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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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Königin Neria nur noch eine Erinnerung sein.
Nach der Krönungszeremonie kehrten Akrissa, der mendarnische Prinz sowie ihr Gefolge in den Palast zurück, wo ihnen der verführerische Duft von gebratenen Tauben, gegrilltem Lachs und vieler anderer köstlichen Speisen in die Nase stieg. Die Dienerschaft hatte ein großes Festmahl vorbereitet. Darius saß zur Akrissa rechten Seite, und während sie sich das Essen schmecken ließen, unterhielten sie sich über politische Dinge. Da es momentan keine größeren Schwierigkeiten gab, war es ein angenehmes Gespräch. Plötzlich bemerkte Akrissa, dass des Prinzen Blick durch den Saal wanderte.
„Sucht Ihr jemanden?“ Obwohl sie sich ärgerte, klang ihre Stimme hilfsbereit.
„Verzeiht mir bitte meine Unaufmerksamkeit und lasst uns mit unserer Unterhaltung fortfahren.“
So einfach wollte Akrissa ihn nicht davonkommen lassen und sah sich im Saal um. Jonas stand an einem der Fenster und nippte an seinem Weinglas, den Fürsten von Merakes konnte sie nirgends entdecken.
„Wohin ist Fürst Balark verschwunden?“, fragte sie.
„Ich weiß es nicht“, gab der Prinz zu, „wenn Ihr es wünscht, werde ich ihn persönlich suchen gehen.“
„Das ist nicht nötig, ich lege auf seine Anwesenheit keinen Wert.“
Darius grinste.
„Ich auch nicht.“
Die Königin von Tehuna und der Prinz von Mendarn kehrten zu ihrem vorherigen Gesprächsthema zurück, und weil sie an diesem Abend alles Wichtige klärten, reiste die Delegation am nächsten Morgen wieder ab.
     

Mendarn
    Allmählich wurde die Pflanzenwelt wieder vielfältiger, und nach einem Marsch von fast einer Woche wanderten Adain, Leandra und Timor durch einen Laubwald. Die Bäume wechselten bereits ihre grünen Gewänder gegen rote, gelbe und braune, und der Wind war unangenehm kühl geworden. Wenn sie ein Dorf fanden, mussten sie sich wärmere Umhänge besorgen. Timor merkte, dass er sich nicht mehr so darüber freute, dass sie Mendarn erreicht hatten. Wahrscheinlich würde Leandra bald ihre eigenen Wege gehen, und das wollte er nicht. Auch wenn sie sich nur zwei Monate kannten, hatte Timor das Gefühl, dass sie jetzt zu ihnen gehörte. Das ist wirklich selbstsüchtig , dachte er beschämt. Anderseits war Leandra genauso wie Timor fremd in diesem Land, und vielleicht konnten sie dieser neuen Herausforderung gemeinsam begegnen. Möglicherweise würde sie gerne weiter mit ihnen reisen. Nein, er durfte sich keinen Träumereien hingeben, sondern musste herausfinden, was Leandra wollte.
„Was hast du eigentlich vor, nun da wir in Mendarn sind?“
Die Amazonenprinzessin atmete tief durch, bevor sie antwortete: „Ich möchte nicht alles aufgeben, was ich gelernt habe, deshalb werde ich versuchen, Arbeit auf einem Gestüt zu finden.“
Nein, das darf sie nicht , dachte Timor entsetzt.
„Farina wird dich doch dort zuerst suchen, oder?“
„Ja, das ist wahr.“
Sie schwiegen, und Timor überlegte, wie er verdeutlichen konnte, dass es schön wäre, wenn sie ihre Reisegefährtin bliebe, aber Adain war schneller.
„Ich kann deinen Wunsch, etwas aus deinem alten Leben zu behalten, gut verstehen. Willst du wirklich mit Pferden arbeiten?“
Beinahe fassungslos sah Leandra Adain an, und Timor fiel ein, dass man von Amazonen behauptete, dass sie reiten lernten, bevor sie gehen konnten. Timor war ebenso bestürzt, wenn auch aus einem anderen Grunde. Wie konnte sein Vater sie in dieser Sache bestärken?
Verlegen kratzte sich Adain am Bart und murmelte: „Das ist wohl die dümmste Frage, die man einer Amazone stellen kann.“
„Worauf wolltest du hinaus?“
„Wenn du in Kirans Tempel aufgenommen wirst, würde dein Wunsch wahr werden und du wärst vor Farina sicher.“
Leandra blieb stehen, und ihre Augen begannen zu leuchten. Kiran war der Gott der Pferde und des Windes, und selbst Timor wusste, dass aus seinem Tempel die besten Tiere kamen.
„Hat Kiran auch weibliche Priesterinnen?“, fragte Leandra Adain.
„Ja.“
„Ich weiß nicht viel über Kiran, doch ich werde zu seinem Tempel gehen, um herauszufinden, ob ich ihm dienen kann.“
„Wenn er dich nicht will, wir würden uns über deine Gesellschaft freuen.“
Die Amazonenprinzessin lächelte. „Danke, Timor, und was sind eure Pläne?“
Timor sah seinen Vater an. Darüber hatten sie noch nicht gesprochen.
„Wir werden zunächst in die gleiche Richtung reisen, denn südwestlich von Kirans Tempel liegt das Dorf Bentan.“
„Bentan? Was wollen wir dort?“ Timor hatte nicht vor, das

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