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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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abgeschiedene Leben einer Berghütte gegen ein ebenso langweiliges Dorfleben einzutauschen.
„Ich will dir zeigen, woher ich komme.“
„Unsere Familie stammt aus Bentan?“
„Ja.“ Adains Augen schimmerten feucht. „Lange können wir nicht dort bleiben, dennoch möchte ich-“
Ein Rascheln unterbrach ihn, blitzschnell zogen die Drei ihre Bögen und zielten in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Langsam näherte es sich. Der Lautstärke nach schien es ein Wolf oder Fuchs zu sein, und Timor spürte, wie er sich ein wenig entspannte. Hier würde ihnen kaum ein Wesen begegnen, dem sie nicht gewachsen waren. Einen Moment später sprang ein brauner Jagdhund aus dem Gebüsch. Als er sie sah, fing er laut an zu bellen.
„Was sollen wir jetzt tun?“, fragte Timor.
Leandra ließ den Bogen sinken.
„Abwarten, sein Herrchen ist sicher in der Nähe und kann uns den Weg in die nächste Stadt verraten.“
Hinter ihnen ertönte eine Stimme: „Seid gegrüßt, Kameraden, ich bin euch gerne behilflich.“
Sie wandten sich um und erblickten einen blonden Mann, den Timor auf Ende Dreißig schätzte. Mit einem Pfiff rief der Fremde den Hund an seine Seite.
„Mein Name ist Oran“, sprach er weiter. „Ich wohne in diesem Teil des Waldes, und woher kommt ihr?“
„Aus Tehuna“, sagte Timor und verfluchte sich selbst einen Augenblick später dafür. Oran gehörte scheinbar zu den Menschen, denen man sofort vertraute. Hoffentlich würde Timor seine Offenheit nicht bereuen.
„Ihr seid über die Berge gereist?“ Der fremde Jäger sah sie an, als wären sie verrückt, dann meinte er: „Ihr seht wirklich nicht aus wie Mendarner. Bestimmt habt ihr viel erlebt.“
Adain grinste.
„Das würdet Ihr uns nicht glauben.“
„Gerne würde ich eure Geschichte hören. Ich wohne nicht weit von hier und möchte euch zum Essen einladen.“
Sein Vater nahm Orans Angebot an, und sie folgten dem Jäger zu einer Hütte, die der in der Adain und Timor gelebt hatten, ähnlich sah. Auf der Veranda saß in einem Schaukelstuhl eine schwarzhaarige Frau. Sie wirkte genauso zuvorkommend wie Oran, und viele kleine Fältchen zierten ihre grünen Augen und Mundwinkel.
„Das ist meine Frau Herane“, stellte Oran sie vor.
„Seid willkommen, Wanderer, ich freue mich sehr über euer Kommen. In dieser Abgeschiedenheit haben wir selten Besuch.“
„Vielen Dank für die freundliche Begrüßung. Mein Name ist Adain, und das sind Leandra und Timor.“
Herane lächelte jeden einzeln an.
„Mein Mann hat euch sicher zum Essen eingeladen, und ich hoffe, dass ich euch etwas zubereiten kann, das euch allen schmeckt. Kommt bitte herein.“
Orans Frau lotste sie alle an einen Tisch und schlug Leandras Angebot, ihr beim Kochen zu Hand zu gehen freundlich, aber bestimmt ab. Der Jäger beobachtete seine Frau, während sie flink Gemüse wusch und zerkleinerte. Schließlich warf Herane einen Blick über die Schulter und sah Adain an.
„Mein Mann scheint darauf zu brennen, Eure Geschichte zu hören. Beginnt bitte, sonst schaut er mir die ganze Zeit auf die Finger.“
„Möchtest du sie nicht hören?“
„Mein Lieber, Frauen können mehrere Dinge gleichzeitig tun.“
„Stimmt, und ihre beste und leidigste Eigenschaft ist alles mitzubekommen. Also, Adain, legt los.“
Adain erzählte ihre Geschichte, von der nur sie drei wussten, dass sie wirklich wahr war. Er war ein wunderbarer Erzähler, denn er berichtete von ihren Abenteuern, ohne zu übertreiben, auch wenn er einige Dinge wie die Verfolgung durch die Amazonen ausließ. Obwohl Timor alles miterlebt hatte, hing er wie Oran an seines Vaters Lippen. Nun klang es so, als hätten richtige Helden diese Reise bestanden, und als Herane ihnen das Essen hinstellte, waren sie fast enttäuscht. Ihre Ohren waren hungriger als ihre Mägen. Die Frau des Jägers stemmte die Hände in die Hüften.
„Gönnt dem armen Mann eine Pause und isst anständig.“
Der Duft des Essens stieg ihnen in die Nase, und wenn Timor ehrlich war, sah es verführerisch aus. Ein knuspriger Fasan mit Maronen und Äpfeln. Er nahm das Besteck, um zu probieren. Köstlich! So etwas konnte man nur in einer richtigen Küche kochen.
Nach dem Mahl erzählte Adain weiter, und am Ende klatschte Oran.
„Herrlich, diese Geschichte war das Essen wert.“
„Das finde ich auch, zu mal sie wahr war.“
Überrascht sah der Jäger seine Frau an, die wissend lächelte.
„Mein Lieber, wenn man einen Menschen in die Augen sieht und genau zuhört, erkennt man die

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