausweis und gab ihn zurück.
    »Wir werden mit Ihnen in der Fahrerkabine sitzen«, informierte Wargrave den Fahrer. »Wir drei. Und ich werde fahren. Sie zeigen mir den Weg.«
    »Es ist kaum Platz genug – wir haben bewaffnete Wachen hinten, die Sie beschützen sollen…«
    Elsa kletterte als erste im Eiltempo die Leiter herunter und wartete dann auf Marenkow, der behende herunterstieg und dabei seine Aktentasche an sich preßte. Dicht dahinter kam Wargrave. Sie kletterten in die Fahrerkabine des gepanzerten Lastwagens. Wargrave scheuchte den Fahrer zur Seite, setzte sich hinters Lenkrad und knallte die Tür zu.
    »Das ist mein Lastwagen«, protestierte der Fahrer von neuem.
    »Genau deshalb will ich selbst hinterm Lenkrad sitzen für den Fall, daß eines der Fahrzeuge dort hinten das falsche sein sollte«, schnauzte Wargrave. »So – jetzt sagen Sie mir, wie ich fahren muß. Wie kommen wir zu Molinari?«
    »Fahren Sie auf den Tower zu – die Lichter, die Sie da hinten sehen können…«
    Wargrave hatte das gepanzerte Fahrzeug bereits in Bewegung gesetzt und fuhr zunehmend schneller, während Feuerwehren und Krankenwagen auswichen, um eine Kollision zu vermeiden. »Sie sind ja wahnsinnig«, protestierte der Fahrer. »Sie und Ihr Passagier…« – er warf dem Mann zwischen Wargrave und Elsa, der sich in seinen Pelzmantel gehüllt und den Kragen hochgeschlagen hatte, um das Gesicht zu verbergen, einen neugierigen Blick zu – »wären hinten sicherer untergebracht. So ist das gedacht gewesen…«
    »Wahnsinnig?« Wargrave zeigte ein bitteres Grinsen ohne den leisesten Anflug von Humor. »Wahnsinnig genug, auf einer vereisten Piste zu landen, wenn Ihr Controller sagt, es sei unmöglich. Wahnsinnig genug, zu wissen, daß, wenn irgendwo auf dem Flugfeld ein Empfangskomitee wartet, sie uns hinten im Laderaum vermuten werden und nicht hier vorn. Und wohin jetzt? Ich hab’ Ihnen doch gesagt, Sie sollen mir den Weg zeigen, Herrgott noch mal…«
    »Zwischen den beiden Blinklichtern da hindurch…«
    Der Fahrer, ein Carabiniere, zuckte die Achseln über diesen Irren, als er auf zwei Lichter zeigte, die gerade noch sichtbar waren und in regelmäßigen Abständen an- und ausgingen. Es herrschte dichtes Schneetreiben, die Sicht war fast gleich Null, und Elsa schnippte sich Schneeflocken vom Mantel. Auf ihrem Schoß lagen das Sten-Gewehr und ihre 38er Smith & Wesson. Hinter dem gepanzerten Wagen folgte dichtauf einer der Krankenwagen, den Wargrave bei der Erbsensuppe und wegen der Fahrgeräusche des Lastwagens nicht wahrnahm.
    Erst als sie näher kamen, erkannte Wargrave, daß die Sicht so schlecht war, daß die kleinen Blinkleuchten in Wahrheit große Suchscheinwerfer waren. Sie waren auf zwei Armeefahrzeugen angebracht, die nur so viel Abstand voneinander hielten, daß der gepanzerte Lastwagen zwischen ihnen hindurchfahren konnte. Als er näher heranfuhr, bemerkte Wargrave dahinter die schattenhaften Umrisse weiterer Fahrzeuge, die wie eine Wagenburg angeordnet waren – in diesem Halbkreis sah er Polizeiautos, Motorräder und einen zweiten gepanzerten Lastwagen, das genaue Gegenstück zu dem Fahrzeug, das er selbst fuhr. Er drosselte

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