Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
Vom Netzwerk:
Prinzessin Soraya zurückzubringen. Timors Hände ballten sich zu Fäusten, und maßlose Enttäuschung überkam ihn. Wie konnte Ian zögern, Leandra zu Hilfe zu eilen? Ohne sie wäre die Prinzessin noch immer eine Gefangene.
Farina, die Kapitän Ian schon lange für einen Feigling gehalten hatte, schnaubte: „Verschwende keine Zeit, wir werden sie alleine retten.“
Sie verschwand unter Deck und kam mit ihren Waffen und dem verhüllten Schild zurück.
„Falls es wirklich ein Dämon ist, wird er das fürchten.“
Adain und Timor nahmen ihre Bögen und Köcher entgegen. Seite an Seite traten die Drei an die Reling, um in einen geeigneten Augenblick vom Bord zu springen.
„Wartet!“, sagte der Kapitän da. „Ich kann keinen großen Suchtrupp zusammenstellen, sonst wäre das Schiff wehrlos, doch ich gebe euch drei Männer mit.“
Während die Amazone sich von diesen Worten keineswegs besänftigen ließ und ihn mit einer Mischung aus Zorn und Verachtung ansah, nickte sein Vater.
„Es ist besser, wenn wir nicht allzu viele sind.“
Das Schiff musste die Enge durchqueren, bevor die Matrosen es wenden und zur Bucht zurücksegeln konnten. Die sechs Menschen ruderten an den Strand und gingen zum Haus der Alten. Adain klopfte.
„Ach, da seid ihr wieder“, sagte Ulura, nachdem sie die Tür geöffnet hatte.
„Gezwungenermaßen, irgendetwas von dieser Insel hat Leandra entführt.“
„Ah, das schöne Mädchen. Wundert mich nicht, dass irgendjemand an ihr Gefallen gefunden hat.“
„Schluss damit!“, rief Farina. „Ihr wisst genau, was für ein Wesen das war.“
„Natürlich, und ich weiß, wie ich es mir vom Hals halten kann.“
„Was ist es? Und warum habt Ihr uns nicht gewarnt?“
Mit ruhigem Blick sah Ulura Timor an.
„Weil das Mittel mein Geheimnis ist, und das Wesen ist nichts anderes als ein großer Affe.“
„Euer Mittel interessiert uns nicht, wir wollen nur unsere Gefährtin retten!“
„Er hat sie bestimmt zu seiner Höhle auf dem großen Felsen gebracht.“
„Wo ist seine Höhle?“
„Ich bin zwar noch erschöpft von gestern, aber ich werde euch hinbringen.“
„Das ist nicht nötig“, meinte der Jäger. „Sagt uns einfach die Richtung.“
„Und ob es nötig ist, Adain.“ Farina wirkte bedrohlich wie ein Blitz, von dem man nicht wusste, wo er letztendlich niedergehen würde. „Wenn sie uns aufhält, werfe ich sie mir wie einen erlegten Hirsch über die Schulter.“
Hasserfüllt starrte Ulura die Amazone an, dann ging sie voraus, und sie folgten ihr.
Yokan flüsterte Adain zu: „Wir können ihr nicht trauen.“
„Ich weiß.“ Seine Stimme wurde lauter. „Warum lebt Ihr hier ganz allein?“
„Das ist eine lange Geschichte.“ Die Alte fing an zu singen. Timor verstand kein Wort des Liedes.
„Das ist die Sprache der Menschen von Garlin.“
Yokans Stimme schien gedämpft an sein Ohr zu dringen, überhaupt wirkte die Umgebung plötzlich anderes. Erst als es zu spät war, wurde Timor klar, was mit ihnen geschah. Er wollte die Hexe zum Schweigen bringen, verlor jedoch das Bewusstsein, bevor er handeln konnte. Die Träume, durch die Timor nun wanderte, waren düster.
Etwas hatte alle Farbe aus der Welt gesaugt, und scharrende Geräusche jagten ihm Angst ein. Woher kamen sie? Aus der echten Welt? Tötete die Hexe sie jetzt alle? Wieder ertönten die scharrenden Geräusche. Vor seinem geistigen Auge sah Timor riesige schwarze Klauen, und er kauerte sich zusammen. Er konnte nicht weglaufen, und die Welt zersprang wie eine morsche Tür unter den Ansturm von Dämonen.
Schweißgebadet kam Timor zu sich und starrte auf seine Hände. Er berührte sein Gesicht, um festzustellen, ob es noch warm war. Das ist echt , dachte er und sah sich um. Seine Gefährten wirkten auch verwirrt.
„Wollte sie uns in den Wahnsinn treiben?“, fragte Yokan.
Die Hexe war nicht mehr da, um zu antworten. Ihre Spuren dagegen waren deutlich zu erkennen. Marek durchlief ein Zittern.
„Wir könnten in eine Falle laufen, wenn wir ihnen folgen.“
Adain rieb sich die Schläfen.
„Was hat dieses Weib vor? Eben waren wir vollkommen schutzlos, und sie hätte uns leicht töten können.“
„Sie hat eure Köcher mitgenommen.“ Farina hatte sich erhoben, und Timor sah, dass sie noch immer Schwert und Schild hatte. Auch die Säbel der Matrosen steckten in ihren Scheiden.
„Vielleicht hat uns der Heilige Schild der Amazonen beschützt.“
Einen Augenblick versteifte sich die Kriegerin bei Yokans Worten, und Timor ahnte, was ihr durch

Weitere Kostenlose Bücher