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Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)

Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)

Titel: Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)
Autoren: Christiane Gohl
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zufrieden wie ein Hündchen in Richtung Stall.
    Ich selbst wartete die Siegerehrung ab – schließlich waren nach Heiko nur noch fünf Ritte zu absolvieren.
    Die Platzierung sah dann genau so aus, wie Ronjas Freundin sie vorausgesagt hatte. Drei der Reiter waren gestern schon im L-Springen platziert gewesen, die anderen beiden hatten Platz eins und zwei im A-Springen belegt.
    So richtig konnte ich mich nicht für Heiko freuen. Auch wenn er mir wieder ein Küsschen gab, und das sogar vor seinem Daddy!
    Das machte er inzwischen schon ganz nebenbei. Er sprang ab, knutschte mich kurz und unterhielt sich vorher und danach mit seinem Vater.
    »Sag ich doch, dass der Potenzial hat! Lass mich ein paar Mal in A-Springen starten, damit er ein bisschen Erfahrung kriegt. Bis Ende der Saison geht er dann L. Ob’s für M reicht, wird man sehen. Aber warum nicht, so riesig, wie er ist?«
    Sein Daddy wirkte auch ganz zufrieden. Nur Joker sah schlimm aus. Er war ganz und gar mit Schweiß bedeckt, an der Brust und an den Flanken hatte sich Schaum gebildet, und an seinem Kopf lief der Schweiß in kleinen Bächen herunter. Dabei ließ er den Kopf hängen, nicht mal meine Leckerli konnten ihn aufheitern.
    »Kann es sein, dass er ein bisschen hinkt?«, fragte ich schüchtern, als er sich in Gang setzte.
    Heiko musterte ihn kritisch. »Tatsächlich, tickt ein wenig. Na ja, er ist es halt nicht gewohnt. Aber das ist in drei Tagen weg. Ronja kann ihm ja ’ne Packung machen. Oder ein anderes Mädchen. Aber jetzt müssen wir erst mal Mariano fürs M-Springen fertig machen.«
    Für Joker schien also niemand Zeit zu haben. Er sollte verschwitzt und mit wundem Maul in seine Box. Wenn ich nicht …
    »Soll ich ihn eben abwaschen?«, fragte ich. Ich hörte mich an wie Nele. Die kleine Bittstellerin aus dem Schulpferdestall.
    Heiko warf mir einen skeptischen Blick zu. Eigentlich trug ich eher ein Glücksfee-Outfit: giftgrüne Glitzer-Sneaker und abgeschnittene Jeans und diesmal das weit ausgeschnittene, rosa Shirt mit Einhorn-Tattoo im Ausschnitt. Nicht das Ideale, um Pferde abzusatteln. Aber was sollte es, es gab ja Waschmaschinen!
    Während Heiko zum nächsten Sieg schwebte – flankiert von reichlich Mädchen, die sich vor Gratulationsbekundungen gar nicht einkriegen konnten – fummelte ich Jokers Sattel ab und kämpfte mit dem Zaumzeug. Ich würde nie verstehen, welche Riemen ich öffnen und welche einfach zubleiben konnten, wenn man demPferd das Ding vom Kopf zog. Joker machte mir das auch nicht allzu einfach. Weder mochte er den Kopf zum Abnehmen der Trense senken, noch streckte er mir die Nase zum Anlegen des Halfters entgegen.
    »Lass mal, ich helf dir!« Ronjas Freundin von vorhin. Sie musste im Stall gewartet haben, wahrscheinlich hätte sie sich des Pferdes angenommen, wenn ich mich nicht bereit erklärt hätte. Aber jetzt lernte ich immerhin etwas. Sie erklärte mir mit wenigen Worten das Geheimnis der Riemen und zeigte mir einen Griff, mit dem man himmelhohe Pferdeköpfe auf Arbeitshöhe brachte. Dann führten wir Joker zum Waschplatz und veranstalteten ein Badefest. Er schien das zu lieben und wurde endlich wieder zugänglicher. Am Ende waren meine Turnschuhe durchweicht und meine Jeans dreckbespritzt. Aber Joker war wieder guter Dinge. Wir versorgten ihn mit Vaseline und führten ihn zurück in die Box.
    »Du solltest zum Springplatz gehen«, meinte Madeleine schließlich. Beim Plantschen hatten wir uns vorgestellt. »Dein Schatz startet gleich wieder.«
    »Er ist nicht … ich meine …« Ich stotterte herum. War Heiko mein Freund? Also, gefragt hatte er mich nicht. Aber wenn man sich schon küsst …
    »Ist schon okay, wenn du in ihn verknallt bist. War ich auch mal. Da muss man durch!« Sie lachte mich an. »Nun geh schon, ich miste die Box noch mal durch. Dazu kommt unser Held nämlich garantiert nicht mehr. Und Ronja auch nicht. Die sitzt zu Hause und schmollt.«
    Ich winkte Madeleine und Joker zu und wandte mich halbherzig Richtung Springplatz. Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust darauf, jetzt dem dritten Aufgussvon »Unbesiegbarer Held im Parcours« beizuwohnen.
    Stattdessen … Ich sah auf die Uhr. Es war zwanzig vor elf. Wenn ich jetzt mal in Tour de France machte, statt in Hamburger Derby, wäre ich gerade noch rechtzeitig am Zoo.

Paarlauf mit Alien
     
    I ch war völlig geschafft, als ich in letzter Minute auf den Zooparkplatz einbog. Thorsten war schon da. Er strahlte wie ein zu klein geratener Leuchtturm, als
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