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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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Hexe vor sich hatten.
Der Kapitän winkte seine restlichen Männer heran, dann folgten sie der Alten, die sich als Ulura vorstellte und erstaunlich gut zu Fuß war, durch den dichten Dschungel. Zwei Stunden lang führte Ulura sie durch das Dickicht, bis sie eine Höhle erreichten. Feuchte Luft schlug ihnen entgegen, als sie eine riesige Grotte betraten. Nach dem langen Marsch tranken sie erst mal etwas. Es war kühl und erfrischend. Anschließend füllten sie Fässer mit Wasser und machten sich auf dem Rückweg.
Plötzlich rief ein Mann hinter ihnen: „Verdammt!“
Leandra wandte sich um. Einer der Matrosen war gestürzt, und sein Kamerad balancierte alleine das Gewicht des Fasses, bis es ihm gelang es abzustellen. Die Heilerin drängte sich vor und hockte sich neben den Gefallenen.
„Ich glaube, mein rechter Knöchel ist verstaucht“, sagte er.
„Lasst mich mal sehen.“
Sie legte ihre Hand um die Fessel und spürte, dass es sich um eine leichte, aber schmerzhafte Verstauchung handelte. Nachdem sie ihn geheilt hatte, trat er vorsichtig auf und ein Grinsen überzog sein Gesicht.
„Alles klar, Kapitän, es kann weitergehen.“
Er und sein Kamerad hoben das Fass wieder auf ihre Schulter, während Leandra ein Schauder überlief, als ob sie intensiv angestarrt wurde. Unsinn , dachte sie, natürlich achten alle auf mich, wenn ich Rheas Kräfte benutzen . Rasch kehrte sie an die Spitze zurück und bemerkte, dass die Alte sich umsah. Wartete sie auf etwas?
„Lasst uns eine kleine Pause machen“, bat Ulura, „ich bin nicht mehr die Jüngste.“
Sie setzte sich und lehnte sich gegen einen Baumstamm. Ian wirkte unentschlossen. Anscheinend hatte er auch den Eindruck, dass etwas nicht stimmte, doch die Frau, die sie zu Trinkwasser geführt hatte, einfach alleine zu lassen, wäre unhöflich gewesen.
„Ist es nicht ein wenig weit von Eurer Hütte bis zur Grotte?“, fragte der Kapitän.
Ulura kicherte.
„Wenn man älter wird, braucht man von allen weniger.“ Die Alte wandte sich an Leandra. „Vor langer Zeit war ich so schön wie du.“
Leandra wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Ian rettete sie: „Wir sollten jetzt weiter, sonst erreichen wir unser Schiff nicht vor der Abenddämmerung. Soll ich Euch tragen?“
„Nein!“, sagte Ulura scharf, dann fügte sie etwas milder hinzu: „Wie gesagt, man braucht von allen weniger.“
Sie stand auf, und sie gingen weiter. Leandra war froh, dass die Rote Nixe noch in der Bucht lag. Die Vorstellung bei dieser Frau bleiben zu müssen, hatte ihr Unbehagen verursacht. Während die Männer die Fässer zurückruderten, geleiteten Ian, Leandra und Timor die Alte zu ihrer Hütte. Zum Dank ließ der Kapitän eins der Fässer bei ihr, danach ruderten sie zum Schiff zurück.
„Die Alte war mir unheimlich“, sagte Leandra, als sie zur Hütte zurückblickte. „Ich bin froh, dass wir ihre Insel verlassen.“
Timor nickte, aber Ian sagte: „Wir werden die Nacht hier verbringen müssen. In Kürze erreichen wir eine Enge und würden im Dunklen riskieren auf Grund zu laufen.“
Noch einmal blickte die Heilerin zum Felsen zurück und sagte sich, wenn Ulura ihnen hätte schaden wollen, hätte sie es auf der Insel getan. Leandra sollte sich lieber eine Erklärung dafür ausdenken, dass sie alleine das Schiff verlassen hatte, ohne mit Farina zu sprechen.
    Am nächsten Morgen holten sie früh den Anker ein und segelten weiter. Timor wusste, dass Leandra in dieser Nacht unruhig geschlafen hatte, trotzdem hatte der Kapitän recht gehabt. Der Weg wurde immer schmaler, und zusätzlich ragten die Äste der Bäume weit über das Wasser, sodass sie ganz langsam vorankamen.
Aus dem Augenwinkel nahm Timor eine Bewegung war, und im nächsten Moment schlang sich eine graue Klauenhand um Leandras Hüfte und riss seine Freundin vom Bord.
„Leandra!“, rief er und lief zur Reling. Zu spät, das Wesen war mit ihr zwischen den Bäumen verschwunden. Alles war so schnell geschehen, dass er nicht einmal wusste, was das für ein Geschöpf gewesen war.
„Wir haben deinen Schrei gehört.“ Adain und Farina kamen ans Deck. „Was ist los?“
„Ein Wesen hat Leandra entführt.“
„Wie bitte?“ Farina sah sich um. „Wo sind sie hin?“
„Sie sind bereits fort.“ Timor überwand sein Entsetzen und rief den Kapitän zu: „Wir müssen anhalten und zu Ulura rudern. Sicher hat sie etwas von diesem Wesen gewusst.“
Ian schien zu zögern, und plötzlich begriff Timor warum: Seine Aufgabe war vor allem,

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