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Leander und die Stille der Koje (German Edition)

Leander und die Stille der Koje (German Edition)

Titel: Leander und die Stille der Koje (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Breuer
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darüber, dass er ab sofort kommissarischer Leiter der Zentralstation war. »Herr Hinrichs hat ab sofort Hausverbot und darf auch keinerlei dienstliche Unterlagen mitnehmen«, stellte sie klar.
    Jens Olufs machte ein betretenes Gesicht, obwohl er eigentlich mit diesen Konsequenzen hatte rechnen müssen. Als er schon wieder gehen wollte, hielt Dieter Bennings ihn zurück: »Herr Kollege, ich kann mir denken, was jetzt in Ihnen vorgeht. Machen Sie sich bitte keine Vorwürfe. Herr Hinrichs wusste, was er tat, und falls er es nicht wusste, ist er ohnehin ungeeignet für seinen Posten. Ich verspreche Ihnen, dass wir in unserem Bericht an das Innenministerium Ihre gute Arbeit erwähnen werden. Der Stellvertreter in dieser Dienststelle sollte Ihnen zumindest sicher sein. Und falls Sie bereit sind, den einen oder anderen Lehrgang zu besuchen, ist da mittelfristig bestimmt auch noch mehr drin.«
    Verlegen schaute Jens Olufs zu Boden und sagte dann: »Jetzt werde ich erst mal Verstärkung anfordern und den Dienstplan umstellen. Wenn Oberkommissar Hinrichs geht, bin ich sonst alleine auf der Wache.«
    Lena nickte ihm aufmunternd zu, woraufhin der Polizist das Büro verließ. »Blöde Situation für ihn«, meinte Lena.
    »Ich bin mir sicher, dass es noch viel blöder war, jahrelang als Untergebener einer solchen Flasche wie Hinrichs arbeiten zu müssen. Olufs wird sich an seine neue Position schnell gewöhnen. Für die Insel ist er allemal ein Gewinn und Hinrichs absolut kein Verlust. So, und jetzt werde ich mal das Unvermeidliche tun.« Er griff nach dem Telefonhörer, um nacheinander seine Dienststelle in Flensburg und das Innenministerium in Kiel zu informieren.
    »Gute Nachricht«, meldete er schließlich, als er wieder aufgelegt hatte. »In Kiel ist man der Ansicht, dass ich angesichts der veränderten Personalsituation erst mal hier bleiben soll, zumal sich das LKA nach Abschluss des Falles aus der Sache herausziehen wird. Für dich heißt das: Urlaub in Sicht, liebe Lena. Paul Woyke und Helge Dulz werden noch heute zurückfahren, aber ich bleibe dir erhalten.«
    »Mir oder wohl doch eher Eiken?«, fragte Lena und lachte, als Dieter Bennings ihr ein Auge zukniff.

    Anna und Günter Wiese waren schon informiert worden, als Lena und Dieter Bennings vor der Tür standen. Es fiel ihnen schwer, einigermaßen sachlich über die Vorgänge zu reden, zumal sich Günter Wiese Vorwürfe machte.
    »Ich hätte merken müssen, dass er dem nicht gewachsen war. Anna hat mich mehrfach gewarnt, aber ich habe nur Elmeere gesehen.«
    »Melf Albertsen war ein erwachsener Mann«, versuchte Lena ihn zu beruhigen. »Wenn er sich dafür entschieden hat, sein Glück dem Naturschutz unterzuordnen, war das nicht Ihre Schuld. Jeder entscheidet selbst, welchen Weg er geht. Und wenn er einen einschlägt, der nicht gut für ihn ist, dann ist er dafür ganz alleine verantwortlich.«
    »Es ist nett, dass Sie das sagen, aber Sie und ich wissen, dass es nicht so einfach ist. Ich habe seine Schwäche ausgenutzt, und jetzt ist er daran zerbrochen.«
    »Herr Wiese, warum, glauben Sie, hat Herr Albertsen Nahmen Rickmers erschlagen und auf Ole Paulsen geschossen?«, lenkte Dieter Bennings das Gespräch auf eine für ihn erträglichere Ebene.
    »Ich kann noch gar nicht glauben, dass er das alles wirklich getan hat«, zweifelte Günter Wiese. »Es war überhaupt nicht seine Art, sich nachts alleine mit der Gegenseite zu treffen. Solche Termine haben wir immer gemeinsam wahrgenommen – und zwar am Tag und nicht nachts.«
    »Vielleicht wollte er sich endlich aus dem ganzen Clinch befreien«, warf Anna Wiese ein. »Du warst immer so verbohrt und überhaupt nicht kompromissbereit. Mit deiner Art stößt du mehr Türen zu, als Melf öffnen konnte. Vermutlich wollte er sich mit Rickmers auf sein Konzept verständigen und den Streit endlich zum Abschluss bringen.«
    »Das würde bedeuten, dass Nahmen Rickmers nicht mitgespielt hätte und es deshalb zu einer Auseinandersetzung gekommen ist«, spann Dieter Bennings den Faden fort. »Es kam zum Handgemenge, Albertsen bekam den Karpfenschläger in die Hand und hat zugeschlagen. Ja, so könnte es gewesen sein. So verzweifelt, wie Albertsen war, ist der Ablauf denkbar.«
    Günter Wiese schüttelte langsam, aber unaufhörlich den Kopf, als wollte er sagen: Ich glaube das alles nicht.
    »Das geht nicht auf«, wandte nun auch Lena ein. »Wie soll das alles mit Rickmers’ heruntergelassener Hose zusammenpassen?«
    Anna und

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