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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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den Kopf ging: Warum sollte Isen Mendarner beschützen?
„Steht auf und lasst uns weitergehen.“ In ihrer Stimme schwang so viel Autorität, dass sich die Matrosen sofort aufrichteten, und auch Adain und Timor erhoben sich, um ihr zu folgen.
    Das Wesen schwang sich so schnell von Ast zur Ast, dass Leandra ganz schwindelig war. Um sie herum wirbelten die verschiedensten Grüntöne, und ihr Blut schien nicht mehr zu wissen, wohin es fließen sollte. Überraschend vorsichtig setzte es sie schließlich auf einen Felsvorsprung ab, und Leandra konnte sich ihren Entführer ansehen. Er hatte Ähnlichkeit mit einem riesigen, grauen Affen, war etwas größer als ein Mensch und hatte Klauen und Zähne wie ein Löwe. Das Furchteinflößenste waren die gelben Augen mit schlitzartigen Pupillen, die Leandra an Schlangenaugen erinnerte.
Er deutete hinter ihr, und die Amazonenprinzessin sah, dass sich dort der Eingang zu einer Höhle befand. Ein kurzer Blick bewies ihr, dass sich der Felsvorsprung hoch über den Boden befand, also blieb nur dieser Weg. Langsam trat sie in die Höhle. Aus dem Dunklen leuchteten ihr mehrere gelbe Augenpaare entgegen. Nachdem sich ihre Augen an die geänderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, erkannte sie, dass sich der Gang in eine fast runde Höhle verbreitet hatte, in der noch vier der seltsamen Affen hockten. Sie starrten Leandra regungslos an, während ihr Entführer sie zu einen der zwei Tunnel stieß.
Sie erreichten einen Raum, in dem ein schwarzes Affenwesen lag, dessen gelbe Augen trübe vor Schmerz schimmerten. Dies müsste ihr Anführer sein. Der Graue nahm ihre Hände und legte sie dem Schwarzen auf den Körper. Er wollte, dass sie ihn heilte! Waren diese Wesen intelligent? Was wussten sie über ihre Kräfte? Leandra erforschte die Krankheit. Er hatte hohes Fieber, und es war sehr ernst.
„Ich brauche Wasser.“
Der Anführer gab Laute von sich, und der andere verschwand. Hatten sie ihre Worte verstanden? Der Graue kam mit einer verkratzten Schüssel Wasser wieder. Leandra nahm sie entgegen, wobei sie ihre Daumen so hielt, dass sie ins Wasser ragten, danach legte sie dem Affen eine Hand auf.
„Es dauert eine Weile, bis meine Kräfte wirken. Am besten du trinkst etwas.“
Der Schwarze gehorchte, und sie spürte, wie die Krankheit in ihm erstarb. Leandra täuschte einen Schwächeneinfall vor, und ihr Entführer fing sie auf und brachte sie in die große Höhle zurück. Die Wesen gaben ihr Früchte zu essen, und Leandra hatte das Gefühl, dass sie sich Sorgen um sie machten. Schließlich kam der Schwarze zu ihr und musterte sie.
„Deshalb haben sie also nicht angegriffen,“ ertönte eine menschliche Stimme, und Ulura stand im Höhleneingang. “Aber jetzt hast du deinen Zweck erfüllt.“
Sie zog einen Dolch, doch der Schwarze stellte sich vor Leandra und knurrte die Hexe an. Verärgert wedelte Ulura mit dem Dolch.
„Du, Ungeheuer, ich habe dich und deine Untertanen erschaffen.“
Sein Knurren wurde lauter, und sie steckte den Dolch weg.
„In Ordnung, du hast Angst, dass du wieder an diesem tückischen Fieber durch einen Mückenstich erkrankst.“ Die Hexe wandte sich an Leandra. „Bilde dir nicht ein, dass er so etwas wie Dankbarkeit empfindet. Er kann keine Gefühle haben. Weißt du warum nicht?“
Lauernd starrte Ulura sie an und begann zu erzählen: „Vor langer Zeit hat mich mein Volk hierher verbannt. Ich war eine der drei Schülerinnen unserer großen Schamanin. Der Tag kam, an dem der Sohn des Häuptlings sich eine Braut suchte und er verschmähte mich. Stell dir vor, er wandte sich meiner kleinen Schwester zu, die nicht einmal schöner als ich war! Ich kannte zahlreiche Zauber – solche, die Liebe entfachten und solche, die sie in Abscheu verwandelten.“ Die Alte lachte auf. „Während ich Geschenke erhielt, konnte er den Anblick seiner einstigen Liebsten nicht ertragen. Leider entdeckte die Große Schamanin die meine Zauber, machte sie rückgängig und verbannte mich auf diese Insel. Mein Herz verlangte es nach Rache. Ich rief einen Dämon herbei und schickte ihn nach Garlin. Als er zurückkam, war er fast tot, und mir kam eine Idee, wie ich hier besser leben könnte. Ich gab Meerkatzen das Fleisch des Dämons zu essen. Ja, in jedem der sechs Affen steckt ein Teil des Dämons. Rechter Arm, rechtes Bein, Rumpf, linkes Bein, linker Arm.“
Bei der Aufzählung bekam Leandra eine Gänsehaut. Die Alte war wahnsinnig.
„Und diesem herrlichen Geschöpf,“ Ulura deutete auf

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