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Leander und der tiefe Frieden (German Edition)

Leander und der tiefe Frieden (German Edition)

Titel: Leander und der tiefe Frieden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Breuer
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ergänzte:
»Ocko Hansen.«
    »Genau«, antwortete Lena und
deutete mit dem Finger auf einen Zettel. »Ocko Hansen. Damit dürfte klar sein,
woher eure Großväter ihr Vermögen haben. Rechtlich scheint da alles in Ordnung
zu sein. Alle Teilhaber haben entsprechend ihren Anteilen Einlagen in die GmbH
eingebracht. Mit dem Geld sind zahlreiche Grundstücke auf den Nordfriesischen
Inseln gekauft und bebaut worden. Alles erstklassige Objekte, sowohl hier auf
Föhr als auch auf Amrum und Sylt. In den achtziger und neunziger Jahren hat die
Firma enorme Gewinne gemacht. Erst der Börsencrash, bei dem sich viele Anleger
am Neuen Markt verspekuliert haben, hat den Zuwachs beendet. Damals mussten viele
Immobilienbesitzer ihre Ferienhäuser verkaufen, um ihre Verluste zu decken.
Klar, dass da kaum etwas Neues geplant und gebaut wurde. Allerdings verfügt die
Firma über so hohe Aktiva, dass sie nie ins Straucheln geraten ist und die
Saure-Gurken-Jahre locker aussitzen konnte. Die haben zig Millionen im Rücken.«
    »Wie hoch sind die Anteile der stillen Teilhaber?«, wollte
Eiken wissen.
    »Jeweils fünf Prozent«, antwortete Lena. »Die Damen Jessen und
Petersen halten jeweils 42,5 Prozent. Die fünf Prozent eurer Großväter sind
allerdings eine ordentliche Stange Geld wert: Nach dem aktuellen Stand schätzt
das Hamburger Finanzamt, mit dem ich auch Kontakt aufgenommen habe, das
Gesamtvermögen auf mindestens vierzig Millionen, was für eure Großväter jeweils
etwa zwei Millionen Euro bedeutet, vielleicht sogar etwas mehr.«
    Lena schwieg und ließ die Zahlen bei ihren Zuhörern sacken, die
eine Weile lang nichts darauf sagen konnten.
    »Hast du herausbekommen, woher das Geld kommt, das die
Gesellschafter eingebracht haben?«, brach Leander schließlich das Schweigen.
    Lena schüttelte den Kopf.
    »Ich habe Hilla von der Wirtschaft darauf angesetzt, aber du
kennst ja den Frerichs. An dem ermittelt niemand vorbei, der hat seine Leute
voll unter Kontrolle. Im Januar geht er allerdings in Urlaub, dann ist der Weg
frei. So lange musst du dich gedulden.«
    Leander beugte sich zu Lena hinüber und gab ihr einen Kuss. Das
hatte sie sich seiner Ansicht nach verdient, und Lena schien die Geste
ebenfalls sehr zu gefallen, trotz oder gerade wegen Eikens Anwesenheit.
    »Tolle Arbeit«, lobte Leander sie. »In so kurzer Zeit. Da
kannst du ja kaum etwas anderes gemacht haben.«
    »Doch«, widersprach Lena. »Überstunden. Aber ob ich die jemals
ausgezahlt bekomme?«
    Eiken erhob sich und schob
ihren Stuhl wieder an den Tisch.
    »Ich muss dann jetzt. Immerhin ist heute Heiligabend, und da
bereite ich meinem Großvater immer ein Festessen. Die Einladung steht übrigens.
Wenn ihr mögt, kommt einfach hinüber zu uns.«
    »Danke«, entgegnete Leander, »aber ich denke, Lena und ich
haben einiges zu besprechen. Und du kannst auch besser mit deinem Großvater
alleine reden. Wenn du etwas Wichtiges erfährst, lass es uns wissen.«
    »Weihnachten ist das Fest der Liebe«, sagte Eiken mit erhobenem
Zeigefinger, »nicht das Fest der Stasi.«
    Sie nickte den beiden grinsend zu und verschwand. Lena legte
ihre Hand auf die Leanders und beugte sich etwas zu ihm vor.
    »Und was machen wir mit dem angebrochenen Tag?«
    »Wenn du heute Abend mit mir zusammen kochen möchtest, müssen
wir schnellstens einkaufen, bevor die Läden zumachen. Ich bin allerdings eher
für ein Restaurant. Wir sollten uns verwöhnen lassen, solange du hier bist. Und
leisten kann ich mir das ja offenbar.«
    Lena war auch eher für ein Restaurant zu begeistern und schlug
vor, gleich loszugehen und einen Tisch zu reservieren, um anschließend einen
ausgedehnten Strandspaziergang zu machen.
    So gingen Leander und Lena zunächst in die Fußgängerzone und
bestellten einen Tisch im Restaurant Alt Wyk , da dieses ein
Heiligabend-Menü anbot. Anschließend schlenderten sie Arm in Arm die Große
Straße hinunter und bogen dann rechts ab in den Sandwall. Überall waren Urlauber
unterwegs, allerdings gingen sie an diesem Tag nicht mehr weiter als bis zum
Wellenbad, so dass die beiden Kommissare von da an alleine auf der
Strandpromenade waren.
    Sie gingen schweigend nebeneinander her, und jeder hing seinen
Gedanken nach, bis Lena schließlich fragte: »Was ist das mit dieser Eiken und
dir?«
    »Gar nichts«, antwortete Leander, allerdings etwas zu schnell,
so dass Lena ihn zweifelnd von der Seite ansah. »Wir sind über unsere Großväter
in Kontakt gekommen. Ich weiß ja nun mal absolut gar

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