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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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es, dass du zu Unrecht verstoßen wurdest. Wenn wir nur zeigen könnten, dass Akrissa die Gunst der Göttin verloren hat und sie auf unsere Seite steht.“
Leandra hob den Kopf, und eine Gewissheit durchflutete sie.
„Ich werde Anura reiten.“
Anura war das letzte magische Geschöpf Mendarns, und die Menschen sagten, dass es kein Pferd gab, das ihm an Schönheit, Schnelligkeit und Stärke glich. Der Legende nach flossen durch seine Adern drei Tropfen von Kirans Blut. Der Gott der Pferde war von Anuras Mut beeindruckt gewesen, als er sah, dass der Hengst sich einer gefährlichen Hydra in den Weg stellte, um eins seiner Fohlen zu retten. Obwohl das Gift der Hydras innerhalb weniger Augenblicke tötete, konnte Kiran Anura retten. Sein Blut heilte ihn nicht nur, sondern machte ihn auch unsterblich und wild. Viele Menschen hatten versucht, dieses herrliche Geschöpf zu zähmen, und sie hatten es mit ihren Leben bezahlt. Zertrampelt von den wirbelnden Hufen oder unglücklich gestürzt hatten sie den Tod gefunden. Daher sah Farina sie nun entsetzt an.
„Was? Leandra, ich weiß, dass du gut mit Pferden umgehen kannst, trotzdem-“
„Ich muss es tun, es ist meine Bestimmung.“
„Die Prophezeiung von Kiran?“ Timors Stimme war nur ein Flüstern.
„Ja, der Gott der Pferde hat mir prophezeit, dass ich einst ein Pferd reiten werde, mit dem sich kein anderes messen kann.“
„Leandra, du darfst den Worten eines fremden Gottes nicht leichtfertig folgen.“
„Götter sprechen immer die Wahrheit.“
„Ja, aber du bist keinen geweiht, und sie könnten versuchen dich, in ihren Dienst zu locken.“
Leandra sah Farina an und wurde traurig. Farina hatte sie nie gedrängt, weil sie fest daran geglaubt hatte, dass sie eines Tages eine wunderbare Amazone sein würde. Wie sollte Leandra ihr erklären, dass Isens Weg nicht der ihre war?
„Du irrst dich. Kiran hat mich abgelehnt und mir offenbart, dass seit meiner Geburt ein Gott Anspruch auf mich erhebt, und es ist nicht die Kriegsgöttin.“
Farina schnaubte.
„Natürlich wäre es ihm lieber, wenn du einen mendarnischen Gott dienst, dennoch entscheidest du, wen du folgst.“
Tue ich das? Verehrt eine Amazone die Erdgöttin Endora oder Rhea, die Beschützerin der Menschen? Nein, wir haben keine Freiheit zu wählen. Diesen Gedanken sprach Leandra nicht aus, er hätte nur zu einem Streit geführt. Farina war eins mit Isens Weg, da sie im Herzen eine Kriegerin war - genauso wie es ihre Mutter gewesen war.
„Ohne Anura werden die Amazonen uns nicht zu hören, also gibt es nur diesen Weg, Farina.“
Plötzlich trat Stolz in die Augen der älteren Amazone, und sie nickte.
„Es ist ein langer Weg zur Steppe. Am besten wäre es zu Pferde.“
„Das Gold, das ich beim Fest der Karuna gewonnen habe, reicht noch aus, um zwei Pferde zu kaufen.“
„Wir können nicht reiten“, gab Adain zu bedenken.
Farina sah den Jäger an.
„Ich danke euch, dass ihr die Prinzessin begleitet hat, doch ihr habt keinen Grund uns zu folgen.“
„Akrissa ist auch unsere Feindin.“
„Und deshalb sollen wir zu Fuß gehen?“
„Sie werden mit uns mithalten, wenn wir ruhige Tiere nehmen“, meinte Leandra.
„Weil es dein Wunsch ist, soll es so sein.“ Farina blickte Adain an. „Wenn ihr uns aufhaltet, lassen wir euch zurück.“
Der Jäger lächelte nur, und Farinas Blick wurde noch finsterer. Auf jeden Fall wird es keine langweilige Reise werden , dachte Leandra.
Als die beiden sich am Abend über das Essen stritten, gab Timor ihr mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass er mit ihr unter vier Augen reden wollte. Adain und Farina merkten nicht, wie sie sich einige Schritte vom Lager entfernten.
„Ich habe Angst um dich“, gestand er ihr, und Leandra spürte, wie ihr Herz einen Satz machte.
„Mir wird nichts passieren. Zum ersten Mal in meinen Leben spüre ich, dass ich etwas bewältigen muss, was sich richtig anfühlt.“
„Versprich mir bitte etwas.“
Abwartend sah Leandra ihn an.
„Wenn es sich nicht mehr richtig anfühlen sollte, lass es.“
Leandra versprach es, und am nächsten Morgen kehrten sie nach Vagir zurück, wo Farina ihr Pferd holte. Danach machten sie sich auf die Suche nach einem Pferdehändler. Sie fanden einen kleinen Mann, der von Pferden genauso viel verstand wie ein Maulwurf vom Fliegen. Von ihm kauften sie eine ruhige, braune Stute für Adain, und einen grauen Hengst, der stark genug war, um zwei Personen zu tragen. Farina war von der Aussicht, dass Leandra sich ein Pferd mit

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