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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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Geschichten von den Trollen gehört. Anscheinend hatte der harte Winter sie dazubewegt, ihre üblichen Gebiete zu verlassen. Ihre Spuren führten vom Dorf weg und waren einige Tage alt.
„Ist irgendjemand noch hier?“, rief Vion.
Keiner antwortete, und der Soldat lief in jedes Haus, um selbst nachzusehen. Als er niemanden fand, folgte Vion den Spuren. Vielleicht hatten die Trolle nicht alle Menschen sofort getötet, und er konnte einige retten. Die Fußabdrücke führten zu einer Höhle, und ihm bot sich ein schreckliches Bild. Überall lagen zerbrochene Knochen verteilt, kein einziges Skelett war ganz geblieben. Vion zählte vierunddreißig Schädel. Alle Dorfbewohner waren hier gestorben.
Vion wollte die Bestien verfolgen, dann sah er ein, dass er alleine keine Chance hatte. So schnell er konnte, ritt der Soldat in die nächste Stadt, um Verstärkung zu holen. Mit zwanzig Mann machte er sich auf die Suche nach den Trollen, und sie fanden heraus, dass Eshru nicht das einzige Dorf gewesen war, wo sie ein Gemetzel angerichtet hatten. Eines Nachts fanden Vion und seine Leute die Trolle, und es entbrannte ein furchtbarer Kampf, den die Menschen verloren hätten, wäre nicht im letzten Moment eine weitere Gruppe von Soldaten aufgetaucht. Sie streckten die Ungeheuer mit Pfeilen nieder, und Vion sah, dass Merus, der höchste General des Königs, die Soldaten anführte.
„Schaut nach, ob alle tot sind“, befahl er seinen Männern. Einer der Trolle war tatsächlich noch am Leben, doch es war klar, dass er in wenigen Augenblicken sterben würde. Als sich Vion trotzdem auf ihn stürzen wollten, hielten die anderen Krieger ihn auf.
Merus fragte den Troll: „Was für Pläne verfolgt ihr?“
„Menschen leichte Beute. Gutes Essen.“
„Leichte Beute!“, schrie Vion. „Keiner deiner Bande hat überlebt, und den Rest von euch kriegen wir auch.“
„Pfeile böse“, murmelte der Troll und starb.
Die Trolle waren den Menschen im Nahkampf überlegen, aber als sie von Bogenschützen angegriffen wurden, zogen sie sich in die Berge zurück. König Athon entschied, dass so viele Tote nicht ungerächt bleiben durften, und versammelte seine Armee am Asol-Gebirge. Da es Winter war, konnten die Truppen noch nicht vorrücken und bewachten stattdessen die Städte in der Nähe.
In Frühjahr war es soweit, die Streitkräfte drangen ins Asol-Gebirge vor, und sie erlitten schwere Verluste. Wenn sie durch Schluchten marschierten, warfen die Trolle Steine auf sie, und die Menschen hatten keine Ahnung, wo sich die Festung der Trolle befand. Eines Tages trafen sie auf das Heer der Amazonen. Zwischen den beiden Ländern hatte es keine Kontakte gegeben, seitdem Tehuna einen Krieg gegen Mendarn geführt und die dortigen Sklaven befreit hatte. Diese Situation war jedoch so außergewöhnlich, dass sich Herrscherin Thalia und König Athon zu einem Gespräch trafen. Die Mendarner erfuhren, dass die Trolle auch Dörfer in Tehuna angegriffen hatten. Die beiden Völker beschlossen zusammenzuarbeiten, und die Amazonen offenbarten, dass es ihnen gelungen war, einen Troll zu fangen. Selbst unter Folter hatte er nichts verraten. General Merus schlug vor, ihm Wein zu geben, und nachdem der Troll betrunken war, erzählte er ihnen alles, was sie wissen wollten.
Der Haupteingang zur Festung lag in einem Tal, das man nur über eine schwer bewachte Schlucht erreichen konnte, aber es gab fünf Nebeneingänge. Ein Teil der Streitkräfte bezog an den Ausgängen der Schlucht Stellung, während besonders gut ausgebildete Truppen durch zwei der Nebeneingänge in die unterirdische Festung eindrangen und die anderen Eingänge durch Bogenschützen bewacht wurden. Sie erschossen flüchtende Trolle, und am Ende der Schlacht ließen Amazonen und Mendarner die Eingänge zur Trollfestung einstürzen.“ Adain beugte sich vor. „Niemand weiß, ob einige Trolle entkommen konnten.“
Der Jäger sah Timor und Leandra durchdringend an, plötzlich lachte er leise.
„Genug, es ist schon spät.“
„Ich werde die erste Wache übernehmen“, sagte Leandra, und Timor fragte spöttisch: „Hat die Geschichte dir Angst eingejagt?“
„Nein, doch vielleicht solltest du sie ernster nehmen.“
„Unsinn, es gibt keine Trolle mehr.“ Nach diesen Worten rollte er sich zur Seite, und die Prinzessin sah nachdenklich auf seinen Rücken. Ob Timor verstanden hatte, warum sein Vater ihnen die Trolllegende erzählt hatte?
„Weck mich in zwei Stunden“, sagte Adain und legte sich Schlafen.
Als

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