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Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)

Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)

Titel: Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)
Autoren: Christiane Gohl
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er mich entdeckte. »Ich glaub’s nicht!«, freute er sich. »Hast du tatsächlich den Prinzen versetzt?«
    Ich zuckte die Achseln. »Im Notfall brauche ich nur den hier zu küssen und gegen die Wand zu werfen«, bemerkte ich und wies auf meinen Ohrring.
    Thorsten grinste. »Und wer hat dich heute Morgen schon gegen die Wand geworfen? Das Outfit ist ja stark, aber nicht gerade taufrisch, oder?«
    Ich hatte es eigentlich nicht vorgehabt, aber jetzt erzählte ich doch von Heiko und Joker.
    Thorsten nickte verständnisvoll. »Ja, ich habe es geahnt«, bemerkte er salbungsvoll. »Du bist mit der Gabe gestraft, die Gedanken der Pferde zu lesen. Noch sträubst du dich, aber irgendwann wirst du dein Coming out haben …«
    Ich kicherte. »Hör bloß mit Pferdeflüstern auf, davon redet meine Mami schon dauernd. Sie meint, mit Allegra müsste nur mal jemand Klartext reden, dann würde sie vielleicht aufhören, uns zu piesacken. Aber …«
    »Aber du hast dich natürlich längst mit Allegra verständigt – und was hat sie gesagt? ›Ich muss die Typen einfach nur oft genug herunterschmeißen. Dann werden sie vielleicht aufhören, mich zu piesacken.‹« Thorsten wühlte in seinen Satteltaschen und beförderte zwei Flaschen O-Saft heraus. Wir lachten, während wir sieöffneten, und nachdem ich meine rasch geleert hatte, machten wir uns auf den Weg.
    Gleich hinter der Universität begann der Wald, hier wohnte man stadtnah, aber ländlich. Zum Anwesen von Tante Wiebke brauchten wir eine knappe halbe Stunde.
    »Wiebke wohnt hier nicht, sie hat nur ihre Pferde hier stehen«, erklärte Thorsten, als wir auf den Bauernhof abbogen.
    »Ein Reiterverein?«, fragte ich.
    »Nein, eine Haltergemeinschaft. Sie haben insgesamt zehn Pferde mit fünf Besitzern. Die teilen sich die Stallarbeit und die Kosten für die Ställe und Weiden.«
    Tatsächlich Weiden! Rund um die Ställe war alles grün und hier standen wirklich Pferde und grasten. Ganz ohne Leute am Strick. Die Menschen sammelten derweil Pferdemist aus einer Art überdimensionalem Sandkasten, der sich an offene Ställe anschloss.
    »Da stehen die Pferde drin, wenn sie nicht auf der Weide sind«, informierte mich Thorsten.
    »Alle zusammen?«, fragte ich erstaunt.
    Thorsten nickte. »Wiebke meint, das sei normal.«
    »Aber hauen sie sich dann nicht?« Wenn die Schulpferde im Verein sich nur nahekamen, legten sie schon die Ohren an.
    »Warum sollten sie?« ertönte Wiebkes fröhliche Stimme aus dem Auslauf. Sie hatte ihr Mistbesteck weggelegt und kam zu uns herüber. »Thorsten, schön, dass du da bist! Und deine Freundin hast du auch mitgebracht. Schick siehst du aus, Lea! Aber willst du in den Sachen reiten?«
    Jetzt erst sah ich den Reithelm auf Thorstens Gepäckträger.
    »Ich wusste nicht …«, murmelte ich und blitzte Thorsten an. Was fiel dem ein? Mich erst mal als seine Freundin anzukündigen und dann auch noch für eine Reitstunde anzumelden!
    »Lea ist nicht meine … äh … Freundin. Nur … äh … sozusagen … eine Freundin …«, druckste Thorsten und wandte sich dann mir zu. »Ich hab dir nicht gesagt, dass Wiebke uns zum Reiten eingeladen hat. Weil … so gern reitest du ja nicht …«
    Wiebke ließ ihre Blicke zwischen uns schweifen und runzelte die Stirn. Aber dann lachte sie wieder. »Ihr solltet morgen einen Beziehungsberater aufsuchen. Aber jetzt zeige ich dir erst mal die Pferde, Lea. Die zwei da sind meine!«
    Sie wies auf eine Braune, die genauso glänzte wie Joker, und ein beigefarbenes, dickliches Pferd mit schwarzer Stehmähne. Genau genommen trug das Pferd eine Frisur wie Hotte, der Bassgitarrist von »Tierpension«. Nach all den Zöpfchen heute Morgen fand ich den Anblick erfrischend.
    Die Braune dagegen trug das Haar wie Ronja, wenn sie nicht gerade Turnier ritt: lang, dunkel, leicht wellig. Eine Mähne zum Neidischwerden.
    »Das ist Hotte«, stellte Wiebke vor und wies auf den Falben. »Eigentlich heißt er Torgeir, aber die Mädchen hier schrien alle gleich los, er sähe aus wie der Drummer von irgendsoeiner Band …«
    »Der Bassgitarrist«, stellte ich richtig.
    Thorsten grinste.
    »Also rufen wir ihn Hotte. Passt auch gut zu ihm, er ist ganz lieb und gemütlich. Ein Fjordpferd übrigens. Und das ist Lady, die hat schon eher etwas Pfeffer. Nichts für Anfänger. Ein Welsh Cob.«
    Hier schienen die Pferde Rassen zu haben wie Hunde. Im Reitstall war mir das bisher nicht aufgefallen. Da hieß es immer nur: Der geht Dressur, der Springen.
    »Und die
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