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Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)

Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)

Titel: Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Gohl
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stundenlang mit ihren Freundinnen darüber. Wie das Pferd sie angeguckt hatte und wie nett der oder die Privatreiterin eigentlich sei. Und irgendwann mal … irgendwann in ferner Zukunft, würde man ihn oder sie bestimmt mal fragen, ob man das Goldstück nicht vielleicht als Pflegepferd haben könnte …
    Ein Pflegepferd ist in Reiterkreisen begehrter als eine Beziehung mit Nico Chico. Und ein Privatpferd – also, das grenzt dann an Heirat mit dem Traumboy!

    Meistens bestand das Leben der Reitschüler aber aus Frust, den sie bevorzugt an den Allerletzten in der Reihe, eben uns Kursreitern, ausließen.
    Mich traf es vor der fünften Kursstunde beim Satteln, das ich diesmal im Team mit Maries Mutter erledigen sollte. Ein hartes Schicksal, denn Maries Mutter hat immer recht und macht gern alles allein. Sie erzieht ihre Tochter auch allein und »ganz partnerschaftlich«: »Wir werden überall für Freundinnen gehalten!«
    Marie knirscht schon mit den Zähnen, wenn sie diesen Satz nur hört, und nahm es nun sogar in Kauf, eine Gruppe mit Thorsten zu bilden, nur um ihrer Mami zu entgehen. Die hatte ich am Hals und somit natürlich keine Chance, dem milchschokoladenfarbenen Nougat selbst das Halfter umzulegen. Nun kriegte Frau Schröter das gerade noch hin, aber beim Satteln gingen unsere Meinungen ein bisschen auseinander. Ich fand jedenfalls, das Ding sah etwas komisch aus, und der Sattelgurt wurde auch plötzlich von rechts geschlossen anstatt von links.
    »Na und? Wahrscheinlich war der letzte Reiter Linkshänder!«, tönte Frau Schröter.
    Während ich darüber noch nachdachte, schlenderten zwei Mädchen vorbei. Bei Nougats Anblick kriegten sie Kicheranfälle.
    »Ich würde den Sattel ja so drauflegen, dass ich beim Reiten nach vorn gucke«, bemerkte die eine, woraufhin sich die andere vor Lachen bog.
    Ich versuchte, den Sinn dieser Äußerung zu verstehen, aber während ich noch kritisch unser Werk beäugte, erschien Heiko.
    Keine Ahnung, was ihn in den Schulpferdestall trieb, aber vielleicht suchte er ja Lena. Nele behauptete, er ginge neuerdings mit ihr, aber das hielt ich für ein Gerücht. Lena war zwar zweifellos verrückt nach ihm, aber er hatte sie eigentlich nie anders behandelt als die sonstigen Mitglieder seines Fanclubs.
    Auf jeden Fall grinste er breit, als er Nougat in seinem Staat sah.
    »Irgendwie muss sich der Gaul unter dem Sattel gedreht haben«, bemerkte er. »Oder hast du ihn falschrum aufgelegt, Miss Gummistiefel?«
    Ich funkelte ihn an. Wahrscheinlich wäre ich normalerweise vor Scham im Boden versunken, aber heute hatte mich schon Maries Mutter auf hundertachtzig getrieben, und die Mädels von eben hatten meine Laune auch nicht verbessert.
    »Verjuxen kann ich mich selber!«, pfiff ich ihn an. »Vielleicht hilfst du mir lieber mal!«
    Heiko hob die Hände. »Friede!«, sagte er und grinste.
    Dann platzierte er sich locker neben Nougat, öffnete den Sattelgurt und wuchtete den Sattel andersherum wieder aufs Pferd. Jetzt wurde mir klar, was die Mädchen gemeint hatten. Natürlich, bei korrektem Aufsteigen hätte man bei unserer Sattelvariante auf den Hintern des Pferdes gesehen.
    Ich wurde glühend rot.
    Heiko lächelte und wandte sich zum Gehen. »Und immer schön den Gurt anziehen!«, bemerkte er noch. »Sonst fällt der Sattel runter!«
    »Arroganter Blödmann«, bemerkte Thorsten.
    Er musste genauso genervt sein wie ich, arbeitete er doch diesmal mit seinem Daddy zusammen. Außerdem hatte ihn Frau Witt auf dem Kieker. Thorsten landete immer bei den schwierigsten Pferden. Heute versuchte er pausenlos, den Zähnen der giftigen Allegra zu entgehen. Nicht so einfach, wenn obendrein alle auf einem herumhacken.
    Am Anfang war Thorsten eigentlich ganz witzig und guter Dinge gewesen, aber inzwischen schien er total verunsichert. Er stolperte schon auf der Stallgasse pausenlos über die eigenen Füße und entschuldigte sich dafür jedes Mal. Bei seinem Daddy, bei Frau Witt oder beim Stallbesen. Thorsten war gänzlich demoralisiert.
    »Er hat uns immerhin geholfen«, meinte ich und starrte Heiko bewundernd hinterher.
    Gut, er war von sich eingenommen. Aber er stand auf der Rangliste im Reitstall unangefochten auf dem allerersten Platz. Privatpferdebesitzer bildeten die Oberschicht, Turnierreiter stachen heraus, und so erfolgreiche und obendrein gut aussehende Turnierreiter wie Heiko genossen Star-Status. Vielleicht sollte ich Nele und Kathrin morgen in der Schule erzählen, dass er mein Pferd

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