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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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sie ihn heraus. Da zerbrachen die Zweige über Leandra, und eine Hand riss sie hoch. Übel riechender Atem schlug ihr entgegen, und sie sah in ein hässliches Gesicht. Gesicht? Aus dem breiten Maul ragten gelbe Eckzähne, die Augen lagen auf unterschiedlicher Höhe und die Nase war sehr kurz, wobei die Nasenlöcher so groß waren, dass man ohne Probleme die drinnen liegenden Haare zählen konnte.
„Ich habe einen guten Riecher“, sagte der Troll, als ein zweites dieser Ungeheuer durch das Gebüsch brach.
„Sie gehört mir! Ich habe sie zuerst gesehen!“
„Und ich habe sie gefangen.“
Er warf Leandra einfach über die Schulter, und der Schmerz, der sie wie ein Blitz durchfuhr, ließ sie bewusstlos werden. Erneuerter Schmerz holte die Prinzessin in die Wirklichkeit zurück, und sie gewahrte, dass sie auf dem Boden lag. Bevor Leandra reagieren konnte, schnappte der andere Troll sie. Beinahe wäre sie wieder ohnmächtig geworden, und die junge Frau musste die Zähne zusammenbeißen.
„Müssest du sie fallen lassen, Gorn? Du bist so ungeschickt.“
„Halt’s Maul. Wen interessiert’s, wenn sie sich ein paar Knochen bricht?“
Brutale Monstren , dachte Leandra und sah sich um. Auf diesem steinigen Untergrund würden selbst Trolle kaum Spuren hinterlassen. Um den Weg zu markieren, knickte sie Zweige ab, wenn sie eine Pflanze erreichen konnte.
Die Trolle trugen Leandra in eine Schlucht, und sie kamen an eine Stelle, wo es einen Steinschlag geben hatte. Auf der rechten Seite türmte sich ein Geröllhaufen auf, und zu Leandras Verwunderung kletterten die Trolle hinauf. Die Prinzessin sah, dass es hier einen Einstieg zu einem Tunnel gab. Finsternis umgab sie, als sie ihn hineingingen. Die Trolle kannten den Weg scheinbar auswendig. Nach fünfzig Schritten bogen sie links ab, und Leandra bemerkte einen Feuerschein. Sie versuchte sich ein wenig zu drehen, um an dem Troll vorbeizuschauen, aber der Schmerz hielt sie davon ab. Regungslos ließ sie sich hängen, denn zweifelsohne würde sie früh genug Dinge erfahren, die ihr nicht gefielen.
Die Trolle betraten eine Höhle, und Gorn rief: „Mutter, schau mal, was wir gefangen haben!“
Rasche Schritte näherten sich.
„Ihr seid zurück!“ Die Stimme klang jung. „Oh, was ist das?“
„Essen natürlich.“
„So ein Tier habe ich noch nie gesehen.“
„Ich bin kein Tier“, widersprach Leandra.
„Es kann sprechen? Grim, lass sie herunter. Ich will sie mir ansehen.“
Grim setzte Leandra ab, packte sie an den Schultern und drehte sie um. Vor ihr stand ein weiterer Troll, der sehr jung sein musste, da er kaum größer war als sie.
„Was bist du?“, fragte er neugierig.
„Ein Mensch.“
„Hast du auch einen Namen?“
„Ja, ich bin Leandra.“
Der junge Troll grinste breit.
„Ich bin Taron, und diese beiden sind meine Brüder Gorn und Grim.“
„Seit wann stellt man sich seiner Mahlzeit vor?“, fragte Grim spöttisch. Ihm fehlte der linke Eckzahn. „Wo ist Mutter?“
„Sie ist selbst losgegangen, weil ihr sowieso nichts fängt.“
„Das ist gar nicht wahr“, widersprach Gorn, und sein Bruder sagte: „Also, ich habe Hunger und werde jetzt meine Beute fressen.“
Gorn ergriff ihren Arm.
„Das ist meine Beute!“
Sie begannen an Leandra zu zerren, und Taron raufte sich das Haar.
„Hört auf, ihr macht sie ja kaputt!“, rief er.
„Das ist es! Wir teilen sie einfach.“
„Nein!“ Der kleine Troll fiel ihr um die Taille. „Ich erzähle Mama, dass ihr mir meine neue Freundin genommen habt.“
Abrupt wurde Leandra losgelassen und fiel mit Taron hin. Zum Glück landete sie auf ihn und nicht umgekehrt.
„Du kannst sie erstmal haben, doch vorher werden wir sie fesseln.“
Sie ließen ihren Worten Taten folgen, und wenn Taron nicht da gewesen wäre, hätten die beiden sie so fest geschnürt, dass sie erstickt wäre. Missgestimmt setzten sich Gorn und Grimm auf die andere Seite der Höhle und starrten sie hungrig an, während Taron sie verzückt betrachtete. Auch Leandra sah sich um, und ihr Blick fiel sofort auf den riesigen Spieß über dem Feuer, ansonsten war die Höhle leer. Ihr gegenüber gab es einen weiteren Gang.
„Ich glaube, du bist sehr schön“, meinte Taron plötzlich.
„Danke.“
Der Troll begann sie untersuchen, besonders ihre langen Haare fand er toll. Schweigend ließ Leandra die Berührungen über sich ergehen, aber als Taron die rechte Seite ihrer Taille berührte, zuckte sie zusammen und stöhnte. Die Salvan-Blätter wirkten nicht

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